Bestimmungshilfe zu 2 Ufos (Konkretion oder "Sandvulkan

Geologische Phänomene mit Ähnlichkeit zu realen Fossilien.

Moderator: Steinkautz

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grenzton
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Bestimmungshilfe zu 2 Ufos (Konkretion oder "Sandvulkan

Beitrag von grenzton » Dienstag 12. April 2011, 09:51

Hallo liebe Dogger-Spezialisten.

Kürzlich bekam ich neben ein paar anderen Fossilien diese beiden Exemplare von...?
Laut beiligendem Zettel soll es sich um Medusa scyphomeo? handeln.
Die Fundstelle ist mit Engstadt bei Balingen, Baden-Würtemberg angegeben.
Ich denke es wird eine ganz natürliche Erklärung für diese Formenbildungen geben, denn ich kann mir nicht vorstellen das es sich hier tatsächlich um Quallen handelt.

Ich freue mich schon auf Eure Antworten.

Gruß, der Kalle
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Meduse_b.jpg
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Medusen_a.jpg
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Die beiden Exemplare sind 4,5 und 5,5cm groß.
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Othnielia rex
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Beitrag von Othnielia rex » Dienstag 12. April 2011, 10:08

Schaut aus wie Weihnachtskekse, die aus den 70er Jahren übriggeblieben sind. ;-)


Ich denke, das sind Seelilienkelche.

Schau mal, tarantino hat sowas in seinem Ebay-Shop
liebe Grüße, Michael

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amaltheus
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Re: Bestimmungshilfe zu 2 Ufos

Beitrag von amaltheus » Dienstag 12. April 2011, 10:33

Hallo Kalle,

der Fundort ist wahrscheinlich Engstlatt bei Balingen.
Ist ein bekannter Ort z.B. für Großammoniten aus dem Arietenkalk.
und drumherum kommt der komplette Lias raus.
Das nur als Hinweis ... welche Fundschichten in Betracht kommen können.

Sind die Teile aus Pyrit bzw. haben diese einen Pyritanteil !?

Ich denke es sind Pseudofossilien bzw. Launen der Natur.

Gruß Thomas

grenzton hat geschrieben:Hallo liebe Dogger-Spezialisten.

Kürzlich bekam ich neben ein paar anderen Fossilien diese beiden Exemplare von...?
Laut beiligendem Zettel soll es sich um Medusa scyphomeo? handeln.
Die Fundstelle ist mit Engstadt bei Balingen, Baden-Würtemberg angegeben.
Ich denke es wird eine ganz natürliche Erklärung für diese Formenbildungen geben, denn ich kann mir nicht vorstellen das es sich hier tatsächlich um Quallen handelt.

Ich freue mich schon auf Eure Antworten.

Gruß, der Kalle

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Beitrag von grenzton » Dienstag 12. April 2011, 10:39

Hallo Thomas.

Nein kein Pyrit.
Bei Meduse_b scheinen gleich drei dieser Ufos versetzt aufeinander zu liegen, auch auf der Unterseite ist ein ca. 6,5cm großes Teilzu sehen.

Gruß, der Kalle
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Othnielia rex
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Beitrag von Othnielia rex » Dienstag 12. April 2011, 10:41

grenzton hat geschrieben:auch auf der Unterseite ist ein ca. 6,5cm großes Teilzu sehen.
Kannst Du davon auch noch en Bild machen, und vielleicht eines von der Seite, damit klar wird, wie hoch das Teil ist?
liebe Grüße, Michael

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Beitrag von grenzton » Dienstag 12. April 2011, 10:51

Hallo.

Bitteschön hier noch weitere Bilder.

Gruß, der Kalle
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Unterseite mit einem leicht verwittertem Exemplar
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dieses Stück mit den drei Teilen ist etwa 2cm hoch
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Gruß, der Kalle

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Beitrag von Triassammler » Dienstag 12. April 2011, 11:42

Hallo Kalle,

ich halte das für konkretionär überprägte Spurenfossilien; ganz ähnliche Strukturen sind mir am Samstag mehrfach im Posidonienschiefer begegnet. Dort sind sie sowohl pyritisch als auch kalkig. Die einfachste Form ist ein "Knödel" mit Grube, Loch oder kleinem Stiel in der Mitte, das kann aber auch bis zu Scheiben mit deutlich strukturiertem oder gelapptem Rand und zentraler, ggf. gelochter Erhebung ausarten. Gerade weil diese Formen so vielgestaltig sind und kaum eine der anderen gleicht, dürfte es eine Laune der Natur mit fossilem Kern als Auslöser sein. Ich ärgere mich nun ein wenig, das ich an dem Tag alles mögliche fotografiert habe, aber nicht diese Objekte...

Zugegeben, die Ähnlichkeit einiger dieser Launen zu als Medusen interpretierten Vertretern der Ediacara-Fauna ist auf den ersten Blick frappierend, aber eben nur auf den ersten Blick.

Gruß,
Rainer
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Beitrag von Harald Hengstler » Dienstag 12. April 2011, 11:54

Hallo,
Ich bin eigentlich sicher, dass Amaltheus mit der Bezeichnung als
Pseudofossil recht hat. Mich erinnert das sehr an Bilder, die uns Seilacher
mal gezeigt hat und als Sandvulkane bezeichnet hat. Eine aehnliche
Stuktur bezeichnet er in seinem Manuskript als "Actinian Burr". Auf jeden
Fall ist die Bildung beider Strukturen an das Vorhandensein von
Biomatten gebunden und hat damit auf jeden Fall auch einen fossilen
Hintergrund.
Gruesse Harald

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Beitrag von Sönke » Sonntag 17. April 2011, 12:53

Hi Kalle,

das erinnert mich irgendwie stark an meine "Donuts" aus dem Oberen Sinemurium von Herford bei Bielefeld:
http://www.steinkern.de/forum/viewtopic.php?t=6810

Die Erklärung war "Konkeretionsbildung um einen Grabgang herum".

Viele Grüße
Sönke

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