Trias

Kyrill legt Saurierfährten frei

Im Januar 2007 richtete der Orkan „Kyrill“ nicht nur viel Sachschaden an, sondern ermöglichte auch Fossilien zu finden.
In einem Waldstück in der Nähe von Bad Kissingen, wurden in einem Wurzelteller eines umgestürzten Baums einige „Trittsiegel“ der Saurierfährte „Chirotherium“ gefunden.

Die wohl berühmtesten Spurenfossilien im Buntsandstein sind Abdrücke, die auf den ersten Blick Ähnlichkeit mit einer menschlichen Hand haben und daher den Namen Chirotherium erhielten, was übersetzt nichts anderes als „Handtier“ bedeutet.

Da diese Fossilien immer im gleichen geologischen Bereich gefunden wurden, bezeichnet man auch eine Gesteinsfolge nach ihnen, den Chirotheriensandstein. Dieser liegt an der Basis des oberen Buntsandsteins.

1835 wurden die ersten Fährten vom Darmstädter Zoologieprofessor Johann Jakob Kaub beschrieben. Über den Erzeuger der Spuren herrschte relativ lange Unklarheit. Heute werden sie übereinstimmend einer Vorläufergruppe der Dinosaurier, den Thecodontia, zugeordnet. Der nach außen, also seitenverkehrt abgespreizte „Daumen“ des Trittsiegels ist in Wirklichkeit die nach außen weisende kleine Zehe (Fingerstrahl V) des Tieres. Vermutlich gehört Chirotherium zu den Rauisuiern (Scheinkrokodilen), einer Gruppe räuberisch lebender Thecodontier, die bei schneller Fortbewegung von der vierbeinigen zur zweibeinigen Fortbewegungsweise übergehen konnten.
In Deutschland, Baden-Württemberg und im Norden von Arizona, USA wurden Skelettreste eines Archosaurier gefunden der die Bezeichnung Arizonasaurus bekam. Die aus diesem Fund resultierenden Ergebnisse führen zur der Annahme das Arizonasaurus auch der Erzeuger der Chirotherienfährten ist.

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Wurzelteller

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Freilegen der Fährten

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Ausbeute

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Fährte ohne Umrisszeichnung

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Fährte

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Fährte

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Fundort erloschen

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Fährte aus dem bekannten Fundort Aura an der Saale, mit Trockenrissen

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Lebensbild, Arizonasaurus

Von Michael Henz und Bernd Neubig