Fossil des Monats September 2010

Wir wählen jeden Monat das Fossil des Monats. Hier findet ihr die Kandidaten und Abstimmungen. Natürlich kann jeder selbst Fossilien zur Wahl stellen und an den Umfragen teilnehmen. Die Gewinner findet ihr in unserer Galerie auf Steinkern.de.

Moderatoren: Sönke, ceratites, Miroe

Antworten

Welches Fossil soll Fossil des Monats September 2010 werden?

Umfrage endete am Samstag 16. Oktober 2010, 08:39

trichasteropsis: Platte mit Schnecken der Gattung Omphaloptycha u.a. aus dem oberen Muschelkalk bei Kronach
4
3%
Roger Furze: Crinoidenkelch Dolatocrinus sp aus dem Mittel-Devon von Alpena, Michigan Basin
4
3%
Tapir: Sternberger Gestein mit div. Schnecken und Muscheln aus dem Oberoligozän von Sternberg
21
14%
triassammler: Ammonit Parapuzosia (Austiniceras) austeni aus dem Cenoman des Münsterlandes
4
3%
bener83: Laufspinne (Philodromidae) aus dem oberen Pliozän von Willershausen
23
16%
erikb: Platte mit Ceratit und Begleitfauna aus dem Raum Osnabrück
3
2%
wasserfloh: Koralle Thecosmilia trichotoma aus dem oberen Kimmeridgium von Blaubeuren
5
3%
Pysaura: Schwamm Cameroptychium serotinum aus dem Campan von Hannover
10
7%
Harald Hengstler: Ammonit, vermutlich Tulitenfamilie, aus dem Braunjura Epsilon 2 von Blumberg
2
1%
notjot: Ammonit Euaspidoceras rupellense aus dem mittleren Malm Gamma 1 von Gräfenberg
70
48%
 
Abstimmungen insgesamt: 146

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Miroe
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Fossil des Monats September 2010

Beitrag von Miroe » Mittwoch 1. September 2010, 04:51

Die Abstimmung läuft ab jetzt, 1. Oktober 2010, 8.45 Uhr für 15 Tage.

Bitte beteiligt Euch sehr zahlreich!
Zuletzt geändert von Miroe am Sonntag 31. Oktober 2010, 10:02, insgesamt 2-mal geändert.

trichasteropsis
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Beitrag von trichasteropsis » Montag 6. September 2010, 13:28

Hallo !

Gestern ( 05.09.10 ) gefunden, gewaschen und mit Rember eingelassen.
Kleine Platte ( 15 x 8 cm ) mit vielen Schnecken der Art Omphaloptycha,
Grabfüßlern und diversen Muscheln. Es handelt sich um eine typische
Kleinfauna des Oberen Muschelkalks ( MO1 ). Gefunden im Fränkischen
Bruchschollenland nahe Kronach. Die Spülrinne mit der Scheckenan-
sammlung ist eine Naturpräparation, für mich die schönste Art der
Präparation.

Gruß T.
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Stenodactylina
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Beitrag von Stenodactylina » Montag 6. September 2010, 15:40

Ich möchte in diesen Monat etwas präsentieren, dass ich neulich mit aus meiner Reise nach Kanada gebracht habe. Ein Sammlerkollege von dort schenkte mir eine kleine Tüte voll mit in unpräparierten Zustand rundlichen Gebilden. Er hat sie wiederum von ein andere Kollege aus Michigan geschenkt bekommen und sagte, sie seien Crinoiden Kelche ohne Tentakel. Ich habe dieses Stück gestern präpariert und bin voll auf begeistert! Präparation erfolgte mit HD-70 und abschließenden abbürsten unter fließenden Wasser mit Stahlbürste.

Grüße, Roger
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Nahaufnahme
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Verso
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Dolatocrinus sp. Durchmesser 4cm. Mittel-Devon. Alpena Limestone Formation. Aus dem Raum Alpena, Michigan Basin.
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Grüße vom Bodensee! Roger.

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Tapir
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Beitrag von Tapir » Mittwoch 8. September 2010, 20:02

Hier eine kleine Stufe, die gerade aus der Präpkiste geschlüpft ist.

Bei der Präparation ist das Stück gebrochen, wodurch die Muschel und die Mondschnecke aufgetaucht sind.
Präpariert wurde mit dem Krantzstichel, einem Dremel mit einem Gipsfräsaufsatz (Glättung der Gesteinsoberfläche) und Geodur (Kleben des Bruches, versiegeln der Fehlstelle auf der Innenwindung der Cassidaria).
Das Stück wurde nicht gestrahlt oder eingelassen.

