unbekannter Wirbelknochen (Lösung: Konkretion)

Geologische Phänomene mit Ähnlichkeit zu realen Fossilien.

Moderator: Steinkautz

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Umboch
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unbekannter Wirbelknochen (Lösung: Konkretion)

Beitrag von Umboch » Sonntag 14. August 2011, 23:23

Hallo,

gleich vorneweg, ich bin blutig-interessierter Laie, was fossile Dinge betrifft und vom Freilegen fossiler Dinge noch keine Ahnung.

Ich habe einen "Stein" gefunden, aus dem ich auch einen Knochen erkennen konnte. Ich habe den Knochen zwischen Schieferplatten aus einem Essener Kohletagebau gefunden. Es handelt sich dabei um abgelagerten "Schutt" der extern abgekippt wurde. Deshalb weiß ich auch nicht mehr davon.

Hatte schon in einem anderen Forum gefragt, leider kennt dort auch niemand eine Antwort. Ich habe den Stein soweit es ging (Ja der Schrecken für jeden Profi :roll: von Schiefer (Schilf und Gräser) nach meinen Methoden freigelegt, dabei ist er mehrfach gebrochen...

Kennt sich jemand mit Wirbelknochen aus? Welches Alter könnte so ein Knochen haben und was könnte das gewesen sein? Ich glaube auch nicht, dass ich noch mehr freilegen kann mit meinen "Hilfsmitteln". Der Stein ist an vielen Stellen nur noch schwarz und ich kann den Übergang nicht mehr erkennen. Mit Sicherheit würde bei weiteren Unternehmungen noch mehr kaputt gehen.

Vielleicht gibt es ja einige Spezis unter euch, die was dazu sagen könnten? Vielen Dank
Mari
Achja, der Stein wiegt ca 130g und ist 7x8x2 cm groß...
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Fossvorne_kl.jpg
links: ist so ein Ansatz, rundet vorne etwas kuglig ab. In der Mitte: der Kanal (wahrscheinlich Rückenmark) ist durchgehend erhalten. Ohne dem, wäre ein glattes Loch in der Mitte.
Fossvorne_kl.jpg (133.32 KiB) 20688 mal betrachtet

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Voss-Fossilien
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Beitrag von Voss-Fossilien » Sonntag 14. August 2011, 23:40

Das ist leider kein Wirbel sondern eine Toneisensteinknolle oder sowas in der Art. Die sind Typisch für die Kohlehalden.

Wenn du dir die Bruchflächen mal näher angeguckt hast dürfte dir nichts ungewöhnliches aufgefallen sein. Jedoch hättest du eine Netzartige Strucktur sehen müssen, wenn es ein Knochen gewesen währe. Die sogenannte Spongiosa.

Wikipedia: Spongiosa
Alles was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand! (Charles Darwin)

Umboch
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Beitrag von Umboch » Montag 15. August 2011, 00:06

Voss-Fossilien hat geschrieben:Das ist leider kein Wirbel sondern eine Toneisensteinknolle oder sowas in der Art. Die sind Typisch für die Kohlehalden.

<--- Hast du ein Bild von so was irgendwo. Wofür wurde das denn verwendet?

Wenn du dir die Bruchflächen mal näher angeguckt hast dürfte dir nichts ungewöhnliches aufgefallen sein. Jedoch hättest du eine Netzartige Strucktur sehen müssen, wenn es ein Knochen gewesen währe. Die sogenannte Spongiosa.

<---Also von den Fachbegriffen verstehe ich Null :roll: Aber warum war es denn komplett mit Schiefergestein überzogen und warum habe ich in mitten der Bruchstellen kristallisiertes Knochenmark?
(siehe weitere Bilder)
Hab nach dem Sponigosa (also Spongebob ;) gegooglt. Ich glaube mit Sicherheit sagen zu können, dass es es bei mir 100% vorhanden ist. Ist eine Toneisensteinknolle etwas aus junger Zeit vom Menschen geschaffenes, oder etwas tierisches? Bin da etwas auf dem Holzweg...

