Frage an aranjabrix zum August-Fossil
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Frage an aranjabrix zum August-Fossil
Hallo!
Das ist ja ein tolles Stück, das du da zum Fossil des Monats eingereicht hast. Ich bin jetzt mal ganz neugierig und Frage mal nach der Geschichte, die hinter dem Stück stecken muss. Ich war auch mal in den USA und habe mir die Gegend mit den White-River Sedimenten angesehen. Wo hast du das Stück gefunden? Ich hatte das Problem, das es in den USA nicht erlaubt ist auf Staatsland Fossilien von Wirbeltieren zu suchen, geschweige denn aus den USA zu exportieren. Es gibt da auch Privatland, wo man gegen Gebühr suchen kann, aber dazu hatte ich leider keine Zeit.
Die 250 Stunden Arbeit fand ich auch ziemlich beeindruckend. Ich habe mal 20 Stunden an einem Ammo gesessen und das hat mir schon gereicht Für so was muss mal wohl geboren sein. Ist die Zeit dabei drauf gegangen sich mit Druckluft langsam durch die umgebende Matrix zu arbeiten oder wie bist du vorgegangen?
Ich habe übrigens immer noch Probleme die Abbildung zu sehen. Manchmal geht es. Darum habe ich hier noch mal ein passend formatiertes Bild angehängt. Die Umwandlung deines großen Bildes von der 2 Megapixel-Kamera ist übrigens ganz einfach. In irgend einer Bildverarbeitungssoftware auf den Punkt 'Bildgröße ändern'. Da sollte dann die Auflösung in Pixeln Horizontal (X) mal Vertikal (Y) stehen. Den größeren Wert, in diesem Fall 1792 , auf 680 ändern. Das ist der maximal zugelassene Wert im Forum. Dann ok und das Programm rechnet den anderen Wert (1200) so um, das das Seitenverhältnis erhalten bleibt. Ich habe das Bild noch leicht nachgeschärft, um die Details besser sichtbar zu machen. Dann speichen als JPG. Dabei die Qualität so stellen, das die Bildgröße zwischen 100 und 200 KB liegt.
Das ist ja ein tolles Stück, das du da zum Fossil des Monats eingereicht hast. Ich bin jetzt mal ganz neugierig und Frage mal nach der Geschichte, die hinter dem Stück stecken muss. Ich war auch mal in den USA und habe mir die Gegend mit den White-River Sedimenten angesehen. Wo hast du das Stück gefunden? Ich hatte das Problem, das es in den USA nicht erlaubt ist auf Staatsland Fossilien von Wirbeltieren zu suchen, geschweige denn aus den USA zu exportieren. Es gibt da auch Privatland, wo man gegen Gebühr suchen kann, aber dazu hatte ich leider keine Zeit.
Die 250 Stunden Arbeit fand ich auch ziemlich beeindruckend. Ich habe mal 20 Stunden an einem Ammo gesessen und das hat mir schon gereicht Für so was muss mal wohl geboren sein. Ist die Zeit dabei drauf gegangen sich mit Druckluft langsam durch die umgebende Matrix zu arbeiten oder wie bist du vorgegangen?
Ich habe übrigens immer noch Probleme die Abbildung zu sehen. Manchmal geht es. Darum habe ich hier noch mal ein passend formatiertes Bild angehängt. Die Umwandlung deines großen Bildes von der 2 Megapixel-Kamera ist übrigens ganz einfach. In irgend einer Bildverarbeitungssoftware auf den Punkt 'Bildgröße ändern'. Da sollte dann die Auflösung in Pixeln Horizontal (X) mal Vertikal (Y) stehen. Den größeren Wert, in diesem Fall 1792 , auf 680 ändern. Das ist der maximal zugelassene Wert im Forum. Dann ok und das Programm rechnet den anderen Wert (1200) so um, das das Seitenverhältnis erhalten bleibt. Ich habe das Bild noch leicht nachgeschärft, um die Details besser sichtbar zu machen. Dann speichen als JPG. Dabei die Qualität so stellen, das die Bildgröße zwischen 100 und 200 KB liegt.
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- ARANJAB.jpg (115.95 KiB) 23046 mal betrachtet
Hallo,
die Geschichte hinter dem Stück ist recht lustig. Eigentlich hatte mich ein Bekannter eingeladen mit rüber zu fliegen. Der sammelt dort auf ne Ranch jedes Jahr. Es gibt ja die Möglichkeit privat Land zu pachten und dann kann man dot Fossis suchen. Leider scheiterte das ganze an diversen Faktoren. Per Zufall waren wir dann ein Jahr später zur gleichen Zeit in USA, naja und dann konnten wir unsere gemeinsame Exkursion doch noch durchführen.
Als Belohnung fand ich dann noch dieses nette Stück .
