Fossil des Monats August 2021
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Fossil des Monats August 2021
Hi zusammen,
die Abstimmung läuft ... und zwar bis 16. September 2021, 17:15 Uhr!
Viel Spaß bei der Qual der Wahl und allen Teilnehmern viel Glück und danke fürs Mitmachen!
Schöne Grüße
Michael und Sönke
die Abstimmung läuft ... und zwar bis 16. September 2021, 17:15 Uhr!
Viel Spaß bei der Qual der Wahl und allen Teilnehmern viel Glück und danke fürs Mitmachen!
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Michael und Sönke
- Freakshow
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Re: Fossil des Monats August 2021
Diesen Monat möchte ich Bernd ins rennen schicken.
Bernd ist ein Caturide aus dem Blumenberger Steinbruchrevier. Bernd deswegen, weil er von Bernd Strobl beim Verladen von Hackschutt, dem Abfallprodukt beim Abbau der Plattenkalke, gefunden wurde.
Das Stück entstammt konkret einem Fäulenpaket, das kaum verwertbare Steine enthält und deswegen abgeschoben wurde. Dabei wurde die Beule freigelegt, die dann beim Verladen auffiel und vom Laderfahrer herausgepickt wurde.
Die Präparation war nicht so einfach. Erstmal lag der Verdacht nahe, dass es ein Fisch sein könnte, sicher war das aber nicht. So wurde der Stein im ersten Schritt von der Hangendseite Gefenstert. Es wurde klar, dass es ein fisch ist. Das Fenster wurde dann soweit vergrößert, bis man gefahrlos die oberste ca. 12mm starke Lage herunterspalten kann, ohne das Fossil zu beschädigen. Die Beule ist ja Bohnenförmig, was sofort klar macht, dass der Fisch nicht plan auf einer Seite liegt. Und da können die Flossen schon mal wild in die Gegend stehen.
Es folgt eine elende Stichelei, denn die Knolle ist hart wie glas und der fisch ist an vielen Stellen hohl.
Wie prognostiziert liegt der Fisch nicht perfekt auf der Seite. Die Schwanzflosse liegt noch plan und zeigt auch die Steuerflosse. Aber bei der Afterflosse geht es schon los. Sie läuft senkrecht stehend unter dem Fisch in die Platte hinein. Die Rückenflosse ist abgeknickt und je weiter man nach vorne kommt, desto mehr dreht der Fisch auf den Rücken.
Der Kopf zeigt sich dann in dorso-ventraler Einbettung. Und er schaut echt grimig.
Am Ende der Präparationsarbeiten greift dann die Kunst des Weglassens. Die rechte Brustflosse wird nicht geholt um dem Fisch eine bessere Form zu geben.
Danach wird an der Afterflosse, die ja eigentlich nicht zu sehen ist, der Spot ausgezogen um über die Kontur anzuzeigen dass sie nicht fehlt.
Am Ende ein attraktives Stück, das eine interessante Einbettung zeigt.
Finder: Bernd Strobl
Fundort: Blumenberger Bruchrevier bei Eichstätt
Größe: 41cm
Präparation: Udo Resch
Sammlung: Ernstberger
Bernd ist ein Caturide aus dem Blumenberger Steinbruchrevier. Bernd deswegen, weil er von Bernd Strobl beim Verladen von Hackschutt, dem Abfallprodukt beim Abbau der Plattenkalke, gefunden wurde.
Das Stück entstammt konkret einem Fäulenpaket, das kaum verwertbare Steine enthält und deswegen abgeschoben wurde. Dabei wurde die Beule freigelegt, die dann beim Verladen auffiel und vom Laderfahrer herausgepickt wurde.
Die Präparation war nicht so einfach. Erstmal lag der Verdacht nahe, dass es ein Fisch sein könnte, sicher war das aber nicht. So wurde der Stein im ersten Schritt von der Hangendseite Gefenstert. Es wurde klar, dass es ein fisch ist. Das Fenster wurde dann soweit vergrößert, bis man gefahrlos die oberste ca. 12mm starke Lage herunterspalten kann, ohne das Fossil zu beschädigen. Die Beule ist ja Bohnenförmig, was sofort klar macht, dass der Fisch nicht plan auf einer Seite liegt. Und da können die Flossen schon mal wild in die Gegend stehen.
