Präparation und chirurgischer Eingriff – ein Minicryphaeus giganteus aus dem Devon von Marokko
Wie alle Fossilien sind auch Trilobiten nur selten wirklich perfekt erhalten. Oft sind sie disartikuliert, angewittert oder es fehlen Teile der Schale. Kommen dann noch Stacheln, Anhänge oder Fortsätze hinzu, kann es schwierig werden, ein wirklich gutes Exemplar zu finden. Je komplexer die Morphologie von Trilobiten ist, desto häufiger treten Probleme auf. Stacheln und Fortsätze sind nicht selten abgebrochen und liegen versetzt im Gestein. Sofern es aufgrund individueller Vorlieben erwünscht ist, kann aber auch dann noch ein sehr attraktives Sammlungsstück geschaffen werden. Wie so eine „Schönheits-OP“ erfolgen kann, wird im Anschluss an die Beschreibung der Präparation eines Minicryphaeus giganteus aus dem Pragium (Devon) von Marokko gezeigt.
Preparation and „surgical procedure“ – a Minicryphaeus giganteus from the Devonian of Morocco
Like all other fossils, also trilobites are very rarely found in a state of perfect preservation. Oftentimes they are disarticulated, weathered or pieces of their shell are missing. If you add spines or attachments of any sorts to the picture, it can be quite challenging to actually get hold of a complete specimen. The more complex the morphology of a trilobite, the more often there are problems to deal with. Spines and attachments are often missing or somewhat misplaced in the stone. But it can still be possible to create a beautiful collection piece, regardless of the imperfect condition of the unprepared piece. In the following I want to show you the preparation of a Minicryphaeus and how “plastic surgery” can successfully be performed to create a stunning end result even from an initial state of imperfection.
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Hallo zusammen,
eben habe ich den zweisprachigen Bericht "Präparation und chirurgischer Eingriff – ein Minicryphaeus giganteus aus dem Devon von Marokko" / "Preparation and „surgical procedure“ – a Minicryphaeus giganteus from the Devonian of Morocco" von Paul Freitag veröffentlicht. Allen Lesern und Betrachtern der Dokumentation wünsche ich viel Spaß!
Paul danke ich hiermit nochmals herzlich für den Beitrag und Julia für das Übersetzen - gerade die Trilobiten-Sammler sind ja eine weltweite Community, sodass sich der Aufwand in diesem Fall lohnen dürfte.

Das Präparationsergebnis ist genauso gut wie die Dokumentation - einfach erstklassig! Auch zur Reartikulierungsarbeit ziehe ich meinen Hut vor dem handwerklichen Geschick, das Ergebnis überzeugt. Mich persönlich hätte der Knick bzw. die Fragmentierung gar nicht so gestört, aber das ist natürlich Geschmackssache - gerade in diesem Fall sind Vorher- und Nachherzustand sowie die Zwischenschritte jedenfalls bestmöglich dokumentiert worden und es gab auch keinen Zweifel daran, wie das Teil eigentlich an den Trilobiten gehörte, sodass der wissenschaftliche Aussagewert des Exponats keinesfalls geschmälert wird. Es ist vielmehr die ursprüngliche anatomische Gestalt originalgetreu und gekonnt wiederhergestellt worden.
Also, Daumen hoch



Viele Grüße
Sönke