Bernstein sammeln auf Fanoe
Moderator: boborit
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Bernstein sammeln auf Fanoe
Hallo zusammen,
ich bin vermutlich die ersten Tage des neuen Jahres auf Fanoe (DK) - u.a. auch zwecks Bernsteinsuche.
Vielleicht hat jemand Erfahrung mit Fanoe und somit Tipps wo die Suche am lohndendsten ist?
Ich würde mich über Nachricht freuen!
Viele Grüße
Sönke
ich bin vermutlich die ersten Tage des neuen Jahres auf Fanoe (DK) - u.a. auch zwecks Bernsteinsuche.
Vielleicht hat jemand Erfahrung mit Fanoe und somit Tipps wo die Suche am lohndendsten ist?
Ich würde mich über Nachricht freuen!
Viele Grüße
Sönke
- RonnyNisz
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Tipps zur Bernsteinsuche
Moin Sönke,
explizit Tipps für Fanö habe ich nicht. Ich habe aber schon an vielen anderen Stellen in Dänemark Bernstein gefunden. Irgendetwas ging eigentlich immer, denn der Winter ist die richtige Jahreszeit dazu.
Ein paar Tipps:
Interessant ist natürlich der Spülsaum, insbesondere nach starkem Wind. Wenn im Spülsaum Seegras, Holzstücke oder Braunkohlebrocken liegen, wird es richtig interessant, sprich fündig.
Gummistiefel mitnehmen! Bei Ebbe kann man über Strecken wandern, wo das Wasser weg ist und sich in der Riffelung des Sands die oben erwähnten Sachen abgesetzt haben. Da sammeln dann auch nicht so viele.
Im Wasser direkt am Strand bilden sich manchmal recht große Ansammlungen von Seegrasteilchen etc, sieht richtig dreckig aus. Die Profis landen das mit Keschern an und gehen das dann durch, oft in Kleinarbeit auf den Knieen. Selbiges geht auch, wenn der letzte Sturm oft erhebliche Mengen Seegras bereits am Strand aufgetürmt hat. Es stinkt ein wenig und die Leute gucken doof, aber man kann da Bernstein rausholen.
In einsamen Gegenden kann auch das Ablaufen eines alten Spülsaumes, oft weiter im Landesinneren, z.B. auf einer Wiese oder Weide, Sinn machen. Mein schönster Bernstein in Faustgröße stammt von so einer Stelle.
Nur der frühe Vogel fängt den Bernstein! Du bist nicht der Einzige, der sammelt. Wenn irgendwo Einheimische mit Stahlkeschern und Watthosen rumlaufen, ist die Stelle „heiß“. Da lohnt sich mehrmaliges Absuchen des Strandes, mit jeder Welle kann was kommen. Auch die Nachsuche in durchsuchten Kescherhaufen kann viel bringen – die wollen die großen Stücke, den kleinen „Touristenbernstein“ lassen sie oft liegen.
Eine einmal fündige Stelle am aktuellen Spülsaum bringt oft mehrere Tage hintereinander was, oder auch mehrmals am Tag. Da wo mit Schwimmbaggern Fahrrinnen vertieft oder Hafenbecken ausgehoben werden, kommt auch garantiert immer was raus.
Hier jetzt noch auf verschiedene Windrichtungen einzugehen würde zu weit führen. Ich wünsche Dir viel Glück bei der Suche!!! Außerdem lassen sich am Strand auch schöne Flintfossilen, angeschliffene Orthocerenkalkstücke etc. sammeln. Meine Erfahrung ist aber, man sucht und findet entweder Bernstein der Fossilien – je nachdem, worauf der eigene scanner eingestellt ist. Beides zusammen funzt irgendwie nicht.
Viel Erfolg wünscht
Ronny
explizit Tipps für Fanö habe ich nicht. Ich habe aber schon an vielen anderen Stellen in Dänemark Bernstein gefunden. Irgendetwas ging eigentlich immer, denn der Winter ist die richtige Jahreszeit dazu.