Es folgt eine elende Stichelei, denn die Knolle ist hart wie glas und der fisch ist an vielen Stellen hohl.
Wie prognostiziert liegt der Fisch nicht perfekt auf der Seite. Die Schwanzflosse liegt noch plan und zeigt auch die Steuerflosse. Aber bei der Afterflosse geht es schon los. Sie läuft senkrecht stehend unter dem Fisch in die Platte hinein. Die Rückenflosse ist abgeknickt und je weiter man nach vorne kommt, desto mehr dreht der Fisch auf den Rücken.
Der Kopf zeigt sich dann in dorso-ventraler Einbettung. Und er schaut echt grimig.
Am Ende der Präparationsarbeiten greift dann die Kunst des Weglassens. Die rechte Brustflosse wird nicht geholt um dem Fisch eine bessere Form zu geben.
Danach wird an der Afterflosse, die ja eigentlich nicht zu sehen ist, der Spot ausgezogen um über die Kontur anzuzeigen dass sie nicht fehlt.
Am Ende ein attraktives Stück, das eine interessante Einbettung zeigt.
Finder: Bernd Strobl
Fundort: Blumenberger Bruchrevier bei Eichstätt
Größe: 41cm
Präparation: Udo Resch
Sammlung: Ernstberger
My projekt-number is 2501, i am a living, thinking identity...
http://www.youtube.com/watch?v=EZ1noFE3y_0
https://www.youtube.com/watch?v=WjOuEruzoh0
http://www.youtube.com/watch?v=oDmR1pPz ... ure=relmfu
https://www.youtube.com/watch?v=oOeugwd4vqs
https://www.youtube.com/watch?v=XS2JvfCwiQg
http://www.youtube.com/watch?v=EZ1noFE3y_0
https://www.youtube.com/watch?v=WjOuEruzoh0
http://www.youtube.com/watch?v=oDmR1pPz ... ure=relmfu
https://www.youtube.com/watch?v=oOeugwd4vqs
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Re: Fossil des Monats August 2021
Hallo,
ich möchte auch wieder mal einen Kandidat ins Rennen schicken.
Gefunden habe ich ihn am 23.07. in einen Laibstein in der Tongrube Buttenheim. Die Präparation war recht aufwändig, da Laibsteine bekannterweise recht hart sind. Fertig war er dann letztlich am 04.08.
viele Grüße Steffen
Fossil "Lytoceras ceratophagum"
Größe 13 cm
Zeitalter Unteres Jura / Lias
Horizont unteres Toarcium
Fund, Fotos und Präparation Steffen Menzel
ich möchte auch wieder mal einen Kandidat ins Rennen schicken.
Gefunden habe ich ihn am 23.07. in einen Laibstein in der Tongrube Buttenheim. Die Präparation war recht aufwändig, da Laibsteine bekannterweise recht hart sind. Fertig war er dann letztlich am 04.08.
viele Grüße Steffen
Fossil "Lytoceras ceratophagum"
Größe 13 cm
Zeitalter Unteres Jura / Lias
Horizont unteres Toarcium
Fund, Fotos und Präparation Steffen Menzel
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- Ammonitensammler
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Re: Fossil des Monats August 2021
Hallo liebe Sammlergemeinde,
auch ich möchte auf Anraten von Sönke mal wieder einen Kandidaten für das FdM vorstellen.
Bei dem Stück handelt es sich um einen Sonnenschwamm der Gattung Coeloptychium aus den Campan-Schichten des temporären Baustellenaufschlusses der "Zeelink"-Gaspipeline-Baustelle in Lechten-Holtwick. Gefunden habe ich das Stück gleich bei meinem zweiten Besuch am 29.06.2021 im nord-östlichen Bereich der Baustelle, vom Hotel Hermannshöhe aus gesehen.
Der Schirm ist nahezu perfekt erhalten und misst im Durchmesser ca. 9cm. Der Stiel sammt Wurzel ist erhalten geblieben, jedoch unterhalb des Schirms von diesem abgetrennt. Eine Reartikulation war denkbar, auf eine solche wurde jedoch bewusst verzichtet, da gerade dieser Makel das Stück aufgrund der taphonomischen Verhältnisse besonders attraktiv macht.
