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DER STEINKERN - Heft 53

 

Ammonitengehäuse als Wohnstätten und Rückzugsorte von Krebsen

Präparation eines Stacheltrilobiten aus dem Devon von Marokko

Die Individualentwicklung von Trilobiten am Beispiel von Sao hirsuta aus dem Kambrium

Spuren und Marken aus den Solnhofener Plattenkalken

Bemerkenswerte Funde von einer neuen Dinosaurier-Lokalität in Skåne (Südschweden)

• Die Foraminiferen des Dobergs bei Bünde

 

Neben diesen Themen enthält Heft 53 acht weitere Berichte.

 

Erscheinungsjahr: 2023  / ISSN: 1867-8858 / 68 Seiten, Format DIN A5, Farbdruck


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 Palaeopagurus Speeton  

Leere Ammonitengehäuse als Wohnstätten und Rückzugsorte von Krebsen

Sönke Simonsen, 9 Seiten, 5 Abb.


Einsiedlerkrebse – wer kennt sie nicht? Es gibt hunderte rezente Arten, die im Wasser leben, aber auch einige an das Leben an Land angepasste, z. B. den bis zu 40 cm Körperlänge erreichenden Palmendieb. Als Fossilien begegnen uns Einsiedlerkrebse seltener. Besonders „in situ-Funde“, d. h. Einsiedlerkrebse in Lebendposition in Gehäusen von Kopffüßern oder Schnecken, sind rar. Während heute vor allem Schneckengehäuse als Wohnstätte dienen, wurden in Jura und Kreide auch verwaiste Ammonitengehäuse besiedelt. Im Bericht werden alle drei weltweit bislang bekannten "in-situ-Funde" in Ammonitengehäusen abgebildet. Doch nicht jeder Krebs, der in der Wohnkammer eines Kopffüßers überliefert ist, ist ein Einsiedlerkrebs. Leere Ammonitengehäuse dienten vorübergehend auch anderen Krebsen als Rückzugs- und Schutzraum, z. B. während der Häutung.

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Pachycormus foto DEAN LOMAX  

Präparation eines Stacheltrilobiten der Gattung Ceratarges aus dem Devon von Marokko

Robin Lauterbach, 7 Seiten, 5 Abb.


Die Präparation marokkanischer Devon-Trilobiten ist oft herausfordernd. Bestachelte Arten zu präparieren, gehört zu den Höchstschwierigkeiten im Bereich der Fossilienpräparation. Welcher Aufwand in der sorgfältigen Freilegung derartiger Trilobiten steckt, die man zahlreich auf den Tischen marokkanischer Anbieter auf Fossilienmessen und im Internet angeboten sieht, wird in Robin Lauterbachs Bericht am Beispiel der 40-stündigen Präparation eines bizarr bestachelten Ceratarges deutlich. Der Autor beschreibt und illustriert den Werdegang vom Rohling, beginnend bei dessen Interpretation anhand der Bruchfigur, bis zum Schaustück in Wort und Bild.

     

Schlangensterne

 

Vom Ei bis zum Erwachsenen: Die Ontogenese von Trilobiten am Beispiel von Sao hirsuta aus dem Kambrium

Gunnar Kircher, 5 Seiten, 6 Abb.

 

Über ein Angebot im Steinkern-Forum gelangte der Autor im Oktober 2022 in den Besitz einer umfangreichen Sammlung von Trilobiten, Häutungsresten (Exuvien) und Belegstücken, die in den 1970er- und 1980er-Jahren angelegt wurde. Die Kollektion umfasst vom Kambrium bis zum Devon alle Erdzeitalter des Prager Beckens der Tschechischen Republik (Barrandium). Zur Sammlung zählten auch einige Larvenstadien des Trilobiten Sao hirsuta BARRANDE 1846 aus dem Kambrium (Miaolingium, Buchava-Formation) von Skryje. Anhand dieser Stücke beschreibt und illustriert der Autor im Artikel nun die Entwicklung von Trilobiten vom Ei bis zum Erwachsenenstadium (Ontogenese) exemplarisch.

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 Belemnitenrostren von Rügen  

Spuren und Marken aus den lithographischen Plattenkalken des Oberjura von Bayern

Norbert Winkler, 14 Seiten, 12 Abb.

