Bernstein

Dieses Forum ist unser Austauschplatz für Bernstein- und Kopalsammler.

Moderator: boborit

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cowry
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Bernstein

Beitrag von cowry » Sonntag 14. Dezember 2008, 00:23

Hallo an alle Sammler,

ich habe mich euch vor kurzem als Bernsteinsammlerin vorgestellt. Seit vielen Jahren suche ich Bernstein auf der Dänischen Insel Fanö, und ich möchte euch ein paar Bilder meiner Funde vorstellen. Leider keine Inklusen, ich hoffe, ihr habt trotzdem euren Spaß daran.

Fundstellen waren hauptsächlich ab Rindbystrand in Richtung Sonderho. (Entschuldigt bitte, ich finde die dänischen Buchstaben auf meiner Tastatur nicht)

Wünsche allen Steinkernen eine ruhige restliche Vorweihnachtszeit, und schöne Feiertage.

LG Kathrin
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„ Daß mir der Hund das Liebste ist, sagst Du, o Mensch, sei Sünde.
Der Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“

Franz von Assisi

Greiling

Beitrag von Greiling » Sonntag 14. Dezember 2008, 07:58

Da sind ja nette Klumpen dabei! Wie lange sannelst du denn schon daran?

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Karsten
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Beitrag von Karsten » Sonntag 14. Dezember 2008, 09:26

Hallo Kathrin,

sind echt tolle Stücke. Ich muß sagen, mich als Lias-Sammler faszinieren Bernsteine immer wieder aufs Neue.
Grüße aus Kirchhellen,
Karsten

Dirk
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Beitrag von Dirk » Sonntag 14. Dezember 2008, 10:47

Hallo Kathrin,
das sind wunderschöne Stücke. Lassen sich denn auf Fanø auch Bernsteine mit Einschlüssen finden? Fertigst Du auch Schmuck an?
Welch Erfahrungen hast Du hinsichtlich der Wetterlagen gesammelt? Anlandiger Sturm ist bestimmt am besten, doch steigen die Fundchancen wirklich mit zunehmender Windstärke oder gibt es Optimalbedingungen? Hast Du schon Sönkes interessanten Sammelbericht von Fanø gelesen?

Die Dänischen Schriftzeichen habe ich mal aufgeschrieben:
Ø = Alt 157
ø = Alt 155
æ = Alt 145
Æ = Alt 146
Å = Alt 143
å = Alt 134

Vielen Dank für Deinen Bericht sagt
Dirk

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cowry
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Beitrag von cowry » Sonntag 14. Dezember 2008, 22:47

Hi,

schön, dass ihr Freude daran hattet.
Es ist ein kleiner Teil meiner Sammlung, ich sammle Bernstein seit ca. 15 Jahren. Am Anfang habe ich auch nur kleine Stücke gefunden, zum Teil danach gegraben am Strand. (oh Gott, was haben die Bernsteinsammler wohl gedacht) :oops:
An einem Tag, wo wirklich Bernsteinschwemme war, haben wir viele kleine Stücke am Strand auflesen können, und uns ist aufgefallen, dass einige einheimische Sammler mit Kescher im Wasser fischten. Wir haben es uns angesehen, und festgestellt, deren Stücke waren viel größer. So kamen die ersten Kescher, und ständig nasse Füße, weil unsere Gummistiefel zu kurz waren. Aber auch größere Bernsteine. :D

Durch viel Bernsteinliteratur lesen (ich sammle alles was es gibt darüber), Wind, Meer und Tiere am Strand beobachten, weiß ich mittlerweile wo ich suchen muss. Außerdem haben wir unsere Ausrüstung zum Bernsteinsuchen immer wieder weiter ergänzt (neue und selbstgebaute Kescher ausprobiert) und sind seit einigen Jahren auch mit selbstgebauten Lampen ausgerüstet, um im Dunkeln zu suchen.
In der dunklen Jahreszeit ein „Muss“, erhöht die Chancen immens.