Das Stück wurde von Paul Freitag (Freitag-Fossils) in ca. 9 Stunden liebevoll präpariert. Hierfür herzlichen Dank an Paul.
auch ich möchte auf Anraten von Sönke mal wieder einen Kandidaten für das FdM vorstellen.
Bei dem Stück handelt es sich um einen Sonnenschwamm der Gattung Coeloptychium aus den Campan-Schichten des temporären Baustellenaufschlusses der "Zeelink"-Gaspipeline-Baustelle in Lechten-Holtwick. Gefunden habe ich das Stück gleich bei meinem zweiten Besuch am 29.06.2021 im nord-östlichen Bereich der Baustelle, vom Hotel Hermannshöhe aus gesehen.
Der Schirm ist nahezu perfekt erhalten und misst im Durchmesser ca. 9cm. Der Stiel sammt Wurzel ist erhalten geblieben, jedoch unterhalb des Schirms von diesem abgetrennt. Eine Reartikulation war denkbar, auf eine solche wurde jedoch bewusst verzichtet, da gerade dieser Makel das Stück aufgrund der taphonomischen Verhältnisse besonders attraktiv macht.
Das Stück wurde von Paul Freitag (Freitag-Fossils) in ca. 9 Stunden liebevoll präpariert. Hierfür herzlichen Dank an Paul.
- manfred e
- Moderator
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- Registriert: Dienstag 23. Juni 2009, 18:37
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Re: Fossil des Monats August 2021
Hallo miteinander,
Für diesen Monat möchte ich mich mit einem nicht so sehr seltenen, doch recht großen "Antrimpos speciosis" beteiligen.
Es ist ein Alt Fund den ich beim Aufräumen in einer Kiste wieder gefunden habe. Dass so etwas in einer Kiste verschwindet kommt allerdings recht selten vor.
Da ich zur Zeit, auch Coronabedingt nicht so viel unterwegs sein konnte, bin ich beim Aufarbeiten einiger Alt Funde.
Er ist am Körper entlang gemessen 21 cm groß.
Benötigte Arbeitszeit ca. 36 Std.
Werkzeuge: HW 1, HW 322, Turboschleifer, Diverse Skalpelle und Nadeln. Versiegelung mit einem Spezial Klebelack. (kein Movilit)
Fundort: Eichstätt-Blumenberg-Wegscheid.
Formation: Weißjura-Gruppe, Altmühltal-Formation, obere Eichstätt-Subformation.
Biostratigraphie: Hybonotum-Zone, Riedense-Subzone.
Finder und Präparation Manfred Ehrlich
Für diesen Monat möchte ich mich mit einem nicht so sehr seltenen, doch recht großen "Antrimpos speciosis" beteiligen.
Es ist ein Alt Fund den ich beim Aufräumen in einer Kiste wieder gefunden habe. Dass so etwas in einer Kiste verschwindet kommt allerdings recht selten vor.
Da ich zur Zeit, auch Coronabedingt nicht so viel unterwegs sein konnte, bin ich beim Aufarbeiten einiger Alt Funde.
Er ist am Körper entlang gemessen 21 cm groß.
Benötigte Arbeitszeit ca. 36 Std.
Werkzeuge: HW 1, HW 322, Turboschleifer, Diverse Skalpelle und Nadeln. Versiegelung mit einem Spezial Klebelack. (kein Movilit)
Fundort: Eichstätt-Blumenberg-Wegscheid.
Formation: Weißjura-Gruppe, Altmühltal-Formation, obere Eichstätt-Subformation.
Biostratigraphie: Hybonotum-Zone, Riedense-Subzone.
Finder und Präparation Manfred Ehrlich
Steine sind Zeugen der Vergangenheit.