Ein paar Tipps:
Interessant ist natürlich der Spülsaum, insbesondere nach starkem Wind. Wenn im Spülsaum Seegras, Holzstücke oder Braunkohlebrocken liegen, wird es richtig interessant, sprich fündig.
Gummistiefel mitnehmen! Bei Ebbe kann man über Strecken wandern, wo das Wasser weg ist und sich in der Riffelung des Sands die oben erwähnten Sachen abgesetzt haben. Da sammeln dann auch nicht so viele.
Im Wasser direkt am Strand bilden sich manchmal recht große Ansammlungen von Seegrasteilchen etc, sieht richtig dreckig aus. Die Profis landen das mit Keschern an und gehen das dann durch, oft in Kleinarbeit auf den Knieen. Selbiges geht auch, wenn der letzte Sturm oft erhebliche Mengen Seegras bereits am Strand aufgetürmt hat. Es stinkt ein wenig und die Leute gucken doof, aber man kann da Bernstein rausholen.
In einsamen Gegenden kann auch das Ablaufen eines alten Spülsaumes, oft weiter im Landesinneren, z.B. auf einer Wiese oder Weide, Sinn machen. Mein schönster Bernstein in Faustgröße stammt von so einer Stelle.
Nur der frühe Vogel fängt den Bernstein! Du bist nicht der Einzige, der sammelt. Wenn irgendwo Einheimische mit Stahlkeschern und Watthosen rumlaufen, ist die Stelle „heiß“. Da lohnt sich mehrmaliges Absuchen des Strandes, mit jeder Welle kann was kommen. Auch die Nachsuche in durchsuchten Kescherhaufen kann viel bringen – die wollen die großen Stücke, den kleinen „Touristenbernstein“ lassen sie oft liegen.
Eine einmal fündige Stelle am aktuellen Spülsaum bringt oft mehrere Tage hintereinander was, oder auch mehrmals am Tag. Da wo mit Schwimmbaggern Fahrrinnen vertieft oder Hafenbecken ausgehoben werden, kommt auch garantiert immer was raus.
Hier jetzt noch auf verschiedene Windrichtungen einzugehen würde zu weit führen. Ich wünsche Dir viel Glück bei der Suche!!! Außerdem lassen sich am Strand auch schöne Flintfossilen, angeschliffene Orthocerenkalkstücke etc. sammeln. Meine Erfahrung ist aber, man sucht und findet entweder Bernstein der Fossilien – je nachdem, worauf der eigene scanner eingestellt ist. Beides zusammen funzt irgendwie nicht.
Viel Erfolg wünscht
Ronny
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- Sönke
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Hallo von der Insel Fanø!
Gar nicht schlecht so ein Ferienhaus mit Internetzugang zu haben. Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit wo die Sonne so früh untergeht...
Wir waren heute an der Nordwestseite der Insel, haben aber leider nicht einen einzigen Bernstein dort finden können (bisher gab's nur bei Danibo welchen in einer Schauvitrine zu bestaunen, ich will hoffen, dass es nicht dabei bleibt). Interessant war es dennoch. Vor allem weil wir etliche Schlangensterne bestaunen konnten. Den ersten hielt ich noch für einen Exoten, danach wurde die Schlangensternfrequenz aber immer dichter.
Ich hänge für die Daheimgebliebenen mal einige Bilderimpressionen an, vielleicht gefällt's.
Beste Grüße aus Dänemark
Sönke
Gar nicht schlecht so ein Ferienhaus mit Internetzugang zu haben. Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit wo die Sonne so früh untergeht...
Wir waren heute an der Nordwestseite der Insel, haben aber leider nicht einen einzigen Bernstein dort finden können (bisher gab's nur bei Danibo welchen in einer Schauvitrine zu bestaunen, ich will hoffen, dass es nicht dabei bleibt). Interessant war es dennoch. Vor allem weil wir etliche Schlangensterne bestaunen konnten. Den ersten hielt ich noch für einen Exoten, danach wurde die Schlangensternfrequenz aber immer dichter.
