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Crustacea - Pinna sp. mit mutmaßlichem Krebsgelege
Bild-Informationen
Allgemeine Informationen:
Der hier gezeigte Steinkern einer Pinna sp. lässt erhaltungsbedingt keine Artbestimmung (decussata oder cretacea) zu. In Erwartung möglicher Krebsreste wurde das Fossil aufgeschlagen, was ocker bis bräunlich gefärbte Objekte (ungefähr 60 Stück) freilegte. Die kugeligen Gebilde mit einem Durchmesser von unter einem Millimeter befinden sich randlich im unteren Drittel der Steckmuschelschale. Auch außerhalb der Schale scheinen einige dieser Objekte zu liegen, was eventuell durch einen Bruch in der Schale zu erkären wäre.
Biologie:
Eine solche Beobachtung wurde bereits durch Kutscher (1970) gemacht, welcher sie zunächst als Eier der Steckmuschel und gegenwärtig als Krebseier deutet. Weiterhin schließt er Koprolithen aus, da zum einen die Schichtung der Hüllen und zum anderen die Konzentrierung auf geringem Raum im unteren Schalenteil dagegen sprechen. Chemische Analysen der ergaben einen hohen Phosphatanteil der Eier, was ebenfalls für Krebse als Verursacher spricht Kutscher (1980). Im Hinblick auf die eingebettete Lage der Steckmuschel im Sediment wäre ein guter Schutz des fraglichen Geleges gegeben, welcher jedoch bei Sedimentbewegungen schnell zum Verhängnis werden konnte. Die Annahme von Krebseiern impliziert indirekt auch eine innere Befruchtung, da nicht wie ebenfalls üblich Spermien und Eizellen in die Wassersäule abgegeben wurden. Das Kreidemuseum Gummanz zeigt ebenfalls ein solches Stück und verweist darauf, dass es sich bei dem Verursacher möglicherweise um die Muschel bewohnende Krabbengattung Pinnotheres (Bosc, 1802) handelt.
Stratigraphie:
Oberkreide
Oberes Unter-Maastrichtium
Entnahme erfolgte nicht zoniert
Literatur:
Kutscher M. (1970) Das Auftreten von eiähnlichen Gebilden in Pinna decussata (GOLDFUSS) aus dem Unter-Maastricht von Rügen. Berichte der Deutschen Gesellschaft für Geologische Wissenschaften, Reihe A Geologie und Paläontologie, 16:2 143-145.
Kutscher M. (1980) Über das Vorkommen einiger bisher als selten angesehener Tierklassen in der Rügener Schreibkreide und ihre paläoökologische Bedeutung. Natur und Umwelt (Beiträge aus dem Bezirk Rostock): 35-39, Rostock.
Kaiser P. & Voigt E. (1977) Über eine als Gastropodenlaich gedeutete Eiablage in einer Schale von Pseudopecten aus dem Lias von Salzgitter (Kommentar: guter Überblick über fossile Eierfunde). Paläontologische Zeitschrift, Volume 51, Issue 1, 5-11.
Sammlung, Präparation und Fotos: Stefan Lips
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