Unterer Jura

Präparation eines Pleuroceras salebrosum aus Buttenheim


Hinweis der Steinkern.de Redaktion vom 7. Februar 2024:

Im Jahr 2024 erteilt Liapor – anders als dies in den letzten Jahren der Fall war – keine offiziellen Betretungsgenehmigungen an Sammler.


 

 
Nun möchte ich euch von dem Auffinden und der Präparation eines Pleuroceras salebrosum aus Buttenheim berichten, gefunden habe ich ihn bei der letzten Himmelfahrts-Exkursion und zwar war es ein echter Glücksfall, da ich mich zu der Zeit in Buttenheim noch nicht so gut auskannte.

Die Fundgeschichte ist wirklich erwähnenswert:
Es war ein eher schlechter Tag und es sollte ab Mittag regnen.

Eigentlich wollte ich an diesem Tag mit meinen Eltern Wandern gehen.

Aber es kam etwas dazwischen und ich hatte doch Zeit nach Buttenheim zu fahren...

Dort angekommen schaute ich mich kurz um und hatte wenig Hoffnung irgendetwas zu finden. Es war alles schon ziemlich zergraben. Aber der Zufall wollte es, dass ich meine Spitzhacke (die Drügendorf im Sommer nicht überlebt hat) genau an der richtigen Stelle in den Boden stieß. Und schon nach dem ersten Schlag kam die Außenwindung eines sehr stattlichen Ammos zum Vorschein. Wir ihr euch sicher denken könnt, hat mich diese Außenwindung sehr beflügelt. Ich machte mich also sofort mit großen Hoffnungen ans Werk. Denn schöne große Ammos sind ja nicht so häufig in Buttenheim zu finden. Die Bergung war sehr anspruchsvoll, weil der Ammonit schon beim ersten Einschlagen der Spitzhacke ein paar Risse bekommen hatte. So werkelte ich nun reichliche zwei Stunden abwechselnd mit Spitzhacke, Hammer und Meißel. Bis ich die Matrix mit dem Ammo aus dem Tongestein heraus bekommen hatte.

Aber schon am Fundort machten sich kleine Zweifel über den Erhaltungszustand breit. Da zu erkennen war, dass aller Voraussicht nach die Innenwindungen sehr stark verdrückt bzw. gar nicht vorhanden waren.

Das Bild zeigt das Stück noch auf Matrix:

IMG_5314i_net_Ammo_roh.jpg

Die Präparation war nicht ganz einfach, da das Stück bei der Freilegung immer mehr zu zerfallen begann, obwohl sich unter der Schale eine Pyritschicht  befindet. Jedenfalls stellte sich dann das Problem der Stabilisierung, weil die Innenwindungen, wie man auf dem obigen Bild erkennt, nur noch als hauchdünne Kreideschicht überliefert waren. Ich entschied mich, eine Seite des Ammoniten mit Schnellzement auszugießen. Nach dem Abbinden konnte ich endlich beginnen die restlichen Tonreste zu entfernen.
Durch das viele Anfassen des Stückes war die Kreideschale sehr stark mitgenommen, deshalb entschied ich mich, die Schalenreste mit einer Drahtbürste aus Eisen zu entfernen.

Zum Schluss wurde das Stück nur noch mit Rember eingelassen. Und ich finde, dass sich der Pleuroceras sehen lassen kann.


IMG_6818i_net.jpg

IMG_6818i_net_ohne_lineal.jpg



Mit freundlichen Grüßen

Christoph
 
 
 
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Unser Lesetipp (auch mit Abbildung von einigen guten Funden aus dem Lias Epsilon!):

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