- Pentacrinus
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Re: Fossil des Monats August 2021
Hallo,
für alle, die Apetit auf Stacheliges haben und auch, damit Bundenbach-Fossilien nicht ganz in Vergessenheit geraten, möchte ich einen Altfund ins Rennen schicken. Es handelt sich um einen Haldenfund aus 1999, den Werner jüngst vorgestellt hat
https://www.steinkern.de/forum/viewtopi ... 38&t=32830
Die Frage, ob Positiv/Negativ, und ob sich eine Präparation lohnt oder nicht, war schnell geklärt und Werner hat mir den Fund zur Präparation anvertraut - mit meinem Versprechen, die gerade bei kleinen Schlangensternen hochempfindliche Schwimmhaut nicht zu "killen". Verständigt hatten wir uns auf einen Präparationsaufwand von 2 h, um den Aufwand überschaubar zu machen. So kam es dann auch. Der Stachelhäuter macht seinem Namen jetzt alle Ehre und gibt feinste Stacheln preis. Für mich war es eine Freude, zur Abwechslung mal nicht vorpräparierte Stücke nachzubessern, sondern ein unberührtes Stück fertig stellen zu dürfen. Am 08.08.21 zum Einsatz kamen Skalpelle, Nadeln und für das Finishing das Strahlgerät von Eckhard Petersen (einmal mehr Danke an E.P. an dieser Stelle!).
Furcaster palaeozoicus (STÜRMER), orale Lage
Größe Fossil: max. 6.5 cm, Matrix: 13x13 cm
Unteres Devon, Unter-Ems
Fundort: Bundenbach, Grube Eschenbach
Finder und Sammlung: Werner Krause
Präparation und Photos: Christoph Leins
für alle, die Apetit auf Stacheliges haben und auch, damit Bundenbach-Fossilien nicht ganz in Vergessenheit geraten, möchte ich einen Altfund ins Rennen schicken. Es handelt sich um einen Haldenfund aus 1999, den Werner jüngst vorgestellt hat
https://www.steinkern.de/forum/viewtopi ... 38&t=32830
Die Frage, ob Positiv/Negativ, und ob sich eine Präparation lohnt oder nicht, war schnell geklärt und Werner hat mir den Fund zur Präparation anvertraut - mit meinem Versprechen, die gerade bei kleinen Schlangensternen hochempfindliche Schwimmhaut nicht zu "killen". Verständigt hatten wir uns auf einen Präparationsaufwand von 2 h, um den Aufwand überschaubar zu machen. So kam es dann auch. Der Stachelhäuter macht seinem Namen jetzt alle Ehre und gibt feinste Stacheln preis. Für mich war es eine Freude, zur Abwechslung mal nicht vorpräparierte Stücke nachzubessern, sondern ein unberührtes Stück fertig stellen zu dürfen. Am 08.08.21 zum Einsatz kamen Skalpelle, Nadeln und für das Finishing das Strahlgerät von Eckhard Petersen (einmal mehr Danke an E.P. an dieser Stelle!).
Furcaster palaeozoicus (STÜRMER), orale Lage
Größe Fossil: max. 6.5 cm, Matrix: 13x13 cm
Unteres Devon, Unter-Ems
Fundort: Bundenbach, Grube Eschenbach
Finder und Sammlung: Werner Krause
Präparation und Photos: Christoph Leins
Suche Bundenbach-Fossilien, auch Sammlungen! www.bundenbach-fossilien.de
-
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- Registriert: Montag 16. März 2009, 18:23
Re: Fossil des Monats August 2021
Nehme mit diesem Neufund ( 17/08/2021 ) und präparierten ( 18/08/2021 )
Gross-Ammoniten Amaltheus sp. D=ca.28 cm in/auf Geode ca.30 kg schwer
Grube bei Buttenheim
Ober-Pliensbachium
Spinatumzone
Hawskerense-Subzone Ld2b
am Fossil des Monats August 2021 teil.
Finder und Präparator Johann Schobert,Hirschaid
Gross-Ammoniten Amaltheus sp. D=ca.28 cm in/auf Geode ca.30 kg schwer
Grube bei Buttenheim
Ober-Pliensbachium
Spinatumzone
Hawskerense-Subzone Ld2b
am Fossil des Monats August 2021 teil.
Finder und Präparator Johann Schobert,Hirschaid
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- Spirifer
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- Registriert: Freitag 15. Februar 2008, 16:58
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Re: Fossil des Monats August 2021
Hallo lieb Forenmitglieder,
nach langer Abwesendheit ,möchte ich heute einen größeren Zweig einer Walchia aus
dem Perm von Thüringen mit ins Rennen schicken.