Sönkes Bericht (Klasse :top: ) kann ich mit eigenen Erfahrungen ergänzen. Durch einen befreundeten Angler (auch infiziert mit der Bernsteinsucherei) habe ich einen Strömungslink fürs Internet bekommen.
http://www.bsh.de/aktdat/modell/stroemungen/Modell1.htm
Wichtig für Gezeiten, Wassertemperaturen usw..
Außerdem das Wetter über das Internet beobachten, wie der Wind auf Fanø ist. (Danke Dirk, für die fehlenden Buchstaben)
http://www.windfinder.com/weatherforecast/esbjerg

Interessant zu wissen ist oftmals, welche Temperatur das Meer hat. Je kälter, desto besser für Bernstein.
Diese Karten kannst du für jeden Küstenabschnitt nutzen, egal ob Nord- oder Ostsee. Oder welches Land. Wenn du dann noch weißt, welche Windrichtung für den jeweiligen Küstenabschnitt optimal für Bernstein ist, kann es dir helfen, wann vielleicht ein guter Tag zum Bernsteinsuchen ist. Für Fanø gilt jedenfalls:
- am optimalsten ist, Wind aus Süd-West oder West.
- 2-3 Tage Sturm, danach 2-3 Tage abflauender Westwind, damit sich
das Meer beruhigt. Bei Sturm findet man eigentlich nichts. Wenn das
Wasser sich beruhigt, bei beginnender Ebbe losgehen.
- je nach Jahreszeit, Temperatur des Meeres, und Strömung kann auch
Nord-Westwind oberhalb von Fanøbad Bernstein anlanden.

Orientieren an den Einheimischen sollte man sich nicht. Sie machen sich einen Spaß daraus, die Touristen irre zu führen. Sie suchen die Stellen mit Bernstein (schnelle Mofas), und wenn sie was gefunden haben, fährt einer mit dem Mofa in eine andere Richtung, um die Touris dort hin zu locken.
Aufs eigene Gefühl verlassen, Meer und Tiere zu beobachten, bringt mehr.
Du kannst es am Wasser sehen, ob eventuell Bernstein kommt, oder welche Strandabschnitte interessant sein könnten. Auch auf die Strömung des Wassers, Fließgeschwindigkeiten und die Form einer Sandbank sollte man achten. Aber ein wenig Glück gehört einfach mit dazu.
Nach einem Sturm, wenn sich das Wasser völlig beruhigt hat, und immer noch kein Ostwind ist, gibt es die größten Stücke am Ende der Ebbe auf der letzten Sandbank.
Selbst wenn viele Seesterne anlanden (steht in den Büchern), ist es noch keine Garantie für viel Bernstein. Auch sehr viele kleine Krebse oder Muscheln können sehr viel Bernstein bedeuten. So wie Sönke sagt, auf Sprockholz, Kohle usw. achten.
Beobachte auch das Abfließen des Wassers, viele sammeln dort, wo die Wellen Holz, Kohle usw. anschwemmen. Oftmals findest du die größeren Stücke aber nicht vorne auf einer Sandbank, sondern am Rücken einer Sandbank. Die letzten Wellen, bevor sie sich an der nächsten Sandbank brechen sind ziemlich kraftvoll, und schieben oft Stücke noch im letzten Moment über die Sandbank. Sie erreichen dann den Strand nicht mehr und dümpeln in den tiefen Stellen zwischen zwei Sandbänken. Vorausgesetzt es sind Ablagerungen im Wasser.
So, dass ist jetzt glaube ich sehr lang, ich hoffe nicht zu lang.

@Karsten, Bernstein ist die Faszination schlechthin. Nicht nur ihn zu finden, sondern auch zu halten und seine Wärme in der Hand. Gehört Bernstein in die Lias-Zeit? Entschuldige, ich habe keine Ahnung, was aus dieser Zeit hauptsächlich gesammelt wird. Werde es aber nachschlagen. Vielleicht kannst du mir es ja mal schreiben, bin sehr am Lernen über Fossilien interessiert, da ich sie ja nun auch sammle.

