Fossil des Monats Februar 2019
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Fossil des Monats Februar 2019
Liebe Mitglieder,
die Abstimmung läuft - es stehen sechs Kandidaten zur Auswahl. Viel Spaß beim Anschauen der schönen Fossilien und vergesst darüber das Abstimmen nicht.
Zeit zum Abstimmen habt Ihr bis zum 16. März 2019 um 02:33 Uhr.
Viele Grüße
Michael und Sönke
die Abstimmung läuft - es stehen sechs Kandidaten zur Auswahl. Viel Spaß beim Anschauen der schönen Fossilien und vergesst darüber das Abstimmen nicht.
Zeit zum Abstimmen habt Ihr bis zum 16. März 2019 um 02:33 Uhr.
Viele Grüße
Michael und Sönke
Re: Fossil des Monats Februar 2019
Hallo,
ich möchte mich auch mal wieder beim FdM beteiligen
Coracoid eines Nothosaurus 9cm
Oberer Muschelkalk, C.praenodosus-Zone, Thüringen (Kindel)
Präparation: mechanisch mit HW65
Aufwand: 2 Stunden inklusive kleben
Fund und Präparation Michael Hunstock
Es handelt sich um einen Fund aus Dezember 2018 welchen ich letzte Woche präpariert habe.
Die Präparation dieses doch sehr zebrechlichen Fossils gestaltete sich dank Lucky-Split recht unkompliziert. Dadurch ist sogar das Negtiv des Knochens erhalten geblieben.
Gruß Michael
ich möchte mich auch mal wieder beim FdM beteiligen
Coracoid eines Nothosaurus 9cm
Oberer Muschelkalk, C.praenodosus-Zone, Thüringen (Kindel)
Präparation: mechanisch mit HW65
Aufwand: 2 Stunden inklusive kleben
Fund und Präparation Michael Hunstock
Es handelt sich um einen Fund aus Dezember 2018 welchen ich letzte Woche präpariert habe.
Die Präparation dieses doch sehr zebrechlichen Fossils gestaltete sich dank Lucky-Split recht unkompliziert. Dadurch ist sogar das Negtiv des Knochens erhalten geblieben.
Gruß Michael
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Zuletzt geändert von alberti am Dienstag 26. Februar 2019, 07:42, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Fossil des Monats Februar 2019
Hello fossils friends,
here a little contribution to the "Fossil das Monats", and another one from the Muschelkalk.
It is a young Ceratites nodosus found in a small quarry in Elsass (east France) at the beginning of the month. The quarry is opened in the nodosus zone, but very very few productive, especially since a few months. But usually are the Ceratites well preserved here. That's why a such find is quite exciting. My first interesting find since maybe 3 years, worthy for my collection.
The fossil size is 10 cm. Preparation took me about 3 hours with pneumatic stichel HW 65 and hand tools.
Gilles
here a little contribution to the "Fossil das Monats", and another one from the Muschelkalk.
It is a young Ceratites nodosus found in a small quarry in Elsass (east France) at the beginning of the month. The quarry is opened in the nodosus zone, but very very few productive, especially since a few months. But usually are the Ceratites well preserved here. That's why a such find is quite exciting. My first interesting find since maybe 3 years, worthy for my collection.
The fossil size is 10 cm. Preparation took me about 3 hours with pneumatic stichel HW 65 and hand tools.
Gilles
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Re: Fossil des Monats Februar 2019
....dann bleiben wir doch konsequent im Muschelkalk:
Nothosaurus sp.
Mittlerer Muschelkalk (Orbicularis Schichten)
Rüdersdorf bei Berlin
Nothosaurus-Wirbel in ihren einzelnen Elementen sind schichtübergreifend keine Seltenheit. Im Regelfall trennt sich der Neuralbogen im zuge der Einbettung sehr schnell vom Wirbelkörper, da bei Nothosaurus der feste Verwuchs fehlt-man kann also von einer Art "Sollbruchstelle" sprechen. Um so seltener sind vollständige Wirbel mit allen zugehörigen Elementen. Das vorliegende Stück stammt darüber hinaus aus einem Tempestit, was die hervorragende Erhaltung noch bemerkenswerter erscheinen lässt.
