Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

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Schneckenhannes
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Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von Schneckenhannes » Dienstag 12. März 2019, 10:12

Dieses aussergewöhnliche baltische Bernstein-Geschenk von der Ostsee / Königsberg,
möchte ich Allen Liebhabern der Leidenschaft an diesem Hobby nicht vorenthalten.
Kaufen und Tausch waren nicht geplant,ich bekam es als Geschenk freundlicherweise für meine eigene Sammlung überlassen.
Die Bilder wurden unter dem Mikroskop erstellt.
Viel Freude beim ansehen dieser sehr seltenen Erhaltung und der Einzigartigkeit der Einzeldetails.

Euer Johann
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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von fossihagen » Dienstag 12. März 2019, 10:20

Lieber Johann,
wie schon bei Dir vor Ort gesagt: Da hast Du außergewöhnliche Stücke bekommen!
Ich habe bisher keine Assel in meinen Bernsteinen gefunden.
Glückwunsch!

Grüße
H.

Pelikan78
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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von Pelikan78 » Mittwoch 13. März 2019, 07:06

Moinsen,

Wow....Glückwunsch zu diesem tollen Stück.
Seit dem Fund von Palaega willmandingensis (Meeresassel) vor ein paar Jahren, haben es mir diese Krabbler, ob marin oder terrestrisch, irgendwie angetan.

LG
Per

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amaltheus
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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von amaltheus » Mittwoch 13. März 2019, 11:27

Bei einem offensichtlich so außergewöhnlichem (schönen) Stück frage ich mich ...

ist es denn 100% gesichert daß es sich um einen echten fossilen Bernstein handelt ?
Hast Du das Stück selber poliert oder so bekommen ?

Gruß Thomas

Edit: Korrekt wäre eigentlich die Frage: "... ist es denn 100% gesichert daß es sich um einen echten fossilen Bernstein mit einem echten Fossil als Einschluss handelt ?"
Schneckenhannes hat geschrieben:
Dienstag 12. März 2019, 10:12
Dieses aussergewöhnliche baltische Bernstein-Geschenk von der Ostsee / Königsberg,
möchte ich Allen Liebhabern der Leidenschaft an diesem Hobby nicht vorenthalten.
Kaufen und Tausch waren nicht geplant,ich bekam es als Geschenk freundlicherweise für meine eigene Sammlung überlassen.
Die Bilder wurden unter dem Mikroskop erstellt.
Viel Freude beim ansehen dieser sehr seltenen Erhaltung und der Einzigartigkeit der Einzeldetails.

Euer Johann
Zuletzt geändert von amaltheus am Mittwoch 13. März 2019, 15:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von Abrafax » Mittwoch 13. März 2019, 14:50

Hallo Johann,
so Leid mir es auch tut, aber ich denke du hast eine "Bastelei" erwischt.
Dieser Saum rings um der Assel sieht sehr merkwürdig und verdächtigt aus. Das schaut aus als ob das Tier in einem anderem Medium (Kunstharz?) liegt.
VG
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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von amaltheus » Mittwoch 13. März 2019, 14:57

Das eingebettete Tier ... ist das ein rezentes Exemplar ?
Kann man das sagen oder gibt es die Art sowohl rezent als auch fossil ?
Ich frage ... weil Wikipedia eine Assel im Bernstein abbildet ... die nicht ganz unähnlich ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Asseln#/m ... opoda).JPG
Gruß Thomas

P.S. Bin was Bernstein angeht ... absoluter Laie.
trashman hat geschrieben:
Mittwoch 13. März 2019, 14:50
Hallo Johann,
so Leid mir es auch tut, aber ich denke du hast eine "Bastelei" erwischt.
Dieser Saum rings um der Assel sieht sehr merkwürdig und verdächtigt aus. Das schaut aus als ob das Tier in einem anderem Medium (Kunstharz?) liegt.
VG
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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von boborit » Mittwoch 13. März 2019, 17:59

Hallo zusammen,
wie dem auch sei.
Eine Assel sah damals zur Zeit der Bernsteinwerdung sicher einer Assel von heute extrem ähnlich.
Ob es sich bei dem gezeigten Stück um ein rezentes Machwerk handelt mag ich anhand der Bilder allein nicht einzuschätzen.
Fakt ist, dass Asseln in Bernstein schon sehr selten sind.
Hier unsere Datenbank zu dem Thema: https://www.steinkern.de/forum/viewtopi ... 537#122537
Viele Grüße - Michael

..."Was wiederum bestätigt, dass das im Stein möglich Vorhandene sich optisch eher verbergen, als das scheinbar Sichtbare unmöglich vorhanden sein kann!"

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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von Schneckenhannes » Mittwoch 13. März 2019, 19:37

Nach nochmaligen Untersuchungen und Fotos ,teils unter dem Mikroskop,teile ich die Meinung zu diesem " Machwerk " oder " Fälschung.
Wie man den Bernstein ansieht,in verschiedener Position und Haltung,das Licht und auch die Vergrösserung spielen eine grosse Rolle.
Meine Baltischen Bernsteine sind zu 100 Prozent echt,sind keine Fälschungen.
Alle erworbenen und teils selbst bearbeiteten Bernsteine, hat wie jedes Fossil auch eine Geschichte zu erzählen.
Die Assel war ein Geschenk von polnischen Bernsteinsammlern an der Ostsee,dafür bekamen Sie als Gegenleistung ein paar " Buttenheimer ",
früher auch Unterstürmiger als Geschenk überlassen.
Diese Sammler aus Königsberg / Ostsee hatte ich mal in der Grube bei Buttenheim kennengelernt,wobei man sich schlecht verstand.
Auf Einladung wurde ein Besuch anberaumt,so ist das eine tolle Geschichte auch ,wie ich zu dieser Assel kam.
Mir wurde gesagt ,dass es sich um einen sehr seltenen Fund handelt,der Einzigartig ist und nicht verkäuflich sei.
Da hatte ich ja grösstes Glück,so etwas geschenkt zu bekommen.
Nun ein paar schlechtere Fotos nochmals an Anhang anbei.