Koniferenreste aus dem Rotliegenden sind zwar immer wieder zu finden,aber in dieser Größe
doch nicht alzu häufig.
Es war wie "immer",so beim hinausgehen , der letzte Brocken.
Bei solchen Resten müssen mehrere Faktoren schon zusammenspielen um solch ein Wedelrest zu erhalten.
Das bedeutet "relative" Fundortnähe,also kurze Transportwege (Wind/Wasser).
Stadort in der nähe vom Ablagerunsraum,
dann noch eine relativ schnelle Einbettung und unter anderem noch das Finderglück .
Eine genaue Artzuweisung ist mir etwas schwierig,da mehrere Arten von Walchien geführt werden.
Ich habe den Wedelrest unter Vorbehalt zu Walchia piniformis gestellt.
Gefunden im Juli und erst jetzt wieder ausgepackt .
Die Daten:
Formation: unteres Perm untere Goldlauterformation
Fundort: Steinbruch Cabarz
Größe : ca 19 cm hoch
Art : Walchia.sp
Präparation: keine
Finder : R.Sandmann (Spirifer)
nach langer Abwesendheit ,möchte ich heute einen größeren Zweig einer Walchia aus
dem Perm von Thüringen mit ins Rennen schicken.
Koniferenreste aus dem Rotliegenden sind zwar immer wieder zu finden,aber in dieser Größe
doch nicht alzu häufig.
Es war wie "immer",so beim hinausgehen , der letzte Brocken.
Bei solchen Resten müssen mehrere Faktoren schon zusammenspielen um solch ein Wedelrest zu erhalten.
Das bedeutet "relative" Fundortnähe,also kurze Transportwege (Wind/Wasser).
Stadort in der nähe vom Ablagerunsraum,
dann noch eine relativ schnelle Einbettung und unter anderem noch das Finderglück .
Eine genaue Artzuweisung ist mir etwas schwierig,da mehrere Arten von Walchien geführt werden.
Ich habe den Wedelrest unter Vorbehalt zu Walchia piniformis gestellt.
Gefunden im Juli und erst jetzt wieder ausgepackt .
Die Daten:
Formation: unteres Perm untere Goldlauterformation
Fundort: Steinbruch Cabarz
Größe : ca 19 cm hoch
Art : Walchia.sp
Präparation: keine
Finder : R.Sandmann (Spirifer)
Es kommt nicht so sehr darauf an, eine Antwort zu finden, sondern die richtigen Fragen zu stellen.
Re: Fossil des Monats August 2021
Liebe Steinkerne,
mein Kandidat für das FDM ist erneut eine kleine Rarität aus der Parkinsoni-Zone von Winnberg/Sengenthal, gefunden am 3.7.2021 - ein Perisphinctide, den ich bislang nicht in Fossillisten von Sengenthal finden konnte und in 32 Jahren Sammeltätigkeit auch nicht als Beleg, mit einem hübschen Schneckerl dazu.
Der Ammonit misst 74 mm und weist als Besonderheit deutliche Einschnürungen auf. Aufgrund teilweiser Steinkern-Erhaltung erkennt man schöne Lobenlinien ohne Drängung, daher dürfte es sich um den Phragmokon eines Makroconches handeln. Solche Makroconche von Vermisphinctes werden in die Untergattung Prorsisphinctes gestellt, und ich bestimmte ihn zunächst als Prorsisphinctes meseres. Als hübsche Zugabe hat sich eine kleine Turmschnecke Exelissa neubaueri Gründel, 2003, aufgesetzt- ich danke Herrn Dr. Gründel für die Bestimmung! Olaf Neubauer lernte ich kürzlich erfreulicherweise auch persönlich kennen.