Das Quartett besteht aus einer Cassidaria megacephala (PHILLIPI, 1843)(wegen der das Stück mitgewandert ist), einer Lunatica dilatata (PHILLIPI, 1843), einer Orthosucula regularis (KONINCK, 1834) und der Muschel Striarca pretiosa (DESHAYES, 1858).
Die Stufe ist ein Stück Sternberger Gestein aus dem Oberoligozän und hat eine maximale Länge von 9 cm.
Gefunden als Lokalgeschiebe bei Sternberg in Mecklenburg. Gefunden habe ich sie (dem Karton nach in dem ich den Rohling gefunden habe) im Sommer 2008.
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Glück auf!

Johannes Kalbe

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Triassammler
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Parapuzosia (Austiniceras) austeni, Cenoman, Münsterland

Beitrag von Triassammler » Donnerstag 9. September 2010, 20:22

Hallo,

ich schicke einen Fund vom letzten Wochenende (5. 9., "Präparation" 7. 9.) ins Rennen:
Einen Steinkern einer Parapuzosia (Austiniceras) austeni (SHARPE 1855) aus dem Cenoman des Münsterlandes. Größter Durchmesser 48 cm.

Das Stück wurde von mir entdeckt, die Bergung nahm Herbert "Voss-Fossilien" mit einigen wenigen Hammerschlägen vor, zum Auto geschleppt habe wiederum ich...
Dank perfekter Trennung zur Matrix war an Präparation nur noch das Reinigen mit Wasser und Wurzelbürste und das Ankleben von vier abgeplatzten Kleinteilen (2 am Venter und 2 an der Mündung) sowie die rückseitige Stabilisierung einiger Risse mit Sekundenkleber zu leisten. Auf ein Finish mit Einlassmitteln verzichte ich bewusst, da das Stück nicht bröselt und mir eine rein optische Aufbesserung nicht zusagt.

Leider gibt das Licht im bewölkten Süden der Republik nicht viel her für anspruchsvolle Fotografien des fertigen Stücks. Deswegen zusätzlich ein Foto der Situation unmittelbar nach der Bergung, auf dem sich der Ammonit im wesentlichen bereits im fertigen Zustand zeigt. Hier ist auf 9 Uhr der Beginn des gekammerten Phragmokonteils durch das Einsetzen undeutlicher Lobenlinien erkennbar. Die Wohnkammer lässt einfache Berippung erahnen.

Der Ammonit ist synsedimentär durch seitlichen Sackungsdruck deformiert, ein Hinweis darauf, dass nach Auflösung der Schale der Steinkern noch duktil war und auf die ausgeübten Kräfte bruchlos reagieren konnte (s. dazu auch hier: http://www.steinkern.de/forum/viewtopic.php?p=77725). Dies spricht für eine frühzeitige Schalenauflösung.
Anflüge von rotbraunem Eisenoxid gehen auf im Sediment verteilten Pyrit und/oder Markasit zurück, zusammen mit dem auf den Fotos leider nicht wahrnehmbaren, deutlich bituminösen Geruch ein Indiz für ein sauerstoffarmes Milieu in tieferen Bereichen des Sediments mit andererseits hoher Biomasseproduktion in der Wassersäule. Der Steinkern ist reichlich von Grabgängen durchwühlt (u. a. Chondrites sp.), Hinweis auf eine reiche endobenthische Fauna, die zeitweilig dysoxische Bedingungen tolerieren konnte bzw. sogar auf sie angewiesen war.

Das Stück gefällt mir besonders unter dem Aspekt, dass man daran einen Ablagerungsraum weitgehend nachvollziehen kann.

Gruß,
Rainer

PS: Herzlichen Dank an "Hoplites" für die Bestimmung!
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Wir müssen wissen, wir werden wissen!
-- David Hilbert

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bener83
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Laufspinne(Philodromidae), oberes Pliozän, Willershausen