Johann
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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von Abrafax » Mittwoch 13. März 2019, 20:00

Johann danke für die Bilder,
aber ich bleibe bei meiner These.
Der rechte Teil im Bild ist meiner Meinung nach angesetztes Kunstharz. Man kann deutlich die beiden verschiedenen Medien erkennen.
Und mal unter uns: Ein unverkäufliches Exemplar für ein paar Buttenheimer zu tauschen.... :hmm:
VG
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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von LITHOPS » Mittwoch 13. März 2019, 22:52

Hallo,

das ist ja eine tolle Diskussion, dann lasst mich auch mal meinen Senf dazu geben!
Ich hätte keinen Zweifel an der Echtheit.
Spannungsrisse, Schlieren/Gaseinschlüsse, Verlummung und Micofossilien zu fälschen, wäre wirklich allerhöchte Fälschungskunst.

Schönes Andenken und klasse Fossil!

Herzliche Grüße
Jürgen

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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von Abrafax » Donnerstag 14. März 2019, 06:35

Moin Jürgen,
du meinst diese harte gezackte/gebrochen aussehende Linie ist ein Spannungsriss?
Ich stecke soweit nicht drin in Bernsteinmaterie aber sowas seh ich zum ersten mal.
Die Schlieren, Verunreinigungen und Luftbalsen sind in einem Harz oder Acryl auch kein Ding, da gibt es genug zu kaufen in den einschlägigen Souvenir-Shops.
Ich weiß nicht, wie man jetzt noch Testen könnte, heiße Nadel eventuell?
Wäre natürlich Toll wenn es wirklich echt ist, aber Zweifel bei so einem Stück mit "merkwürdigen Fundumständen" sollten erlaubt sein.
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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von Abrafax » Donnerstag 14. März 2019, 06:49

Was ich wirklich sehr sehr merkwürdig finde: Warum sieht die Seite, in der sich die Assel befindet so vollkommen anders aus?
Und ist getrennt durch einen stark gezackten/ gebrochen aussehenden Riss.Gibt es da eine Erklärung zu?
VG
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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von Abrafax » Donnerstag 14. März 2019, 07:11

Wenn man das Bild dreht sieht man noch etwas merkwürdiges.
Meinem Verständnis nach sind diese Schlieren durch einen Gießvorgang entstanden. Besonderes der grüne Bereich, zeigt meiner Meinung nach die Einfüllstelle. Mann kann in den Schlieren doch eine Fließbewegung erkennen. Oder?
Oben im grünen Bereich sind auch Spannungsrisse vom Trocknungsvorgang zu sehen.
Unten wurde ein echtes Stück Bernstein eingelegt, auf dem sich die Assel befindet.
Ich find`s doch alles in Allem sehr Prüfenswert.
VG
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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von fossihagen » Donnerstag 14. März 2019, 08:38

Hallo - nun auch mein Senf:
Man kann mit einigen Versuchen der These nachgehen, ob es angesetzt ist.
Der Stein an sich sieht echt aus.
Der Teil mit der Assel unterscheidet sich - das ist auch per se nicht ungewöhnlich.
Man sieht auch nahe der Assel typische Bersteinartefakte (Verwitterungsrinde, Schmutzpartikel).
Der "Riß" sieht für mich nach einer typischen Schlaubengrenze aus (wenn aufeinander folgende Harzflüsse sich nicht vollständig verbinden bzw. die vorherige Oberfläche schon angefangen hat zu polymerisieren).
Die Story mit unverkäuflich und gg ein paar Butenheimer tauschen finde ich am ehesten verdächtig, weil man solche Inklusen, wenn sie echt sind, sehr gut verkaufen kann...
Ich würde mal vorsichtig schleifen, um zu sehen ob die beiden Bereiche sich mechanisch unterscheiden (oder Ritztest machen).
Von der heißen Nadel würde ich nichts erwarten, weil voll ausgehärtete Harze in diesem Tets sich nicht unterscheiden von Bernstein.
Typische gute Fälschungen sind so aufgebaut, dass ein natürlicher Stein an einer natürlichen Grenzfläche aufgebrochen wird. Dann wird in die Grenzfläche eine Vertiefung eingebracht, in der das Insekt plus Kunstharz eingebracht wird und dann mit der anderen Bruchhälfte wieder verklebt wird.
Man kann manchmal an nicht verdrängten Bläschen in der Grenzfläche diese Fuge sehen.
Dass ein Saum um ein Einschluss ist, ist nicht ungewöhnlcih - besonders bei massiven Tieren (große Biomasse macht Verwesung, Pilze, etc.).
Ansonsten bleibt nur der Gang zu den Spezialisten (Infrarotspektrum, Polarisationskonstrast,...) und natürlich ein "Asselspezi".
Das ist eine echte Detektivarbeit. Von mir ein klares und eindeutiges "vielleicht".
@Johann: Wenn ich Dir helfen kann, sag Bescheid (Mikroskopie, Pol.-Kontrast)

Grüße
H.

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Stefan B.
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Re: Assel-Geschenk von baltischem Bernstein

Beitrag von Stefan B. » Donnerstag 14. März 2019, 08:57

Was sagt die UV-Lampe?

Grüße aus Nordhessen
Stefan

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