Das Stück wurde im Jahr 2018 gefunden und im Januar 2019 rein mechanisch präpariert.
Zeitaufwand: 5 Stunden
Präparation: Frank Siegel/Berlin
Nothosaurus sp.
Mittlerer Muschelkalk (Orbicularis Schichten)
Rüdersdorf bei Berlin
Nothosaurus-Wirbel in ihren einzelnen Elementen sind schichtübergreifend keine Seltenheit. Im Regelfall trennt sich der Neuralbogen im zuge der Einbettung sehr schnell vom Wirbelkörper, da bei Nothosaurus der feste Verwuchs fehlt-man kann also von einer Art "Sollbruchstelle" sprechen. Um so seltener sind vollständige Wirbel mit allen zugehörigen Elementen. Das vorliegende Stück stammt darüber hinaus aus einem Tempestit, was die hervorragende Erhaltung noch bemerkenswerter erscheinen lässt.
Das Stück wurde im Jahr 2018 gefunden und im Januar 2019 rein mechanisch präpariert.
Zeitaufwand: 5 Stunden
Präparation: Frank Siegel/Berlin
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Re: Fossil des Monats Februar 2019
Hallo Steinkerne!
Damit es kein reiner Trias-Wettbewerb bleibt (obwohl, das hätte ja irgendwie auch ´was ), möchte ich nach längerer Zeit auch mal wieder einen Kandidaten beisteuern. Vielleicht kommen ja heute Abend auch noch weitere Fossilien aus anderen Zeitstufen?
Den Ammoniten habe ich erst vor wenigen Tagen mit Stichel- und Strahltechnik präpariert und heute mit dem Fluat Kladol eingelassen. Da es in einer ungewöhnlich kleinen Konkretion eingebettet war, befand sich ein Teil des Ammoniten so nah an der Oberfläche, dass hier die Schale nicht intakt war (Hohlraum). In diesem Bereich sieht man nach Freilegung daher den (glücklicherweise) mit Pyrit überzogenen (oder massiv pyritischen?) Steinkern der Wohnkammer. Ansonsten läuft der für die Schicht eher etwas überdurchschnittlich große (wenn auch keinesfalls außergewöhnlich große) Ammonit mit ziemlich genau drei kompletten Windungen verhältnismäßig weit bis ins Zentrum und ließ sich zudem erstaunlich schnell strahlen. Die kleine Konkretion wies verglichen mit größeren Knollen einen gegenüber dem Kalkanteil deutlich erhöhten Mergelanteil auf, was die Präparationsgeschwindigkeit in etwa verdreifachte. Erst zwischen den Windungen wurde es zum Teil knifflig, da hier z. T. sehr viel Pyrit in der Matrix steckte und der Strahlwinkel etwas limitierter als an den einfacher zugänglichen Bereichen des Gehäuses ist. Nach nur etwa 6-7 Stunden Arbeit war das Stück schließlich fertiggestellt. Die kurze Bearbeitungszeit und die drei Windungen kompensierten für mich den Mangel an Schalenerhaltung auf einem Bereich der Außenwindung einigermaßen. Dieses Manko war auch keine ganz große Enttäuschung, da es sich bereits am Rohling andeutete, der ansich sehr viel besser wurde als ich es erwartet hatte. Da der Ammonit von außen bereits erkennbar war, ist er - anders als die meisten Resse-Ammoniten nie durchgebrochen gewesen - es ist also kein klassischer Querbruch-Fund. Das Stück stammt aus der tiefsten Ammoniten führenden Geodenlage der Tongrube Resse (Schicht 82), die engnabelige Morphen der Gattung Aegocrioceras beinhaltet. Man sieht den kräftig berippten Gehäusen kaum an, dass es sich um heteromorphe Ammoniten handelt - auch mein Individuum macht auf der Außenwindung nur einen leichten "Schlenker", ansonsten stehen die Windungen quasi durchgängig in Kontakt zueinander.