@Dirk, um auf deine anderen Fragen zu antworten, ja, ich mache mittlerweile Schmuck aus meinem eigenen Stücken. Im Augenblick Beads für Pandorra- und Trollbeadarmbänder. In Zukunft möchte ich schnitzen, Tiere und Skulpturen. Inklusen kann man finden. Auch Wikingerschmuck und Figuren. Vor vielen Jahren hat mal ein Junge einen Bernsteinbären auf Fanø gefunden.

Lieben Gruß,
Kathrin
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RonnyNisz
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Beitrag von RonnyNisz » Montag 15. Dezember 2008, 00:38

Toller Bericht und schöne Fotos!

Ich denke, ein echter Bernsteinfan mit Berichten fehte hier bislang. Gerne meeeeehr davon!

Danke für die Mühe und das Zeigen. Das macht Mut, seine eigenen bescheiden Anstrengungen im Bernsteinbereich zu intensivieren.

Gruß Ronny
Jeder Steinbruch ist meine Heimat

Dirk
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Beitrag von Dirk » Montag 15. Dezember 2008, 17:19

Hallo Kathrin,
ganz herzlichen Dank für die ausführlichen Hinweise. Es erinnert mich ein wenig an das Meerforellenangeln an unseren Küsten. Die Freaks wissen genau, wann es lohnt loszuziehen. Windrichtung und -stärke, das Zusammenspiel von Sturmtagen und abnehmenden - evtl. drehenden Winden, Kälte, Wellenhöhe, Sandbänke, Tiere beobachten usw. Einfach spannend! Und wenn man sich das alles erarbeitet hat, klappts auch mit den dicken Funden und Fischen... Umso mehr freue ich mich, dass Du uns ein paar Tricks aus deiner Trickkiste verrätst!

Gruß von Dirk

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cowry
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Beitrag von cowry » Dienstag 16. Dezember 2008, 00:16

Vielen Dank.

Ronny, Bernsteinfan stimmt, aber noch intensiver. Wenn du einen gefunden hast, willst du den nächsten. Das innerliche Jubeln, wenn du einen großen Stein gefunden hast ist unbeschreiblich, kennst du bestimmt auch. Aber bitte nicht laut jubeln, sonst hast du die nächsten Tage keine Ruhe mehr am Strand, und kannst nie alleine laufen, weil alle dich für einen Experten halten. :roll:

Dirk, Freak, stimmt auch. Du bekommst irgendwann ein Gefühl dafür, wann es paßt. Meine Mutter kann es noch besser. Sie hat einen richtigen Riecher dafür, wann es Bernstein gibt.
Mein Urlaub wird nur vom Bernstein bestimmt. Ist morgens um 6 Uhr Ebbe, stelle ich mir den Wecker. Das fiebern fängt an bei beginnender Ebbe. Du gehst dann raus, und kommst mit der Flut erst wieder rein, wenn es Bernstein gibt.
Alles dreht sich um Netze, Gummistiefel, und hält der Akku für die Lampe.
Du vergißt Zeit und Raum am Strand.
Das nenne ich "Wellnessurlaub"
Ich lasse euch gerne gerne daran teilhaben, denn suchen müßt ihr selber, es gehört immer ein bißchen Glück dazu. Außerdem kann ich auch von euch hier viel lernen.
Ich habe schon erlebt, dass auf einem Stück einer Sandbank mit sehr viel Sprockholz schon mindestens 50 Leute drauf rumgelaufen sind, und trotzdem liegt ein großes hellgelbes Stück Bernstein (ca. 50g schwer) immer noch da rum. Keiner hats gesehen, es kommt immer auf den Blickwinkel und den Lichteinfall an.
Und ich sage immer, wenn ich einen finden soll, dann finde ich auch einen. Es steht immer der Name drauf. :lol:

Das ist schon ein ziemlich großer Spleen. Aber ich bin gerne spleenig. :wink:

In diesem Sinne,
Lieben Gruß,

Kathrin
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