Für die Diskussion zum aktuellen Wissensstand bezüglich des Ammoniten bedanke ich mich sehr herzlich bei Volker Dietze:
„Prorsisphinctes meseres passt vom Windungsquerschnitt, aber der hat keine Einschnürungen. Von daher passt er am besten zu Vermisphinctes stomphus, der ist aber weitnabeliger und schmäler. Also P. aff. meseres oder V. aff. stomphus. Ich würde mich für letzteres entscheiden - aber da kann man unterschiedlicher Meinung sein, je nachdem, welches Merkmal man mehr in den Blick nimmt.“
Fossilien:
Ammonit Vermisphinctes aff. stomphus (Buckman, 1921), 74 mm,
mit aufsitzender Schnecke Exelissa neubaueri Gründel, 2003, 13 mm
Fundschicht: Parkinsoni-Oolith, Schicht 7 nach Callomon e. a., 1987, Oberbajocium
Fundort: Steinbruch Winnberg/Sengenthal, Oberpfalz
Fund, Präparation, Sammlung und Fotos: Danylo Kubryk
mein Kandidat für das FDM ist erneut eine kleine Rarität aus der Parkinsoni-Zone von Winnberg/Sengenthal, gefunden am 3.7.2021 - ein Perisphinctide, den ich bislang nicht in Fossillisten von Sengenthal finden konnte und in 32 Jahren Sammeltätigkeit auch nicht als Beleg, mit einem hübschen Schneckerl dazu.
Der Ammonit misst 74 mm und weist als Besonderheit deutliche Einschnürungen auf. Aufgrund teilweiser Steinkern-Erhaltung erkennt man schöne Lobenlinien ohne Drängung, daher dürfte es sich um den Phragmokon eines Makroconches handeln. Solche Makroconche von Vermisphinctes werden in die Untergattung Prorsisphinctes gestellt, und ich bestimmte ihn zunächst als Prorsisphinctes meseres. Als hübsche Zugabe hat sich eine kleine Turmschnecke Exelissa neubaueri Gründel, 2003, aufgesetzt- ich danke Herrn Dr. Gründel für die Bestimmung! Olaf Neubauer lernte ich kürzlich erfreulicherweise auch persönlich kennen.
Für die Diskussion zum aktuellen Wissensstand bezüglich des Ammoniten bedanke ich mich sehr herzlich bei Volker Dietze:
„Prorsisphinctes meseres passt vom Windungsquerschnitt, aber der hat keine Einschnürungen. Von daher passt er am besten zu Vermisphinctes stomphus, der ist aber weitnabeliger und schmäler. Also P. aff. meseres oder V. aff. stomphus. Ich würde mich für letzteres entscheiden - aber da kann man unterschiedlicher Meinung sein, je nachdem, welches Merkmal man mehr in den Blick nimmt.“
Fossilien:
Ammonit Vermisphinctes aff. stomphus (Buckman, 1921), 74 mm,
mit aufsitzender Schnecke Exelissa neubaueri Gründel, 2003, 13 mm
Fundschicht: Parkinsoni-Oolith, Schicht 7 nach Callomon e. a., 1987, Oberbajocium
Fundort: Steinbruch Winnberg/Sengenthal, Oberpfalz
Fund, Präparation, Sammlung und Fotos: Danylo Kubryk
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...reich ist, wer zufrieden ist mit dem, was er hat!
Liebe Grüße, Danylo
Liebe Grüße, Danylo
Re: Fossil des Monats August 2021
Wir machen diesen Monat auch wieder mit.
Unser Beitrag ist eine Geode mit einem Fischkopf der Gattung Gyrolepis alberti.
Die Geode wurde vor drei Jahren gefunden und letzte Woche von Frank Siegel fertig präpariert. Größe der Geode 19x16cm und gefunden wurde sie auf dem Kindel, Wartburgkreis.
Fisch Gyrolepis alberti
Trias, Oberer Muschelkalk - C.praenodosus-Zone
Fundort Kindel, Wartburgkreis
Fund und Sammlung Michael und Robert Hunstock
Präparation Frank Siegel
Unser Beitrag ist eine Geode mit einem Fischkopf der Gattung Gyrolepis alberti.
Die Geode wurde vor drei Jahren gefunden und letzte Woche von Frank Siegel fertig präpariert. Größe der Geode 19x16cm und gefunden wurde sie auf dem Kindel, Wartburgkreis.
Fisch Gyrolepis alberti
Trias, Oberer Muschelkalk - C.praenodosus-Zone
Fundort Kindel, Wartburgkreis
Fund und Sammlung Michael und Robert Hunstock
Präparation Frank Siegel
- Dateianhänge
Re: Fossil des Monats August 2021
Hallo,
Otto sammelt intensiv und sehr ausdauernd in den Plattenkalken und dadurch bleiben besondere Funde nicht aus.