Heteromorpher Ammonit Aegocrioceras bicarinatum
Durchmesser 114 mm
Unterkreide, Hauterivium, Schicht 82 des Resse-Profils nach Mutterlose & Wiedenroth
Tongrube Resse
Fotos und Sammlung: Sönke Simonsen
Wer mehr über die Aegocrioceraten aus Schicht 82 des Resse-Profils erfahren möchte, dem sei aus aktuellem Anlass die erst in diesem Jahr erschienene Arbeit von Hoffmann, R. , Manuel F.G. Weinkauf, M.F.G., Kurt Wiedenroth, K. & Goeddertz, P. empfohlen:
Morphological disparity and ontogeny of the endemic heteromorph ammonite genus Aegocrioceras (Early Cretaceous, Hauterivian, NWGermany)
Viele Grüße
Sönke
Damit es kein reiner Trias-Wettbewerb bleibt (obwohl, das hätte ja irgendwie auch ´was ), möchte ich nach längerer Zeit auch mal wieder einen Kandidaten beisteuern. Vielleicht kommen ja heute Abend auch noch weitere Fossilien aus anderen Zeitstufen?
Den Ammoniten habe ich erst vor wenigen Tagen mit Stichel- und Strahltechnik präpariert und heute mit dem Fluat Kladol eingelassen. Da es in einer ungewöhnlich kleinen Konkretion eingebettet war, befand sich ein Teil des Ammoniten so nah an der Oberfläche, dass hier die Schale nicht intakt war (Hohlraum). In diesem Bereich sieht man nach Freilegung daher den (glücklicherweise) mit Pyrit überzogenen (oder massiv pyritischen?) Steinkern der Wohnkammer. Ansonsten läuft der für die Schicht eher etwas überdurchschnittlich große (wenn auch keinesfalls außergewöhnlich große) Ammonit mit ziemlich genau drei kompletten Windungen verhältnismäßig weit bis ins Zentrum und ließ sich zudem erstaunlich schnell strahlen. Die kleine Konkretion wies verglichen mit größeren Knollen einen gegenüber dem Kalkanteil deutlich erhöhten Mergelanteil auf, was die Präparationsgeschwindigkeit in etwa verdreifachte. Erst zwischen den Windungen wurde es zum Teil knifflig, da hier z. T. sehr viel Pyrit in der Matrix steckte und der Strahlwinkel etwas limitierter als an den einfacher zugänglichen Bereichen des Gehäuses ist. Nach nur etwa 6-7 Stunden Arbeit war das Stück schließlich fertiggestellt. Die kurze Bearbeitungszeit und die drei Windungen kompensierten für mich den Mangel an Schalenerhaltung auf einem Bereich der Außenwindung einigermaßen. Dieses Manko war auch keine ganz große Enttäuschung, da es sich bereits am Rohling andeutete, der ansich sehr viel besser wurde als ich es erwartet hatte. Da der Ammonit von außen bereits erkennbar war, ist er - anders als die meisten Resse-Ammoniten nie durchgebrochen gewesen - es ist also kein klassischer Querbruch-Fund. Das Stück stammt aus der tiefsten Ammoniten führenden Geodenlage der Tongrube Resse (Schicht 82), die engnabelige Morphen der Gattung Aegocrioceras beinhaltet. Man sieht den kräftig berippten Gehäusen kaum an, dass es sich um heteromorphe Ammoniten handelt - auch mein Individuum macht auf der Außenwindung nur einen leichten "Schlenker", ansonsten stehen die Windungen quasi durchgängig in Kontakt zueinander.