Ich hänge für die Daheimgebliebenen mal einige Bilderimpressionen an, vielleicht gefällt's.
Beste Grüße aus Dänemark
Sönke
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- Von der Natur inszeniert
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- Da sollte doch eigentlich auch mal ein Bernstein dazwischen liegen ... ?
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- Auster
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- Einzelfund eines regulären Seeigels. "Leider" rezent.
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- Sönke
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Hier mal ein kurzes Resumé von Tag 2:
Heute gab es die ersten Bernsteinfunde (Rindby Strand, Nordwestseite der Insel Fanø)! Allerdings bewegt sich fast alles im Millimeterbereich. Nur drei oder vier der gefundenen Bröckchen dürften einen Zentimeter Größe überschreiten. Trotzdem macht die Suche bei dem super Wetter natürlich Spaß zumal jeder Bernstein eine andere Farbe hat... anbei ein paar ausgewählte Bilder von heute, diesmal natürlich mit Bernsteinen in Fundposition.
Gruß
Sönke
Nachtrag: Ich habe mal nachgezählt. Wir haben zu dritt 136 Bernsteine gefunden.
Heute gab es die ersten Bernsteinfunde (Rindby Strand, Nordwestseite der Insel Fanø)! Allerdings bewegt sich fast alles im Millimeterbereich. Nur drei oder vier der gefundenen Bröckchen dürften einen Zentimeter Größe überschreiten. Trotzdem macht die Suche bei dem super Wetter natürlich Spaß zumal jeder Bernstein eine andere Farbe hat... anbei ein paar ausgewählte Bilder von heute, diesmal natürlich mit Bernsteinen in Fundposition.
Gruß
Sönke
Nachtrag: Ich habe mal nachgezählt. Wir haben zu dritt 136 Bernsteine gefunden.
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- Und so sind die Einheimischen in Sachen Bernstein unterwegs. Moped unterm Hintern und das Wissen um die fündigsten Plätze sowie Kescher im Gepäck. Mich würde mal interessieren wie eine Tagesausbeute bei denen aussieht...
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- Streitbare Krabbe
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- Bestachelter Seeigel
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- Suchbild
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- Paul Winkler
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Hallo Sönke,
hoffentlich nicht zu spät, sondern pünktlich zur Heimreise:
Südlich von Esbjerg lassen sich Fossilien der Gram-Formation am Strand finden. Sie stecken oft in graubraunen, hartlehmigen Sedimentbrocken. Fahrt doch an der Küste zurück und macht stops zwischen Sönderby und Store Darum.
Viel Glück wünscht Dirk
hoffentlich nicht zu spät, sondern pünktlich zur Heimreise:
Südlich von Esbjerg lassen sich Fossilien der Gram-Formation am Strand finden. Sie stecken oft in graubraunen, hartlehmigen Sedimentbrocken. Fahrt doch an der Küste zurück und macht stops zwischen Sönderby und Store Darum.
Viel Glück wünscht Dirk
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Hallo zusammen!
@Paul: Da sprichst Du Wahres. Mittlerweile fahren wir auch mit dem Auto an den Strand. Die Schlagdistanz wird dadurch doch deutlich verbessert, wenngleich die Bernsteine dadurch bisher nur unwesentlich größer wurden.
@Dirk: Besten Dank für den Tipp. Wenn das Wetter passt und wir es zeitlich unterkriegen, schauen wir uns die genannte Stelle an! Ich habe mir das bei Google Maps mal angeschaut, so richtig nach Steilküste sah es dort nicht aus. Wo kommt dieses hartlehmige Material denn her?
Wegen der begrenzten Zeit auf der Rückreise: Von welcher Seite aus hältst Du es für vielversprechender loszugehen - Sönderby oder Store Darum?
Und: liegt das Material auf dem Watt oder am Spülsaum?