Vorstellen und zur Wahl stellen möchte ich einen seiner Funde aus den Plattenkalken von Jachenhausen, einen Seeigel.
Dieses Kleinod hat mir Otto zum Geburtstag geschenkt.
Das ist der Fundzustand:
Der Cidaride ist fast komplett erhalten, mit Primär- und Sekundärbestachelung sowie der Laterne.
Aufgrund der Einbettung in einer sehr dünnen, porösen Lage bot sich eine Präparation von beiden Seiten an:
Der Steinbruch Jachenhausen ist berühmt, weil Compsognathus longipes diesem zugeordnet worden ist. Dieser Fund stammen aber wohl aus einer anderen Fundstelle in der Nähe von Kelheim. Dr. Joseph Oberndorfer, aus dessen Sammlung jener Fund stammt, hat in Jachenhausen als Arzt nicht ohne Weiteres sammeln können. Jachenhausen lag außerhalb seines Bezirkes, den er nicht ohne Erlaubnis verlassen durfte und war mit 5 Postkutschenstunden auch zu weit weg, als dass er da mal kurz vorbei schauen konnte. Ostromia crassipes (ehemals Haarlemer Archaeopterix Exemplar) soll auch von dieser Fundstelle stammen. Auch nur annähernd vergleichbare Funde sind in letzter Zeit hier nicht gemacht worden.
Was man in den oft mehrfach gleitgefalteten Schichten dort finden kann sind Ammoniten, Brachiopoden und zerstreute Fischreste, aber auch Comaturella.
In Jachenhausen gibt es aber als Besonderheit eine Rutschungszone, die viele benthische Faunenelemente (rynchionelle Brachiopoden, Seelilien- und Seeigelreste) enthält, aus dem Randbereich dieser Schicht stammt sein Fund.
In den klassischen Plattenkalken sind derartige Funde die Ausnahme, ihre Ablagerung geschah zu weit vom Riff entfernt.
Bei diesem Cidaride handelt sich um einen auch für Jachenhausen außergewöhnlich gut erhaltenen Fund.
Die Präparation gestaltete sich etwas schwieriger, der Fund liegt in einer sehr dünnen, porösen Schicht, die teilweise verquarzt ist.
Der Igel ist schon beim Waschen auseinander gefallen, später auch öfters gebrochen und musste mehrfach mit Sekundenkleber wieder zusammen gesetzt werden. Die Präparation erfolgte in ca. 40 Stunden mit Nadeln und Skalpellen unter 50-facher Vergrößerung.
Ein Teil der Matrix wurde bewusst erhalten, um den Fund aus einem Plattenkalk Vorkommen zu dokumentieren.
unbestimmter regulärer Seeigel, Lanzenseeigel
Cidaridae ind.
Breite der Kapsel 3,0 cm, maximale Höhe mit Stacheln, 5,5 cm, mit Matrix 6,5 cm
Jachenhausen
oberer Jura, Malm
Unter-Tithonium, Weißjura-Gruppe, Painten-Formation
Hybonotum-Zone, Riedense-Subzone
Fund: Otto Binz
Sammlung und Präparation: Jürgen Härer
Herrzliche Grüße
Jürgen
Otto sammelt intensiv und sehr ausdauernd in den Plattenkalken und dadurch bleiben besondere Funde nicht aus.
Vorstellen und zur Wahl stellen möchte ich einen seiner Funde aus den Plattenkalken von Jachenhausen, einen Seeigel.
Dieses Kleinod hat mir Otto zum Geburtstag geschenkt.
Das ist der Fundzustand:
Der Cidaride ist fast komplett erhalten, mit Primär- und Sekundärbestachelung sowie der Laterne.
Aufgrund der Einbettung in einer sehr dünnen, porösen Lage bot sich eine Präparation von beiden Seiten an:
Der Steinbruch Jachenhausen ist berühmt, weil Compsognathus longipes diesem zugeordnet worden ist. Dieser Fund stammen aber wohl aus einer anderen Fundstelle in der Nähe von Kelheim. Dr. Joseph Oberndorfer, aus dessen Sammlung jener Fund stammt, hat in Jachenhausen als Arzt nicht ohne Weiteres sammeln können. Jachenhausen lag außerhalb seines Bezirkes, den er nicht ohne Erlaubnis verlassen durfte und war mit 5 Postkutschenstunden auch zu weit weg, als dass er da mal kurz vorbei schauen konnte. Ostromia crassipes (ehemals Haarlemer Archaeopterix Exemplar) soll auch von dieser Fundstelle stammen. Auch nur annähernd vergleichbare Funde sind in letzter Zeit hier nicht gemacht worden.
