Das Aartal-Museum Oberneisen - Bericht und Bilder von der Eröffnung

 aartal_museum_oberneisen.jpg

Das Aartal-Museum Oberneisen

-

 

Ein Sammlerportrait von Frank Tänzer

 

 

Alles fing damit an, dass wir in den frühen Achtzigern einen Familienurlaub im Altmühltal verbrachten. Inspiriert durch die vielen Museen der Region, versuchten auch wir unser Glück im Hobbybruch Eichstätt, jedoch mit mäßigem Erfolg. Die Ausbeute war recht spärlich, etwas enttäuscht kehrten wir zurück in unser Unterkunft ins Café Spitzelberg / Schernfeld. Dort angekommen, muss ich wohl so deprimiert gewirkt haben, dass sich ein anderer Sammler erbarmte und mir einen Tharsis dubius schenkte. Dies war natürlich ein gigantisches Geschenk, ein kompletter versteinerter Fisch, Wahnsinn. Mein Interesse wurde dadurch natürlich um so mehr geweckt und stellte damit den Baustein für mein zukünftiges Hobby.

Nach einigen Jahren, die ich als Teenie in diversen Steinbrüchen verbrachte, verschoben sich meine Interessen für einige Jahre und ich widmete mich anderen Dingen. Ende der 90er Jahre besann ich mich auf die frühe Kindheit und erweckte mein „schlafendes“ Hobby zu neuem Leben.

Den größten Schritt in ein professionelles Sammeln, machte ich dann 2003, als ich bei einem Treffen von Mineralien- und Fossiliensammlern aus dem Rhein-Main-Gebiet teilnahm. Mit diesen monatlich stattfindenden Treffen, war es endlich möglich sich über Bergung, Präparation und Exkursionen auszutauschen. Transfermethode von Messel-Fossilien, kleben verschiedenster Gesteine und Fossilien, Bergungsmethoden sowie Präparationswerkzeuge, waren nun kein Neuland mehr. Von da an bekam mein Hobby eine ganz neue Qualität, und was soll ich sagen, das Fossil-Fieber hatte mich wieder gepackt. 2004 wurde aus dem losen Sammlerverband der eingetragene gemeinnützige Verein Arbeitsgruppe Palaeo-Geo e.V. (www.palaeo-geo-ev.de).

In den letzten Jahren erarbeitete ich mir stetig neues Fachwissen, sei es bei der Bergung oder der Präparation. Exkursionen nach Frankreich, Belgien und zu Fundstellen in ganz Deutschland bestimmten meinen Jahresurlaub. Durch diese Sammeltätigkeit blieb es nicht aus, dass sich mein 10qm kleiner Keller immer weiter füllte und freier Platz schnell rar wurde.

2006 löste sich mein Platzproblem schlagartig in Luft auf, mit dem Kauf eines Bauernhofes. Schon bei der ersten Besichtigung, räumte ich in meiner Phantasie die Präparationswerkstatt ein und hatte schon den Plan für mein zukünftiges Museum vor Augen. Meine Frau hatte in diesem Moment auch solche Pläne, diese bezogen sich aber eher auf unser Pferde, den zukünftigen Stall und die Koppeln. Die ersten Jahre waren nun erst einmal die Pferde am Zug, Stall bauen und Koppeln herrichten etc.

2009 war ich dann wieder an der Reihe, das "Projekt Museum" wurde offiziell gestartet.
Der ehemalige Kornspeicher war auserkoren in neuem Glanz zu erstrahlen. Zwei Etagen mussten entkernt und die Backsteinwände verputzt werden. Die Decke der ersten Etage musste neu angelegt und die Elektrik passend für die Vitrinen verlegt werden. Zwei Tonnen Putz und etliche qm OSB-Ausbauplatten später, war es im Mai 2011 soweit, dass der Ausbau fertig war. Nun waren die Sammlungsstücke an der Reihe, die bis dato alle noch verpackt im Lager standen.


Wie sollten diese präsentiert werden?
Eine reine Solnhofen  Sammlung ?
Wie sollte diese sortiert werden und wie beschriftet?
Habe ich überhaupt genug Fossilien zum präsentieren?

Fragen über Fragen taten sich auf und der Eröffnungstermin stand schon fest, ich hatte noch 3 Monate Zeit. Der Museumsname, Aartal-Museum Oberneisen und das Logo sowie das Layout der Homepage waren zu diesem Zeitpunkt schon geklärt. Diese Dinge hatte ich den Winter zuvor schon entworfen, also nicht lange ´rumüberlegt, fangen wir mit dem an was wir haben. Die Homepage www.aartal-museum.de wurde weiter ausgebaut.

Unterdessen entwickelte ich mit meinem Freund Hubert Schöggl ein Museumskonzept. Schnell kristallisierte sich heraus, wie dies aussehen sollte: Im ersten Stock wird eine reine Solnhofen-Ausstellung entstehen und im zweiten Stock ein Rundgang durch die Erdgeschichte: genial einfach, einfach genial. Gesagt getan machten wir uns ans Einräumen der Vitrinen. Bestücken, beschriften, hin- und herrücken der Ausstellungstücke sollten fortan für zwei Monate meine Aufgabe sein.

Am Samstag den 10 September 2011 war es dann soweit, dass Aartal-Museum Oberneisen wurde offiziell eröffnet.

Aartal_Museum2.JPG


Bei bestem Sommerwetter kamen über 300 Besucher um die Schätze aus längst vergangenen Tagen zu besichtigen und in eine längst vergangene Welt einzutauchen.

Aartal_Museum_3.JPG


Für die kleinen Besucher gab es ein Dino-Glücksrad und einen Bastel- und Zeichentisch.

Aartal_Museum_4.JPG

Kulinarisch, gab es mit den Grillspezialitäten aus dem „Smoker“ ein weiteres Highlight zur Eröffnung.

Aartal_Museum5.JPG


Das privat geführte Aartal-Museum Oberneisen soll Interesse an der Paläontologie wecken und Einblicke in eine Welt vor unserer Zeit geben. Fossilien aus den Plattenkalken von Solnhofen sowie ein Rundgang durch die Erdgeschichte lassen die längst vergangene Zeit wieder erblühen. Der Besuch des Museums ist kostenlos und nur nach vorheriger Anmeldung möglich.

Aartal_Museum_7.JPG

Aartal_Museum6.JPG


Besonderer Dank gilt meiner Frau Ivonne und meiner Familie, die mich immer in meinem Vorhaben unterstützt haben und natürlich allen Helfern, die dem Eröffnungstag zu seinem großen Erfolg verhalfen.

Aartal_Museum_8.JPG


Ich wünsche allen Sammlern , dass sie die Möglichkeit bekommen Ihren Traum so zu verwirklichen wie ich es durfte.


"Ein Fossil nach Millionen von Jahren als erster wieder zu Gesicht zu bekommen, macht den Reiz unseres Hobbys aus.“

Mit besten Sammlergrüßen
Frank Tänzer / Aartal-Museum Oberneisen 2011


Weiterführendes
Weitere Bilder und ein Video von der Eröffnung sind zu sehen unter www.aartal-museum.de