Gruß
Sönke
PS: Anbei mal ein Foto der bisherigen Bernsteinfunde. Kleinvieh macht auch Mist.
@Paul: Da sprichst Du Wahres. Mittlerweile fahren wir auch mit dem Auto an den Strand. Die Schlagdistanz wird dadurch doch deutlich verbessert, wenngleich die Bernsteine dadurch bisher nur unwesentlich größer wurden.
@Dirk: Besten Dank für den Tipp. Wenn das Wetter passt und wir es zeitlich unterkriegen, schauen wir uns die genannte Stelle an! Ich habe mir das bei Google Maps mal angeschaut, so richtig nach Steilküste sah es dort nicht aus. Wo kommt dieses hartlehmige Material denn her?
Wegen der begrenzten Zeit auf der Rückreise: Von welcher Seite aus hältst Du es für vielversprechender loszugehen - Sönderby oder Store Darum?
Und: liegt das Material auf dem Watt oder am Spülsaum?
Gruß
Sönke
PS: Anbei mal ein Foto der bisherigen Bernsteinfunde. Kleinvieh macht auch Mist.
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- Bisherige Bernsteinausbeute
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- RonnyNisz
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Tach Sönke,
da bist Du ja richtig erforgreich gewesen!!! Für eine Zeit ohne stärkeren Sturm eine mehr als respektable Ausbeute, da sind schon Leute mit deutlich weniger heimgekommen.
Kannst Du was zu der Fundsituation sagen? Neue Insidertipps?!?
Gab es "Beifunde" im Fossilbereich?
Gruß von Ronny, der neidisch auf die Funde hinabblickt, weil noch kein Dänemarktermin feststeh
da bist Du ja richtig erforgreich gewesen!!! Für eine Zeit ohne stärkeren Sturm eine mehr als respektable Ausbeute, da sind schon Leute mit deutlich weniger heimgekommen.
Kannst Du was zu der Fundsituation sagen? Neue Insidertipps?!?
Gab es "Beifunde" im Fossilbereich?
Gruß von Ronny, der neidisch auf die Funde hinabblickt, weil noch kein Dänemarktermin feststeh
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Bernsteinsuche auf Fanø
Hi Nico, Karsten und Ronny!
Danke erstmal!
Zur Beantwortung der Fragen:
1) Fossilien gab es nicht. Nur lebende Fossilien wie die gezeigten Ophiuren. Das einzige was an Steinen anlandet sind zumindest auf der Westseite der Insel die Bernsteine!
2) Tipps wo speziell man große Bernsteine findet, kann ich leider nicht geben, das wüsste ich weiterhin selber gern. In Sachen Bernsteinkrümel aber habe ich inzwischen ja einige Erfahrungen sammeln können. Generell ist die Westseite der Insel fündig, am meisten gesucht habe ich bisher im mittleren Westen, gen Süden soll es angeblich schlechter sein, weil das Wasser dort weniger Salzgehalt haben soll und der Bernstein schlechter aufschwimmt (das mag glauben wer will). Ganz an der Nordspitze waren wir am ersten Tag, wo wir allerdings wohl noch nicht richtig eingestellt waren und hauptsächlich am äußersten Spülsaum gesucht haben, wo nichts drin war außer Plastikteilen, Gläsern Handschuhen und Schuhen...
Als fündig erwiesen haben sich Spülsäume an denen Sprockholz abgelagert wurde, wobei zu gelten scheint: je gröber die "Sortierung" desto größer auch die enthaltenen Bernsteine (wir reden hier aber von Unterschieden von wenigen Millimetern, das Material wird nicht umsonst auch als "Kaffeedick" bezeichnet, ein anderer Begriff ist das dänische Ravpindelag, zu deutsch "Bernsteinzweiglage"). Wenn viel Material dort liegt, lohnt es sich unter Umständen es nicht nur oberflächlich abzusuchen sondern es auch noch mal umzuwälzen.