Was man in den oft mehrfach gleitgefalteten Schichten dort finden kann sind Ammoniten, Brachiopoden und zerstreute Fischreste, aber auch Comaturella.
In Jachenhausen gibt es aber als Besonderheit eine Rutschungszone, die viele benthische Faunenelemente (rynchionelle Brachiopoden, Seelilien- und Seeigelreste) enthält, aus dem Randbereich dieser Schicht stammt sein Fund.
In den klassischen Plattenkalken sind derartige Funde die Ausnahme, ihre Ablagerung geschah zu weit vom Riff entfernt.
Bei diesem Cidaride handelt sich um einen auch für Jachenhausen außergewöhnlich gut erhaltenen Fund.
Die Präparation gestaltete sich etwas schwieriger, der Fund liegt in einer sehr dünnen, porösen Schicht, die teilweise verquarzt ist.
Der Igel ist schon beim Waschen auseinander gefallen, später auch öfters gebrochen und musste mehrfach mit Sekundenkleber wieder zusammen gesetzt werden. Die Präparation erfolgte in ca. 40 Stunden mit Nadeln und Skalpellen unter 50-facher Vergrößerung.
Ein Teil der Matrix wurde bewusst erhalten, um den Fund aus einem Plattenkalk Vorkommen zu dokumentieren.
unbestimmter regulärer Seeigel, Lanzenseeigel
Cidaridae ind.
Breite der Kapsel 3,0 cm, maximale Höhe mit Stacheln, 5,5 cm, mit Matrix 6,5 cm
Jachenhausen
oberer Jura, Malm
Unter-Tithonium, Weißjura-Gruppe, Painten-Formation
Hybonotum-Zone, Riedense-Subzone
Fund: Otto Binz
Sammlung und Präparation: Jürgen Härer
Herrzliche Grüße
Jürgen
- Sönke
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Re: Fossil des Monats August 2021
Auf geht´s, liebe Mitglieder!
Die diesmal recht zahlreichen Kandidaten hätten es verdient, dass Ihr Eure Stimme abgebt. Eine geringe Abstimmungsbeteiligung könnte man allenfalls darüber rechtfertigen, dass die Wahl zu treffen diesmal wieder besonders schwerfällt. Aber: es hängt ja nicht das Leben davon ab, also macht bitte mit.
Glück auf!
Sönke
- Sönke
- Administrator
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Re: Fossil des Monats August 2021
Hier noch eine Erinnerung:
Es ist, wie ihr alle wisst, ein Wahlmonat in Deutschland...
Zum Aufwärmen bevor wegweisendere Entscheidungen anstehen (Bundestagswahl), könnt ihr hier noch bis Donnerstag 16. September 2021, 17:15 Uhr über das Fossil des Monats August 2021 von Steinkern.de abstimmen.
Viele Grüße und macht bitte mit!
Sönke
Es ist, wie ihr alle wisst, ein Wahlmonat in Deutschland...
Zum Aufwärmen bevor wegweisendere Entscheidungen anstehen (Bundestagswahl), könnt ihr hier noch bis Donnerstag 16. September 2021, 17:15 Uhr über das Fossil des Monats August 2021 von Steinkern.de abstimmen.
Viele Grüße und macht bitte mit!
Sönke
Re: Fossil des Monats August 2021
Selbst mit Zweitstimme wüsste ich nicht wem ich wählen sollte da aktuell in Wettbewerb nur wirklich tolle Stücke sind
Walli
Walli
Re: Fossil des Monats August 2021
Ein Wahl-O-Mat für Steinkern muss her.
Wissen und Willen sind nicht nur orthografisch ähnlich, sie sind eng miteinander verbunden.
(U.J. - 23.06.2010)
(U.J. - 23.06.2010)