Na 250 h sind nicht viel. Hab schon an manchen Stücken länger gesessen.
Als angehender präparator muß man diese Art der Ausdauer schon mitbringen. Einer meiner Dozenten saß mal 7000 h an einem Ichtyosaurier, da sag ich Hut ab, danach brauchte er aber erstmal kein Holzmaden mehr, lach.
Ja mit dem Bildformat, da saß ich wohl auf der Leitung, habs einfach nicht hingebracht. Manchmal ist da der Wurm drin. Bin ja auch kein Informatiker.
Grüße Aranja
die Geschichte hinter dem Stück ist recht lustig. Eigentlich hatte mich ein Bekannter eingeladen mit rüber zu fliegen. Der sammelt dort auf ne Ranch jedes Jahr. Es gibt ja die Möglichkeit privat Land zu pachten und dann kann man dot Fossis suchen. Leider scheiterte das ganze an diversen Faktoren. Per Zufall waren wir dann ein Jahr später zur gleichen Zeit in USA, naja und dann konnten wir unsere gemeinsame Exkursion doch noch durchführen.
Als Belohnung fand ich dann noch dieses nette Stück .
Na 250 h sind nicht viel. Hab schon an manchen Stücken länger gesessen.
Als angehender präparator muß man diese Art der Ausdauer schon mitbringen. Einer meiner Dozenten saß mal 7000 h an einem Ichtyosaurier, da sag ich Hut ab, danach brauchte er aber erstmal kein Holzmaden mehr, lach.
Ja mit dem Bildformat, da saß ich wohl auf der Leitung, habs einfach nicht hingebracht. Manchmal ist da der Wurm drin. Bin ja auch kein Informatiker.
Grüße Aranja
- amaltheus
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- Registriert: Freitag 1. April 2005, 08:48
- Wohnort: Schwäbische Alb
Wie lange dauert eine Präparation ?
7000 Stunden, das entspricht 875 Tagen á 8 Stunden Arbeit.
Ich kann mir nicht vorstellen dass ein Präparator fast 4 Jahre (220 Arbeitstage pro Jahr) an einem Fischsaurier herumpräpariert, auch dann nicht, wenn das Fossil in einer Gesteinsbank drinnen sitzt (und nicht im Schiefer).
Mal ganz abgesehen von den verursachten Kosten.
Bei 3000 Euro Bruttoverdienst wären das alleine Lohnkosten in Höhe von 144000 Euro. Für das Geld bekommt man zig fertige Fischsaurier aus Holzmaden.
- Thomas -
Ich kann mir nicht vorstellen dass ein Präparator fast 4 Jahre (220 Arbeitstage pro Jahr) an einem Fischsaurier herumpräpariert, auch dann nicht, wenn das Fossil in einer Gesteinsbank drinnen sitzt (und nicht im Schiefer).
Mal ganz abgesehen von den verursachten Kosten.
Bei 3000 Euro Bruttoverdienst wären das alleine Lohnkosten in Höhe von 144000 Euro. Für das Geld bekommt man zig fertige Fischsaurier aus Holzmaden.
- Thomas -
aranjabrix hat geschrieben: Einer meiner Dozenten saß mal 7000 h an einem Ichtyosaurier
Naja bei einem 7 m Tier das in 200 Teilen vorlag, aus einer Witterungszone, da kommt das schon hin. Außerdem schreibt ein angestellter Präparator keine Rechnungen 8)
Und es sei mal noch bemerkt, in Stutgart arbeiten sie seit mehreren Jahren an einer Seelilienkolonie und die Prognose lautet, daß es noch ca 10 Jahre dauern wird bis sie fertig ist, und zwar komplett. Da arbeite im Moment 3 Leute dran.
Ist alles nicht immer so einfach und schnell wie man sich das vorstellt.
Und es sei mal noch bemerkt, in Stutgart arbeiten sie seit mehreren Jahren an einer Seelilienkolonie und die Prognose lautet, daß es noch ca 10 Jahre dauern wird bis sie fertig ist, und zwar komplett. Da arbeite im Moment 3 Leute dran.
Ist alles nicht immer so einfach und schnell wie man sich das vorstellt.
- Roman
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Echt ein cooles teil, Aranja!
kannst Du noch ein paar infos geben, wie alt das Teil ist (White River Badlands, wahrscheinlich Tertiär, oder?), und was das für ein Tier ist? Sieht nach einem kleinen Säuger aus, den Zähnen nach zu urteilen.
Danke an Thomas für das Vergrößern der Abbildung, ich hab vorher auch nicht viel erkannt
kannst Du noch ein paar infos geben, wie alt das Teil ist (White River Badlands, wahrscheinlich Tertiär, oder?), und was das für ein Tier ist? Sieht nach einem kleinen Säuger aus, den Zähnen nach zu urteilen.