Zwischen den Sandbänken entstehen zudem immer wieder Bereiche wo man zwischen den Wellenrippeln auf Sprockholz stößt. Auch dort kann Bernstein enthalten sein. Auch Bereiche zwischen den Sandbänken in denen noch Wasser von geringer Tiefe steht sollte man beachten, wenn Sprockholz zu sehen ist.
Auch im "Kabbelwasser" direkt an der Wasserlinie kann man fündig werden, allerdings tendenziell nur dort wo gerade schwarzes Holz, Algenmaterial, die Röhren des Wattwurmes oder juvenile(!) amerikanische Schwertmuscheln angespült werden.
Wo größere Muscheln sind, ist es meistens uninteressant. Es sei denn dass sich in dem Bereich auch das zuvor genannte Material befindet.
Um diese Stellen aufzutun sollte man sich an gebückt gehenden Menschen orientieren, wobei es sich dabei gelegentlich auch um eher glück- und ahnungslose Touristen handeln kann. Aber wo viele Leute unterwegs ist, wird man ziemlich sicher fündig. Da kann man sich dann erstmal mit der Fundsituation vertraut machen um dann eigene Stellen aufzutun.
Es ist natürlich durchaus nicht von Nachteil wenn man der erste an einer Stelle ist, wo frisches Material anlandet.
Soviel erstmal..
Beste Grüße
Sönke
PS: @Karsten: Inklusen habe ich noch keine entdeckt (undefinierbare Verunreinigungen mal außen vor gelassen). Bei manchen Bernsteinen lässt sich aber beispielsweise erkennen, dass es sich um einzelne Tropfen handelt während andere eine Stalagtitform erkennen lassen.
Danke erstmal!
Zur Beantwortung der Fragen:
1) Fossilien gab es nicht. Nur lebende Fossilien wie die gezeigten Ophiuren. Das einzige was an Steinen anlandet sind zumindest auf der Westseite der Insel die Bernsteine!
2) Tipps wo speziell man große Bernsteine findet, kann ich leider nicht geben, das wüsste ich weiterhin selber gern. In Sachen Bernsteinkrümel aber habe ich inzwischen ja einige Erfahrungen sammeln können. Generell ist die Westseite der Insel fündig, am meisten gesucht habe ich bisher im mittleren Westen, gen Süden soll es angeblich schlechter sein, weil das Wasser dort weniger Salzgehalt haben soll und der Bernstein schlechter aufschwimmt (das mag glauben wer will). Ganz an der Nordspitze waren wir am ersten Tag, wo wir allerdings wohl noch nicht richtig eingestellt waren und hauptsächlich am äußersten Spülsaum gesucht haben, wo nichts drin war außer Plastikteilen, Gläsern Handschuhen und Schuhen...
Als fündig erwiesen haben sich Spülsäume an denen Sprockholz abgelagert wurde, wobei zu gelten scheint: je gröber die "Sortierung" desto größer auch die enthaltenen Bernsteine (wir reden hier aber von Unterschieden von wenigen Millimetern, das Material wird nicht umsonst auch als "Kaffeedick" bezeichnet, ein anderer Begriff ist das dänische Ravpindelag, zu deutsch "Bernsteinzweiglage"). Wenn viel Material dort liegt, lohnt es sich unter Umständen es nicht nur oberflächlich abzusuchen sondern es auch noch mal umzuwälzen.
Zwischen den Sandbänken entstehen zudem immer wieder Bereiche wo man zwischen den Wellenrippeln auf Sprockholz stößt. Auch dort kann Bernstein enthalten sein. Auch Bereiche zwischen den Sandbänken in denen noch Wasser von geringer Tiefe steht sollte man beachten, wenn Sprockholz zu sehen ist.
Auch im "Kabbelwasser" direkt an der Wasserlinie kann man fündig werden, allerdings tendenziell nur dort wo gerade schwarzes Holz, Algenmaterial, die Röhren des Wattwurmes oder juvenile(!) amerikanische Schwertmuscheln angespült werden.