Beitrag von bener83 » Sonntag 12. September 2010, 20:30

Hallo,
zu meinem ersten Wettbewerbsbeitrag gibt es eine kleine Vorgeschichte.
Dr. Adolf Straus trug aus der Tongrube Willershausen (Tertiär, Oberes Pliozän) mehr als 24000 Fossilien zusammen, die sich heute im Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Göttingen befinden. Unser Bekannter aus der Nachbarschaft, Dr. Ulrich Frantz, hatte 1960 an drei Tagen mit Dr. A. Straus in Willershausen fossile Pflanzenreste gesammelt. 1961 schrieb er dann seine Doktorarbeit über fossile Pollen aus Willershausen. Seit dieser Zeit schlummerten diese Fossilien knapp 50 Jahre in seinem Keller. 2006 verstarb er. Seine in Paris lebende Tochter schenkte uns schließlich einen Karton gefüllt mit einigen gut erhaltenen Blättern, einem Fisch, einer Libelle, vielen Reststücken und Literatur zu Willershausen. Diesen Karton stellten wir erst einmal aus Zeitmangel in unseren Keller ab.
Vor drei Wochen erblickte er das Tageslicht bei schönem Wetter in unserem Garten, denn wir hatten für einige Tage Logierbesuch, Peters Schulfreund, der u. a. Fossilien aus dem Tertiär sammelt. So zeigten wir ihm unsere Willershausen-Erbschaft. Am selben Nachmittag, während der Besuch wieder gen Niedersachsen fuhr, begutachteten wir die Rest-Stücke mittels Lupe und entdeckten fossile Blattläuse. Nun begann der „Jagd-Eifer“ mit der Überlegung die kleinen Platten zu spalten. Peter nahm also das erste Stück – es war wirklich das erste Stück(!)- und bemerkte einen kleinen Punkt. Unter der Vergrößerung sah ich dann zu unserer großen Überraschung eine fossile Spinne, eine absolute Rarität. Die Göttinger Willershausen-Sammlung umfasst 31000 Fossilien, davon lediglich 81 Spinnen!
Unsere Spinne würden wir nun der Familie der Laufspinnen (Philodromidae) zuordnen. Ihr Durchmesser beträgt 12 mm.
Viele Grüße von
Liane
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Laufspinne (Philodromidae), D=12mm, oberes Pliozän, Willershausen Foto: Liane Hüne
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Laufspinne (Philodromidae), D=12mm, oberes Pliozän, Willershausen Foto: Liane Hüne
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erikb
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Beitrag von erikb » Montag 13. September 2010, 18:07

Hallo hier mein beitrage. Ein Ceratit aus das raum von Osnabrück.
Die kleine Ceratit (6cm) ist sehr gut behalten

Hier das stuck mit begeleitfauna.
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wasserfloh
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Beitrag von wasserfloh » Freitag 17. September 2010, 12:20

Servus miteinander,

ich beteilige mich mit einem Korallenstöckchen, das ich am 6. September 2010 auf einem Acker südlich von Blaubeuren auf der Schwäbischen Alb gefunden habe. Es handelt sich um eine verästelte Thecosmilia trichotoma EDWARDS & HAIME 1848 mit einer Breite von 54 mm und einer Höhe von 24 mm. Oberjura, Oberes Kimmeridgium, Mergelstetten-Formation.

Die Koralle war in einem faustgroßen Kalksteinblock verborgen, aus dem nur die Kelchränder ein wenig hervorlugten. Nach drei Tagen in einem Bad aus 10%iger Essigsäure war das Gestein weggeätzt und das Korallenstöckchen lag frei.

Ich würde mich freuen, wenn Euch mein FDM-Kandidat gefällt.

Mit besten Grüßen

Michael
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Pysaura
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Beitrag von Pysaura » Freitag 17. September 2010, 18:14

Hallo
Diesmal möchte ich mich mit einem Schwamm aus dem Campan von Hannover beteiligen.Gefunden am 4.9.2010 und nun endlich fertig geworden.
Präparationszeit ca.12 Std.Es wurde nur mit Eisenpulver gestrahlt.
Dabei handelt es sich um den Schwamm Cameroptychium serotinum.
95X70X70 mm

mfg Jens
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Harald Hengstler
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Beitrag von Harald Hengstler » Dienstag 28. September 2010, 13:38

Hallo miteinander,
Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich dieses Stueck hier einstellen soll.
Denn eigentlich erfuellt es keine der Kriterien, die fuer diesen Wettbewerb
wohl massgeblich sind. Es ist weder besonders schoen, geschweige denn
gut erhalten und es wurde praktisch nichts daran praepariert, ausserdem
weiss ich nicht, was es wirklich ist - natuerlich ein Ammonit, vermutlich zur
Tulitenfamilie gehoerend. Aber ich finde das Stueck, durch die Kraefte der
Korrosion und Errosion modelliert, hochinteressant. Ob der Oolithkranz noch
zur Wohnkammer gehoert ist schwer zu sagen, aber eher wahrscheinlich.
Es stammt von den Braunjurafeldern von Blumberg, Fundschicht duerfte
epsilon 2 sein, gefunden wurde es vor 3 Wochen.
Gruesse Harald Hengstler
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Fragment, Tulitenfamilie 10 cm
Braun Jura epsilon 2
Felder um Blumberg
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notjot
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Euaspidoceras rupellense aus Gräfenberg

Beitrag von notjot » Donnerstag 30. September 2010, 12:15

Hallo alle zusammen!

um die Malm-Fraktion zu unterstützen möchte ich heute mit einen Fund vom 22.8. an der Wahl teilnehmen, den ich gestern fertiggestellt habe. Gefunden habe ich ihn in Gräfenberg, Steinbruch Endress.