Danke an Thomas für das Vergrößern der Abbildung, ich hab vorher auch nicht viel erkannt
Also :
White River Badlands, ca 35 mil Jahre, Säuger -> primitiver Vorläufer ähnlich dem Schaf, Herdentier ( Oreodont ), ausgewachsen eine Schulterhöhe von ca 120 cm
Die nähere Bestimmung hab ich noch nicht, wird erst demnächst geschehen
Evtl kann man ja das Bild rüber in den Wettbewerbsordner kopieren ??
White River Badlands, ca 35 mil Jahre, Säuger -> primitiver Vorläufer ähnlich dem Schaf, Herdentier ( Oreodont ), ausgewachsen eine Schulterhöhe von ca 120 cm
Die nähere Bestimmung hab ich noch nicht, wird erst demnächst geschehen
Evtl kann man ja das Bild rüber in den Wettbewerbsordner kopieren ??
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- mesolimulus
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- Wohnort: Freising
Hallo,
hier mal etwas mehr über "Oreodonten":
Der Name Oreodont wurde von Joseph Leidy geprägt. Dieser kann mit "Gebirgszähner" übersetzt werden (Was man versteht wenn man sich die Zähne mal ansieht...).
Das Stück stammt aus meiner damaligen Sammlung.
Erstmal beschrieben wurden Oreodonten ebenfalls von Joseph Leidy 1848 anhand von Fundstücken die Ihm von Alexander Culbertson (Namensgeber) überlassen wurden. Er gab dem Tier den Namen Meryocoidodon culbertsonii, bevorzugte aber später den Sammelbegriff Oreodonten.
Seit 1902 ist allerdings der Name Meryocoidodon festgeschrieben, Oreodont ist also eine nicht mehr gültige Bezeichnung (Wird aber immer noch als Sammelbegriff benutzt).
Es gibt drei verschiedene Arten der Gattung Meryocoidodon. Meryocoidodon culbertsonii ist mit über 90 % die am häufigsten vertretene Art. Merycoidodon major, die größte Art, ist mit 9 % vertreten, wohingegen Merycoidodon gracilis, die kleinste, nur mit ca. 1 % im Fossilnachweis vertreten ist.
Meryocoidodon culbertsonii wurde etwa 1,4 m gross. Es hatte einen stämmigen Körper mit verhältnismäßig kurzen Beinen, fünf Zehen an den Vorderbeinen und vier an den Hinterbeinen. Es war ein primitiver Wiederkäuer, aber es teilte viele Eigenschaften (Körperbau) mit heutigen Schweinen. Ist aber, wie Aranja sagte, wohl mit heutigen Herdentieren am ehesten zu vergleichen.
Hier mal eine Rekonstruktion:
Quelle ist mir leider unbekannt.
Fundort ist White River Badlands in South Dakota, USA, diese Funstelle ist dem Oligozän zugeordnet.
Gruss
Martin
hier mal etwas mehr über "Oreodonten":
Der Name Oreodont wurde von Joseph Leidy geprägt. Dieser kann mit "Gebirgszähner" übersetzt werden (Was man versteht wenn man sich die Zähne mal ansieht...).
Das Stück stammt aus meiner damaligen Sammlung.
Erstmal beschrieben wurden Oreodonten ebenfalls von Joseph Leidy 1848 anhand von Fundstücken die Ihm von Alexander Culbertson (Namensgeber) überlassen wurden. Er gab dem Tier den Namen Meryocoidodon culbertsonii, bevorzugte aber später den Sammelbegriff Oreodonten.
Seit 1902 ist allerdings der Name Meryocoidodon festgeschrieben, Oreodont ist also eine nicht mehr gültige Bezeichnung (Wird aber immer noch als Sammelbegriff benutzt).
Es gibt drei verschiedene Arten der Gattung Meryocoidodon. Meryocoidodon culbertsonii ist mit über 90 % die am häufigsten vertretene Art. Merycoidodon major, die größte Art, ist mit 9 % vertreten, wohingegen Merycoidodon gracilis, die kleinste, nur mit ca. 1 % im Fossilnachweis vertreten ist.
Meryocoidodon culbertsonii wurde etwa 1,4 m gross. Es hatte einen stämmigen Körper mit verhältnismäßig kurzen Beinen, fünf Zehen an den Vorderbeinen und vier an den Hinterbeinen. Es war ein primitiver Wiederkäuer, aber es teilte viele Eigenschaften (Körperbau) mit heutigen Schweinen. Ist aber, wie Aranja sagte, wohl mit heutigen Herdentieren am ehesten zu vergleichen.
Hier mal eine Rekonstruktion:
Quelle ist mir leider unbekannt.
Fundort ist White River Badlands in South Dakota, USA, diese Funstelle ist dem Oligozän zugeordnet.
Gruss
Martin