Wo größere Muscheln sind, ist es meistens uninteressant. Es sei denn dass sich in dem Bereich auch das zuvor genannte Material befindet.
Um diese Stellen aufzutun sollte man sich an gebückt gehenden Menschen orientieren, wobei es sich dabei gelegentlich auch um eher glück- und ahnungslose Touristen handeln kann. Aber wo viele Leute unterwegs ist, wird man ziemlich sicher fündig. Da kann man sich dann erstmal mit der Fundsituation vertraut machen um dann eigene Stellen aufzutun.
Es ist natürlich durchaus nicht von Nachteil wenn man der erste an einer Stelle ist, wo frisches Material anlandet.
Soviel erstmal..
Beste Grüße
Sönke
PS: @Karsten: Inklusen habe ich noch keine entdeckt (undefinierbare Verunreinigungen mal außen vor gelassen). Bei manchen Bernsteinen lässt sich aber beispielsweise erkennen, dass es sich um einzelne Tropfen handelt während andere eine Stalagtitform erkennen lassen.
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- In den Tälern der Wellenrippel verhakt sich auch so mancher Bernstein und noch viel mehr Sprockholz
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- Unter Wasser
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- Sprockholz & Bernstein - eine häufige Kombination an Fanøs Westküste
- typische-fundsituation.jpg (50.84 KiB) 48249 mal betrachtet
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- Wellenrippel mit relativ wenig Ravpindelag (Bernsteinzweigschichten), hier auch ohne Bernstein
- wellenrippel.jpg (52.76 KiB) 48240 mal betrachtet
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Hallo Sönke,
ich habe schnell nachgelesen (FOSSILIEN 1/2006 ):
Südlich von Esbjerg bei der Ortschaft Made gabs mal ne Zigelei, die dort den anstehendenTon aus dem oberen Miozän zu Ziegeln verarbeitete. Die Ziegelei lag nahe dem Wasser, gesichert durch einen Damm, der 1962 brach. Die Ziegelei ging unter. Im seichten Wasser finden sich aber scheinbar hin und wieder noch Tonbrocken mit Fossilien. Der Autor des Berichts hat auch im Abraum der Zigelei gesucht und Krabben gefunden. Wie lange das her ist, obs den Abraum noch gibt und ob´s öfter Fossis zu finden gibt ergibt sich leider nicht aus dem Text.
Fazit: Bei ablandigem Wind / Niedrigwasser eher Sammelmöglichkeit (sein Fund lag 50m vom Ufer entfernt). Und dann scheint man wohl auch einige Zeit zu brauchen, um die Gegebenheiten zu erkunden... .
Viel Spass, egal ob beim Bernstein- oder Gramfossis sammeln wünscht Dir Dirk
ich habe schnell nachgelesen (FOSSILIEN 1/2006 ):
Südlich von Esbjerg bei der Ortschaft Made gabs mal ne Zigelei, die dort den anstehendenTon aus dem oberen Miozän zu Ziegeln verarbeitete. Die Ziegelei lag nahe dem Wasser, gesichert durch einen Damm, der 1962 brach. Die Ziegelei ging unter. Im seichten Wasser finden sich aber scheinbar hin und wieder noch Tonbrocken mit Fossilien. Der Autor des Berichts hat auch im Abraum der Zigelei gesucht und Krabben gefunden. Wie lange das her ist, obs den Abraum noch gibt und ob´s öfter Fossis zu finden gibt ergibt sich leider nicht aus dem Text.
Fazit: Bei ablandigem Wind / Niedrigwasser eher Sammelmöglichkeit (sein Fund lag 50m vom Ufer entfernt). Und dann scheint man wohl auch einige Zeit zu brauchen, um die Gegebenheiten zu erkunden... .
Viel Spass, egal ob beim Bernstein- oder Gramfossis sammeln wünscht Dir Dirk