Köcherfliege & Tanzfliege

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Moderator: boborit

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Soki
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Köcherfliege & Tanzfliege

Beitrag von Soki » Samstag 21. März 2020, 23:29

Guten Tag liebe Mitglieder,

heute habe ich für euch einen schönen Doppeleinschluss. Besonders interessant ist die unterschiedliche Erhaltung der beiden Insekten. Während die Tanzfliege schon ziemlich verwest ist, macht die Köcherfliege einen taufrischen Eindruck. Ich möchte mit den Aufnahmen zeigen, wie viel die Lichtverhältnisse ausmachen.

Je nach Position und Stärke der Lichtquelle(n), lassen sich unterschiedliche Teile hervorheben.
Die größte Herausforderung ist für mich persönlich das Stacken der Einzelbilder. Die Einbettung des eigentlichen Motivs in fossilem Harz macht das ganze etwas kompliziert.

Ich hoffe sehr, dass Euch meine Bilder gefallen. Ich wünsche euch in diesen Zeiten alle Gute und viel Gesundheit,

Simon

edit: Die Bilder sehen in der vollen Auflösung ein ganzes Stück besser aus, aber das ist nicht so tragisch:)
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Tapir
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Re: Köcherfliege & Tanzfliege

Beitrag von Tapir » Sonntag 22. März 2020, 10:10

Soki hat geschrieben:
Samstag 21. März 2020, 23:29
Besonders interessant ist die unterschiedliche Erhaltung der beiden Insekten. Während die Tanzfliege schon ziemlich verwest ist, macht die Köcherfliege einen taufrischen Eindruck.
Hallo Simon,

ein wenig kann das auch daran liegen, wie die Bernsteine behandelt wurden. Bei einigen Deiner Stücken ist mir aufgefallen, dass sie autoklaviert wurden. Das führt dann bei "fleischigen" Insekten wie der Tanzfliege dazu, dass sich die Organik im Inneren kohlig "zusammenrollt", während Insekten wie die Köcherfliege durch ihre kleinteilig behaarte Oberfläche "frischer" wirken, bzw "nachgedunkelt", weil sie ja auch (kleinteiliger) verkohlen.

Irgendwo hatte ich dazu mal etwas gelesen, ich schaue mal ob ich das finde.

Man sieht auf Deinem schönen Bild übrigens gut, wozu diese Haare der Köcherfliege gedacht waren: Wenn man an etwas klebriges (wie ein Spinnennetz) kommt, bleiben die Haare hängen/fallen einfach aus. Hier war das Klebrige dann halt etwas "too much".
Glück auf!

Johannes Kalbe

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Re: Köcherfliege & Tanzfliege

Beitrag von fossihagen » Sonntag 22. März 2020, 13:02

Hallo Simon,
Kannst Du was zur Größe sagen.
Bei mir sind die Köcherfliegen immer rel groß (1cm und größer) und die, die ich als Tanzfliegen bestimmt hatte, rel. klein (kleiner 2mm).
Bei Deinem Stück sind sie fast gleich groß...
Grüße
H.

Soki
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Re: Köcherfliege & Tanzfliege

Beitrag von Soki » Sonntag 22. März 2020, 13:43

Hallo allerseits,

zuerst möchte ich mich für eure Rückmeldungen bedanken, jetzt weiß ich schon wieder etwas mehr.

Zum Thema Autoklavieren hätte ich ein paar Fragen:

1) Muss bzw. sollte das beim Verkauf angegeben sein?
2) Senkt das den Wert der Inkluse?
3) Trotzt ein autoklavierter Bernstein und die Inklusen den Umwelteinflüssen schlechter oder besser (Oxidation etc.)?
4) Gibt es eine (einfache) Möglichkeit zur Erkennung des Autoklavierens?

Die Größe der Köcherfliege beläuft sich auf ca. 3.6mm. Ein weiteres Exemplar, das ich bald erhalten werde, ist mit ca. 6.2mm deutlich größer.

Danke und liebe Grüße ,
Simon

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Re: Köcherfliege & Tanzfliege

Beitrag von klausrd » Sonntag 22. März 2020, 15:24

Hallo Soki,

wer wissentlich autoklavierten Bernstein anbietet, sollte dies auch angeben, dies wird aber in der Regel leider nicht gemacht.

Optisch fällt das Verfahren bei den meisten Inklusen durch eine Verdunklung bis hin zum verbrannten Schwarz auf. Die empfindlichen Flügel sind oft nur noch schlecht zu sehen. Körper von empfindlichen Einschlüssen können verformt werden.

Autoklavierte Inklusen sind wegen ihrer meist schlechteren Detailerhaltung und dunkleren Verfärbung in der Regel nicht sehr schön und deshalb auch bei mir, außer als Belegstück dieses Verfahrens, nicht angesagt. Der Wert ist in der Regel deutlich geringer als eine unbehandelte Inkluse.

Bernstein ist nach der Behandlung in der Regel stabiler, da Blasen und Risse zum Teil weggebacken werden. Widerstandsfähiger gegen Oxidation nur in der Hinsicht, dass vorherige Risse für die Weiterleitung der Luft ins Bernsteininnere nun fehlen, die Oberfläche selbst dürfte genauso Empfindlich gegen Sauerstoff sein wie bei unbehandelten Bernstein.

Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass trüber Bernstein oder stark verlumte Einschlüsse wieder besser sichtbar werden, mit den vorher erwähnten Nachteilen.

Grüße
Klaus

Soki
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Re: Köcherfliege & Tanzfliege

Beitrag von Soki » Sonntag 22. März 2020, 16:09

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich habe mit dem Verkäufer Rücksprache gehalten. Er hat die Autoklavierung bestätigt. Bei dem günstigen Preis (<15 Dollar) ist das ganze nicht so tragisch, aber gewusst hätte ich es schon gerne. In Zukunft werde ich Verkäufer diesbezüglich kontaktieren und es im Vorfeld abklären.

liebe Grüße,
Simon

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