Heteromorpher Ammonit Aegocrioceras bicarinatum
Durchmesser 114 mm
Unterkreide, Hauterivium, Schicht 82 des Resse-Profils nach Mutterlose & Wiedenroth
Tongrube Resse
Fotos und Sammlung: Sönke Simonsen
Wer mehr über die Aegocrioceraten aus Schicht 82 des Resse-Profils erfahren möchte, dem sei aus aktuellem Anlass die erst in diesem Jahr erschienene Arbeit von Hoffmann, R. , Manuel F.G. Weinkauf, M.F.G., Kurt Wiedenroth, K. & Goeddertz, P. empfohlen:
Morphological disparity and ontogeny of the endemic heteromorph ammonite genus Aegocrioceras (Early Cretaceous, Hauterivian, NWGermany)
Viele Grüße
Sönke
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- Gesamtansicht des 114 mm großen Aegocrioceras in seiner kleinen Knolle, deren äußere Form partiell etwas mit dem Stichel angepasst wurde.
- Aego-Kandidat01.jpg (112.54 KiB) 31610 mal betrachtet
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- Detailansicht mit etwas anderer Ausleuchtung.
- Aego-Kandidat01b.jpg (144.49 KiB) 31604 mal betrachtet
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- In der Schrägsicht erkennt man, dass der Innenbug der Außenwindung etwas weiter vorläuft als der Reste der Wohnkammer. Das Gehäuse ist also nicht ganz komplett eingebettet worden. Ich habe das vorspringende Schalenteil authentisch belassen.
- Aego-Kandidat02.jpg (75.91 KiB) 31604 mal betrachtet
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- Venteransicht: Der Venter wurde relativ tief freigestellt, da das Gestein relativ weich war und sich schnell präparieren ließ. So erhält das Stück eine schöne Dreidimensionalität.
- Aego-Kandidat03.jpg (54.91 KiB) 31604 mal betrachtet
- AndiF
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Re: Fossil des Monats Februar 2019
Ich möchte mich mit meinem bisher schönsten Fund beteiligen:
Schwanzwirbelsäule, Ischiopubis, Femur und Phalangen von juvenilem Ichthyosaurier Stenopterygius sp
Unterer Jura, Toarcium, Holzmaden
Länge der Platte: 41 cm
Fund, Präparation, Fotos: Andi Fichtner
Werkzeug: HW 70, HW 10, Sandstrahlgerät mit Soda und Eisenpulver, Schaber, Skalpell, Stereomikroskop, Röntgengerät
Die Präparation des Fossils gestaltete sich als recht mühsam und zeitaufwendig, da das Gestein sehr hart ist, nahezu nicht trennt und teilweise von Pyrit durchzogen ist. Durch die zahreichen eingelagerten Muschelschichten war vorsichtiges Sticheln am Bino, abwechselnd mit Strahlen angesagt; fürs Grobe mit Eisenpulver, für die Herausarbeitung der feinen Details dann mit Soda. Insgesamt habe ich fast ein Jahr regelmäßig an dem Stück gearbeitet.
Gefunden hatte ich den Block im Querbruch (Foto 3a). Nach dem Zusammenkleben der Teile musste ich die nun komplett verborgenen Wirbel erst wiederfinden und habe mich mit dem Sandstrahler vorsichtig von oben herangetastet (Foto 3c). Die Suche war spannend und es wurden immer mehr! Nachdem sie auf der einen Seite aus der Platte hinausliefen, kamen sie weiter hinten plötzlich wieder hinein und das Suchen und Finden ging von Neuem los. Richtung Schwanzende liegen die Wirbel etwas verstreut und die Präparation schien so langsam ein Ende zu nehmen - aber weit gefehlt!
Nachdem jedoch noch ein großer Bereich der Platte unbearbeitet war, kam ich auf die Idee, ein Röntgenbild von dem Fossil anfertigen zu lassen, weil ich neugierig war, ob man so noch mehr sehen würde. Eine befreundete Tierärztin erklärte sich morgens um 6 Uhr vor Dienstbeginn dazu bereit. Es brauchte mehrere Versuche und Gerät-Abstürze, bis wir ein Bild bekamen (Foto 4), denn die Dichte des Steins war doch um einiges höher, als bei einem lebenden Patienten. Der Tierärztin fiel sofort der vermeindliche "Nagel" auf, ein Belemnit, der besonders kontrastreich auf dem Röntgenbild in Erscheinung trat. (Bei ganz genauem Hinsehen entdeckt man auf dem Bild auch die Phalangen direkt über dem Belemniten und auch die Fortsetzung der Wirbelkette zum Schwanzende hin.)