 

Norbert Winkler stellt eine Auswahl fossiler Spuren aus dem Oberjura der zentralen Plattenkalke bei Eichstätt sowie aus den Plattenkalkvorkommen im Osten der Fränkischen Alb vor. Spurenfossilien (Ichnofossilien) sind fossil erhaltene Lebensäußerungen, die Hinweise auf Verhaltensmuster fossiler Arten geben können. Zur Unterscheidung von Ichnofossilien dienen Ichnotaxa, welche Gattungen und Arten (Ichnogenera und Ichnospezies) zugewiesen werden. Spuren sind abzugrenzen von Marken, bei denen es sich um Sedimentstrukturen handelt, die von unbelebten Dingen erzeugt wurden. Im Artikel wird auch auf Marken eingegangen, etwa auf durch leere Ammonitengehäuse hervorgerufene Roll- und Schleifmarken.

     
Bylgia anjobea  

Alter Schwede! – Bemerkenswerte Funde von einer neuen Dinosaurier-Lokalität in Skåne (Südschweden)

Sönke Simonsen, 4 Seiten, 7 Abb.

 

Mit Schweden verbinden paläontologisch Interessierte vor allem Fossilien aus dem Paläozoikum (Erdaltertum). Schweden ist aus hiesiger Sicht außerdem ein wichtiges Liefergebiet für kristalline und sedimentäre Geschiebe, welche die Gletscher als „Boten aus dem Norden zu uns brachten. Kürzlich sorgten neue Funde aus der Trias (Erdmittelalter) der Grafschaft Schonen (Skåne län) in Südschweden, ausgegraben durch ein Forscherteam der schwedischen Universität Uppsala, für internationales Aufsehen. Unter den in einer Tongrube bei Billesholm von den Forschern geborgenen Fossilien erregten vor allem Knochen und Zähne von Dinosauriern und Saurierfährten große Aufmerksamkeit bei Laien und Fachleuten. Das neue Fundmaterial könnte wertvolle Erkenntnisse über den Beginn der Ära von Dinosauriern dominierter terrestrischer Ökosysteme liefern.

 

     
 foraminiferen doberg  

Die Foraminiferen des Dobergs bei Bünde

Michael Hesemann, 5 Seiten, 3 Taf. und 3 Abb

 

Der Doberg bei Bünde ist ein Nationales Geotop, das unter Denkmal- und Naturschutz steht, aber jederzeit besichtigt werden kann. Aufgrund der in früheren Zeiten geborgenen Makrofossilien, von denen das Bünder Dobergmuseum einen Querschnitt präsentiert (u. a. Zahnwahl und Seekuh), ist der Doberg als klassische Fundstelle des Oberoligozän bekannt. Weniger bekannt ist, dass in den Sedimenten des Dobergs auch Mikrofossilien individuen- und artenreich vertreten sind: Es sind von dort über hundert Arten von Foraminiferen nachgewiesen. Bei einer zur Gefahrenabwehr notwendigen Geotoppflegemaßnahme – es drohte eine Klippe auf einen viel genutzten Spazierweg zu fallen – ergab sich 2020 eine seltene Gelegenheit frisches Material zu bergen. Das abgefahrene Gestein (mehrere Tonnen) wurde dem Dobergmuseum zur Verfügung gestellt. Eine Probe des neuen Materials wurde mikropaläontologisch untersucht und bildete die Grundlage für den Artikel.
     

 Holsteiner Gestein

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Weitere Inhalte von Heft 53:

 

• Fund einer Schlitzbandschnecke Pleurotomaria armata im Parkinsonienoolith von Sengenthal (4 Seiten)

 

• Alter Fund neu präpariert: Die Geschichte eines Ammoniten der Familie Arietitidae aus dem Sinemurium von Herford (4 Seiten)

 

• Fluoreszierende Farbmuster an Bivalven des Muschelkalks (2 Seiten)

 

•  Ein weiterer Fund von Mortichnium bei fossilen Fischen: Die letzten Zuckungen eines Dercetis aus der Oberkreide des Libanons (2 Seiten)

 

•  Die Fossilien-Börse ist zurück! Jetzt im KUBINO in Ostfildern-Nellingen (2 Seiten)

 

• Sagenhaftes Naturpräparat: Krone eines juvenilen Encrinus liliiformis aus dem lippischen Muschelkalk (2 Seiten)

 

• Seesternrest aus dem Campanium (Oberkreide) von Misburg Süd (1 Seite)

 

• Klein, aber fein: Ein Stechrochenzahn aus dem Oberoligozän des Dobergs bei Bünde (1 Seite)

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