Präparation eines kleinen Wasserläufers aus den Plattenkalken von Eichstätt

Präparation eines kleinen Wasserläufers aus den Plattenkalken von Eichstätt

 

Wie schon im Artikel Präparation eines Wasserläufers aus den Plattenkalken um Eichstätt“ beschrieben, findet man in alten Sammlungen mitunter intessante Stücke. So erging es mir auch in diesem Fall. Es handelt sich beim hier vorgestellten Fossil ebenfalls um einen Wasserläufer, allerdings um ein deutlich kleineres Exemplar.

Das Fossil befindet sich auf einer recht kleinen Platte und es war unter einer etwa einen Millimeter starken Gesteinsschicht verborgen. Die Lage des Fossils ließ sich recht gut erkennen, denn das Tier prägte sich sauber durch.

 

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 Abb. 1: Ursprungszustand vor der Präparation. Das Fossil prägt sich gut durch und liegt nicht allzu tief in der Platte.

 

Ich begann die Arbeit mit einem Druckluftmeißel – und beendete sie auch gleich wieder. Die Schicht ließ sich so nicht kontrolliert entfernen; sie brach und platzte wie sie wollte. Der Griff ging wieder zum Elektrogravierer. Aber auch mit dem Vibrographen war das Ergebnis nicht zufriedenstellend. Ich dachte mir: Vielleicht funktioniert ja die ganz „olle Kamelle“? Der uralte Signograph 25 aus den Achtziger Jahren brachte dann in der Tat das gewünschte Ergebnis. So folgte ich mit dem Gerät den Konturen des Insekts, so gut es eben ging.

 

Da der Stein leider zu lange in einem Gartenhaus gelegen und zu oft Frost bekommen hatte, ließ sich die freigeräumte Fläche leider nicht so klein halten, wie man es vielleicht gerne gehabt hätte, eng an den Beinen entlang. Am Ende musste daher doch ein größerer Spot gezogen werden, damit man überhaupt eine brauchbare Kontur hinbekommt. Sicher hätte man auch die komplette Schicht entfernen können, dann wäre aber auch die Information verloren, dass es sich um ein herauspräpariertes Insekt handelt.

 

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Abb. 2: Gesamtansicht nach Abschluss der Präparationsarbeiten.

 

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Abb. 3: Detailaufnahme des Fossils im Streiflicht.

 

Angaben zum Fossil im Überblick:

Fossil: Chresmoda obscura

Spannweite: zirka 6,5 cm

Fundort: Solnhofener Plattenkalk um Eichstätt

Präparationsdauer: 1,5 Stunden

Verwendetes Werkzeug: Elektrogravierer Signograph 25, Zahnsteinhaken

Privatsammlung

 

Udo Resch für Steinkern, alle Rechte liegen beim Autor

 

Mehr über Wasserläufer aus den Solnhofener Plattenkalken:

 

Präparationsberichte über Wasserläufer auf Steinkern.de:

Präparation eines Wasserläufers aus den Plattenkalken um Eichstätt (Autor: Udo Resch)

Präparation eines Wasserläufers der Art Chresmoda obscura (Autor: Falk Starke)

Präparation eines Wasserläufers aus den Solnhofener Plattenkalken (Autor: Udo Resch)

 

Allgemeiner Artikel über Wasserläufer In der Steinkern-Zeitschrift:

Resch, U. & Rückert, A. (2011): Die Wasserläufer der Solnhofener Plattenkalke, Der Steinkern, Heft 6, S. 28-33.