Als ich anfing, den Belemniten herauszuarbeiten, fand ich noch mehrere darüberliegende Knochen und entschied mich deshalb, ihn nur partiell freizustellen. Ziemliche Mühe machte die Ablagerung von Muscheln direkt auf den Knochen (Foto 3b). Ihre Entfernung war recht heikel, da die harten Muschelschalen stabil auf den fragilen Knochen saßen und sich genau deren Form anpassten.
Der weitere Verlauf war der, dass immer, wenn ich dachte, ich sei demnächst fertig, weitere Knochen auftauchten und die Sache wieder spannend machten. Mit Femur (Oberschenkel) und Ischiopubis (Hüftknochen) hatte ich gar nicht gerechnet; an den kleinen Knochen sieht man gut, dass es ein Jungtier war.
Den Rand der schalenförmig herausgearbeiteten Platte habe ich im Originalzustand belassen, was einen schönen Kontrast zur geglätteten Matrix gibt.
– Ich hoffe, euch gefällt meine Arbeit!
Viele Grüße,
Andi
Schwanzwirbelsäule, Ischiopubis, Femur und Phalangen von juvenilem Ichthyosaurier Stenopterygius sp
Unterer Jura, Toarcium, Holzmaden
Länge der Platte: 41 cm
Fund, Präparation, Fotos: Andi Fichtner
Werkzeug: HW 70, HW 10, Sandstrahlgerät mit Soda und Eisenpulver, Schaber, Skalpell, Stereomikroskop, Röntgengerät
Die Präparation des Fossils gestaltete sich als recht mühsam und zeitaufwendig, da das Gestein sehr hart ist, nahezu nicht trennt und teilweise von Pyrit durchzogen ist. Durch die zahreichen eingelagerten Muschelschichten war vorsichtiges Sticheln am Bino, abwechselnd mit Strahlen angesagt; fürs Grobe mit Eisenpulver, für die Herausarbeitung der feinen Details dann mit Soda. Insgesamt habe ich fast ein Jahr regelmäßig an dem Stück gearbeitet.
Gefunden hatte ich den Block im Querbruch (Foto 3a). Nach dem Zusammenkleben der Teile musste ich die nun komplett verborgenen Wirbel erst wiederfinden und habe mich mit dem Sandstrahler vorsichtig von oben herangetastet (Foto 3c). Die Suche war spannend und es wurden immer mehr! Nachdem sie auf der einen Seite aus der Platte hinausliefen, kamen sie weiter hinten plötzlich wieder hinein und das Suchen und Finden ging von Neuem los. Richtung Schwanzende liegen die Wirbel etwas verstreut und die Präparation schien so langsam ein Ende zu nehmen - aber weit gefehlt!
Nachdem jedoch noch ein großer Bereich der Platte unbearbeitet war, kam ich auf die Idee, ein Röntgenbild von dem Fossil anfertigen zu lassen, weil ich neugierig war, ob man so noch mehr sehen würde. Eine befreundete Tierärztin erklärte sich morgens um 6 Uhr vor Dienstbeginn dazu bereit. Es brauchte mehrere Versuche und Gerät-Abstürze, bis wir ein Bild bekamen (Foto 4), denn die Dichte des Steins war doch um einiges höher, als bei einem lebenden Patienten. Der Tierärztin fiel sofort der vermeindliche "Nagel" auf, ein Belemnit, der besonders kontrastreich auf dem Röntgenbild in Erscheinung trat. (Bei ganz genauem Hinsehen entdeckt man auf dem Bild auch die Phalangen direkt über dem Belemniten und auch die Fortsetzung der Wirbelkette zum Schwanzende hin.)