Es handelt sich um einen Euaspidoceras oder Paraspidoceras rupellense aus dem mittleren Gamma 1 mit einer Größe von ca. 15,5 cm. Leider fehlt die Wohnkammer komplett, dafür sind aber viele der spektakulären Stacheln erhalten.

Der Ammonit steckte leicht schräg in einem Gesteinsblock. Die Rückseite war nur mit wenig Gestein bedeckt, deswegen sind dort die Stacheln alle in einer Ebene abrasiert. Auf der anderen Seite war eine dicke und harte Gesteinsschicht vorhanden, in der allerdings die Stacheln gut geschützt waren. Teile der äußeren Windung waren im Steinbruch bereits sichtbar.

Die Präparation gestaltete sich äußerst schwierig, da dass Gestein mit Ausnahme der Randbereiche sehr hart und calzitisch war und alle Stacheln vom Gehäuse abbrachen und zum Teil selbst noch mehrmals brachen. Die abgebrochenen Stacheln mußten einzeln per Hand mit dem Dremel abgeschliffen und dem Skalpell abgeschabt werden. Alle Stacheln sind Original und nicht modelliert. Ausbesserungen habe ich nur im Bereich der Brüche vorgenommen, da hier fast immer kleine Gesteinsstückchen abblätterten, sowie eine farbliche Anpassung in diesen Bereichen und dort, wo ich Präparationssuren oder Schabspuren hinterlassen habe.
Bei 4 Stacheln bin ich mir aber überhaupt nicht sicher, da dort keine Trennung vorhanden war und nur minimale Farbunterschiede zu vermuten waren. Es kann also gut sein, dass dort keine Stacheln sind, diese viel tiefer liegen oder ich schon "durch" bin. Ich habe aber aufgehört aus Angst, mehr kaputt zu machen als zu nutzen. Embarassed . Die vier zweifelhaften Stachel sind der linke und die beiden rechten im Sockel sowie der Stachel links neben dem Sockel. Auf den Bildern fällt es mehr auf als im Original, ich denke, die Stacheln liegen noch einige Millimeter tiefer. Diese "Stacheln" sind auch koloriert.
Mit extrem viel Aufwand hätte sich vielleicht noch die eine oder andere Stachelspitze retten lassen, nach 40 - 50 Stunden Präparationszeit hatte ich aber genug und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Übrigens: Hochachtung vor den anderen Stücken, wie immer klasse Teile!

Viele Grüße
Jürgen
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Sönke
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Beitrag von Sönke » Samstag 16. Oktober 2010, 11:21

Herzlichen Glückwunsch Jürgen, Dein Stacheltier hat´s geschafft! :clap:

Danke an alle die teilgenommen haben am Wettbewerb und auch an diejenigen, die abgestimmt haben.

Viele Grüße
Sönke

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Stenodactylina
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Beitrag von Stenodactylina » Montag 18. Oktober 2010, 00:48

Gratuliere, Jürgen! War vom Anfang an der Renner!!

Grüße, Roger
Grüße vom Bodensee! Roger.

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notjot
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Beitrag von notjot » Dienstag 19. Oktober 2010, 09:22

Hallo Sönke , Roger und alle, die hier immer mitmachen,

Herzlichen Dank für Eure Stmmen und Eure Gratulation und natürlich auch für das positive Feedback zu meiner bisher aufwendigsten Präparation. Das tut mir als "immer noch Neuling" gut, spornt an und zeigt mir, daß ich auf dem "richtigen" Weg bin.

Gratulieren möchte ich aber auch meinen Mitwettbewerbern und allen, die hier regelmäßig oder sporadisch ihre tollen Funde einstellen und diese Rubrik bereichern.
Die schönen Funde und tollen Präparationen erstaunen mich immer wieder und zeigen unser Hobby in seiner ganzen Bandbreite von seiner schönsten Seite.

Auch wenn man nicht gewinnt, handelt es sich bei den gezeigten Funden doch meist um persönliche Fossilen des Monats oder gar des Jahres. Und jedes hat für den Finder seine ganz persönliche Geschichte. Und ob man gewinnt oder nicht, da bin ich mir sicher, schmälert den "Wert" des Fundes für den Finder nicht. Im letzten Jahr habe ich mit meinem Fossil des Jahres 2009 das erste Mal teilgenommen und bin weit abgeschlagen im hinteren Teil des Feldes gelandet. Trotzdem sind beide Funde für mich von Ihrer Wertigkeit gleich hoch einzuschätzen und die Freude an meinem damaligen Fund wurde mir in keiner Weise geschmälert.

In diesem Sinne: Macht weiter so und zeigt Eure Schätze, ich jedenfalls werde es tun!!!

:thx: :top:

Viele Grüße

Jürgen

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erikb
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Beitrag von erikb » Dienstag 19. Oktober 2010, 18:12

Gratuliert Jürgen. Das war sicher das schönste stück dieser monat :)

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