Wikipedia: Spongiosa


Ach ja und danke für eine schnelle Antwort hier :) Zumindest wird mein Beitrag ja gelesen :P
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Fossunten_kl2.jpg
die kristalline Struktur
Fossunten_kl2.jpg (111.33 KiB) 20643 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Umboch am Montag 15. August 2011, 00:15, insgesamt 1-mal geändert.

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weitere Bilder

Beitrag von Umboch » Montag 15. August 2011, 00:14

so nochmal zwei Bilder...
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FossRück_kl2.jpg
Rückseite
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Beitrag von Tapir » Montag 15. August 2011, 07:59

Hallo Umboch,

erstmal willkommen hier im Forum.

Ich stimme zwar Herby zu dass es sich um keinen Fall um einen Knochen sondern eher um eine bei der Ablagerung gebildete Struktur (zum Beispiel eine Konkretion oder irgendeine Prilfüllung) handeln könnte.
Allerdings wäre es hilfreich wenn Du von den für Dich als wichtig erachteten Merkmale ("kristallisiertes "Knocheninneres"") scharfe (!) Detailaufnahmen zeigst. Dabei kannst Du die 680 Pixel Bildbreite die hier beim Hochladen von Bildern erlaubt ist auch voll ausnutzen.
Dann können wir Dir bestimmt/evtl. etwas genaueres sagen.

Besten Gruß

Johannes
Zuletzt geändert von Tapir am Montag 15. August 2011, 11:06, insgesamt 1-mal geändert.
Glück auf!

Johannes Kalbe

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Beitrag von Voss-Fossilien » Montag 15. August 2011, 10:43

Umboch hat geschrieben:Hast du ein Bild von so was irgendwo. Wofür wurde das denn verwendet?

Also von den Fachbegriffen verstehe ich Null :roll: Aber warum war es denn komplett mit Schiefergestein überzogen und warum habe ich in mitten der Bruchstellen kristallisiertes Knochenmark?
(siehe weitere Bilder)

Hab nach dem Sponigosa (also Spongebob ;) gegooglt. Ich glaube mit Sicherheit sagen zu können, dass es es bei mir 100% vorhanden ist. Ist eine Toneisensteinknolle etwas aus junger Zeit vom Menschen geschaffenes, oder etwas tierisches? Bin da etwas auf dem Holzweg...

Bilder von echten Saurierknochen an denen ich gut und deutlich zeigen kann, wie die außen und innen aussehen, hab ich nicht viele. Ich muss mal gucken. Wenn ich Bilder hin bekomme, stelle ich die dir gerne vor :)

Zudem, ich hab schon oft im Ruhrgebiet gesammelt und kenne von daher diese Art der Konkretionen. Schwargrau, blättert recht lange schalig ab, schwer und sofern kompakt und ohne Risse auch extrem hart.

Dann gibt es hinzuzufügen, das es sich bei deinem Fund, sofern von einer Halde, höchstwahrscheinlich um Karbongestein handelt. Große Saurierfunde sind mir in dieser Epoche jedoch nicht so geläufig. Zwar gab es schon Echsen, aber meines wissens waren die noch recht klein (ab dem Oberkarbon). Ein Wirbel in so einer Größe is daher schon höchst unwahrscheinlich. Dann fehlt mir auch die typische Symetrie für Wirbelknochen.

Das was du darin gesehen haben dürftest, ist eher der strahlige Aufbau, bzw vielleicht auch eine calzitische Ader. Aber wie schon Johannes geschrieben hat. Bessere Bilder vor allem von den Bruchstellen währen nicht schlecht gewesen. Aber ein Knochen ist es definitiv nicht.

Was ist eine Konkretion? (hier klicken)
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Beitrag von amaltheus » Montag 15. August 2011, 11:38

Wie versteinerte Wirbel aussehen können ...

sieht man hier:

Fischsaurierwirbel aus dem unteren Jura.

Ist im Querbruch meist alles andere als eine einheitliche dunkle Masse.

- Thomas -
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tomba_wirb_04.JPG
Fleckige Masse aus braunen und weißen &quot;Elementen&quot;
tomba_wirb_04.JPG (62.86 KiB) 20559 mal betrachtet
tomba_wirb_01.JPG
Gut zu erkennen die braun-weiße Struktur.
tomba_wirb_01.JPG (75.77 KiB) 20559 mal betrachtet

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