Als ich anfing, den Belemniten herauszuarbeiten, fand ich noch mehrere darüberliegende Knochen und entschied mich deshalb, ihn nur partiell freizustellen. Ziemliche Mühe machte die Ablagerung von Muscheln direkt auf den Knochen (Foto 3b). Ihre Entfernung war recht heikel, da die harten Muschelschalen stabil auf den fragilen Knochen saßen und sich genau deren Form anpassten.
Der weitere Verlauf war der, dass immer, wenn ich dachte, ich sei demnächst fertig, weitere Knochen auftauchten und die Sache wieder spannend machten. Mit Femur (Oberschenkel) und Ischiopubis (Hüftknochen) hatte ich gar nicht gerechnet; an den kleinen Knochen sieht man gut, dass es ein Jungtier war.
Den Rand der schalenförmig herausgearbeiteten Platte habe ich im Originalzustand belassen, was einen schönen Kontrast zur geglätteten Matrix gibt.
– Ich hoffe, euch gefällt meine Arbeit!
Viele Grüße,
Andi
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- 1 - fertige Platte
- 1.jpg (65.54 KiB) 31515 mal betrachtet
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- 2- Detail vergrößert
- 2.jpg (90.77 KiB) 31515 mal betrachtet
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- 3 - Arbeitsschritte
a) Fundzustand - b) Muschel-Überlagerung - c) Seitenansicht - 3.jpg (161.62 KiB) 31515 mal betrachtet
- 3 - Arbeitsschritte
Re: Fossil des Monats Februar 2019
Hallo Steinkerne,
ich beteilige mich mit diesem Stüfchen aus dem Humphriesianum Oolith der Nordschweiz.
Gefunden hab ich es anfangs letztes Jahr im Schuttkegel einer Grabung. Die Ammoniten waren im Querbruch zu sehen.
Nach dem Kleben habe ich das Stück mit verschiedenen HW Airtools und viel KOH präpariert. Zum sauber machen noch kurz mit Eisenpulver gestrahlt und mit verdünntem Rember eingelassen. Insgedammt etwa 10 Stunden Präparationszeit.
Viele Grüsse
Daniel
Stufe mit zwei Ammoniten Oppelia sp, 5cm und Itinsaites sp mit 3,5cm Durchmesser
Mittlerer Jura, Humphriesianum Zone, cycloides Subzone
Umgebung Sissach, Baselland, Schweiz
Fund, Präparation und Fotos: Daniel Schwarz
ich beteilige mich mit diesem Stüfchen aus dem Humphriesianum Oolith der Nordschweiz.
Gefunden hab ich es anfangs letztes Jahr im Schuttkegel einer Grabung. Die Ammoniten waren im Querbruch zu sehen.
Nach dem Kleben habe ich das Stück mit verschiedenen HW Airtools und viel KOH präpariert. Zum sauber machen noch kurz mit Eisenpulver gestrahlt und mit verdünntem Rember eingelassen. Insgedammt etwa 10 Stunden Präparationszeit.
Viele Grüsse
Daniel
Stufe mit zwei Ammoniten Oppelia sp, 5cm und Itinsaites sp mit 3,5cm Durchmesser
Mittlerer Jura, Humphriesianum Zone, cycloides Subzone
Umgebung Sissach, Baselland, Schweiz
Fund, Präparation und Fotos: Daniel Schwarz
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- Sönke
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Re: Fossil des Monats Februar 2019
Sönke hat geschrieben: ↑Freitag 1. Februar 2019, 00:17Liebe Mitglieder,
die Abstimmung läuft - es stehen sechs Kandidaten zur Auswahl. Viel Spaß beim Anschauen der schönen Fossilien und vergesst darüber das Abstimmen nicht.
Zeit zum Abstimmen habt Ihr bis zum 16. März 2019 um 02:33 Uhr.
Viele Grüße
Michael und Sönke
- Sönke
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Re: Fossil des Monats Februar 2019
Hi zusammen,
hier nur kurz die gewohnte Bitte: vergesst nicht, Eure Stimme abzugeben!
Die Abstimmung endet am 16. März 2019 um 02:33 Uhr.
