nachdem ich den Bericht von F. Lang, meine Äußerungen über den Bericht und alle Antworten ein – zwei Tage habe einwirken lassen, weiss ich jetzt, dass es für mich wohl besser gewesen wäre, erst einmal blutdrucksenkende Mittel zu schlucken und am nächsten Tage zu antworten. Manche Schärfe und der gesamten Tonfall meiner Antwort gefällt mir selber inzwischen nicht mehr!
Der eigentliche Kern meiner Anmerkungen ist aber nicht unbedingt richtig rübergekommen. Ich habe schlichtweg wohl übersehen, das für die Masse der Sternkernleser der Anblick dieser Fossilgräber keine eigene Erfahrung gegenüber steht und jedes Foto dieser schönen Stücke eine Offenbarung ist.
Neid – Nicht bei mir, da ich wie gesagt, einiges schon in der Sammlung stehe und noch genug zum Präparieren habe. Ich weiß ja selber, wie das gerade im Juli und August 2010 auf der Halde Deponie Eierberge war. Manche Tage vor Glückseligkeit grinsend seine aufgesammelten Eierchen und losen Ammos betrachtend, wissend, das man da wieder ein paar richtig schöne Teile gefunden hatte. Sowas ist unvergesslich und das gönne ich jedem richtigen Sammler von Herzen.
Ehrlich gesagt, ich weiss nicht mal sicher, was alles noch in meinen Fossilgräbern der Apyrenum-Zone steckt. An die meisten Fossilgräber habe ich mich wohlweislich noch nicht herangetraut: Ich kenne meine Ungeduld, habe momentan sowieso wenig Zeit und die Stücke laufen mir nicht weg. Die Kollateralschäden beim zu schnellen Präparieren kriege ich leider auch hin. Gerade hat ja Wolfgang mit seinem hervorragend gepräppten Pleuroceratennest aus Buttenheim gezeigt, wie man es stattdessen richtig macht.
Hallo Sönke; die eigentliche Absicht der DBAG bei der Erteilung von Erlaubnissen zum Fossilsammeln war, wissenschaftlichen Institutionen und Museen eine Zugangsmöglichkeit zu bieten, um Fossilien für die Öffentlichkeit (Museen) oder neue paläontologische Erkenntnisse zu gewinnen. Ralf Walter als Betreiber eines privaten Museums war in dieser Sache bei der Bahn und bei uns in der Bauüberwachung (BÜ) vorstellig geworden. In seinem Schlepptau war im Sommer 2010 auch Fritz Lang in der BÜ gewesen, wenn ich mich richtig erinnere. Von unserer und auch meiner Seite standen wir diesem Ansinnen zu jeder Zeit positiv gegenüber. Zu einer Einschränkung der Sammelmöglichkeiten für ihn und Fritz Lang ist mir nichts bekannt und eigentlich müsste er eine schriftlichen Erlaubnis von der DBAG bekommen haben. Auf Basis der irgendwo doch vermuteten fachlichen Qualifikation hatte ich im Homepageartikel einfach ein bisschen mehr Text erwartet und nicht nur den puren Sammlerstolz. Aber noch ist nicht aller Tage Abend und vielleicht kommt noch was.
Hallo Reinhardt; Sicher war es für mich als vor Ort Beschäftigter ein Traumprojekt, aber im Gegensatz zu Privatsammlern konnte ich nicht über einen längeren Zeitraum am Tag sammeln, wenn es gerade wieder Ammoniten auf der Halde regnete. Aber es war auch so genug. Das Fossilsammeln war in der BÜ-Leitung suspekt und wurde mir am Anfang sogar eher negativ angekreidet. Erst als erkannt wurde, dass ich im Büro immer einige Obstkisten mit Fossilien als Präsent für die Besucher der Baustelle bereitliegen hatte, wurde es halbwegs toleriert.
In Zukunft werde ich es mir ein paar mal mehr überlegen, mich über die mit viel Fleiß erstellten schriftlichen Beiträge anderer allzu distanziert zu äußern.
Viele Grüße an alle
Alex