Viele Grüße
Sönke
hier nur kurz die gewohnte Bitte: vergesst nicht, Eure Stimme abzugeben!
Die Abstimmung endet am 16. März 2019 um 02:33 Uhr.
Viele Grüße
Sönke
- Miroe
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Re: Fossil des Monats Februar 2019
Der Gewinner des Februar 2019-Wettbewerbs steht fest.
Ich gratuliere dem Sieger Andi („AndiF“) und danke auch allen anderen Teilnehmern für das Zeigen ihrer schönen Stücke sowie für das Abstimmen!
Beste Grüße
Michael
Ich gratuliere dem Sieger Andi („AndiF“) und danke auch allen anderen Teilnehmern für das Zeigen ihrer schönen Stücke sowie für das Abstimmen!
Beste Grüße
Michael
- tbillert
- Redakteur
- Beiträge: 6569
- Registriert: Samstag 27. Juni 2009, 15:14
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Re: Fossil des Monats Februar 2019
Herzlichen Glückwunsch zum Sieg, Andi! Das ist ein großartiges Stück! Nachdem es hier erst nicht richtig losgehen wollte, kamen dann doch nur Top-Fossilien, bei denen die Entscheidung schwer fiel...
Viele Grüße,
Thomas.
Viele Grüße,
Thomas.
www.haufwerk.com - geologisch-paläontologisches Equipment
Das Tolle am Internet ist, dass endlich jeder der ganzen Welt seine Meinung mitteilen kann – Das Furchtbare ist, dass das auch jeder tut.
- Das Känguru
Life is too short so it is all right to be a freak lol
- Tim Skippy Miller
Das Tolle am Internet ist, dass endlich jeder der ganzen Welt seine Meinung mitteilen kann – Das Furchtbare ist, dass das auch jeder tut.
- Das Känguru
Life is too short so it is all right to be a freak lol
- Tim Skippy Miller
- OlliF
- Redakteur
- Beiträge: 2876
- Registriert: Sonntag 28. Dezember 2008, 21:01
- Wohnort: Baiersdorf - Mittelfranken
Re: Fossil des Monats Februar 2019
Das ist mal ein eindeutiges Voting.... GRATULATION Andi....ich kannte das Stück ja von Anfang an...hast Du echt fantastisch hinbekommen
OlliF
Re: Fossil des Monats Februar 2019
Hi Andi,
herzlichen Glückwunsch auch von mir zum verdienten Sieg im Wettbewerb. Wie jeden Monat fiel es auch dieses Mal wieder echt schwer eine Entscheidung zu treffen.
Wirklich toll was es immer wieder hier zu sehen gibt, Danke fürs zeigen auch an alle anderen Teilnehmer.
herzlichen Glückwunsch auch von mir zum verdienten Sieg im Wettbewerb. Wie jeden Monat fiel es auch dieses Mal wieder echt schwer eine Entscheidung zu treffen.
Wirklich toll was es immer wieder hier zu sehen gibt, Danke fürs zeigen auch an alle anderen Teilnehmer.
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Viele Grüße
Christian
Viele Grüße
Christian
- Sönke
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- Registriert: Freitag 1. April 2005, 21:08
- Wohnort: Bielefeld
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Re: Fossil des Monats Februar 2019
Hi zusammen,
auch von mir herzliche Glückwünsche an die Siegerin - ein toller Fund und super Arbeit, Andi! Ich gebe mich in dem Fall gern geschlagen und teile mir mit Frank gern den zweiten Platz.
Danke auch an alle anderen Teilnehmer, die Fossilien vorgestellt und damit zu einem gelungenen Wettbewerb beigetragen haben.
Viele Grüße
Sönke
auch von mir herzliche Glückwünsche an die Siegerin - ein toller Fund und super Arbeit, Andi! Ich gebe mich in dem Fall gern geschlagen und teile mir mit Frank gern den zweiten Platz.
Danke auch an alle anderen Teilnehmer, die Fossilien vorgestellt und damit zu einem gelungenen Wettbewerb beigetragen haben.
Viele Grüße
Sönke