Nassgewinnung in Kiesgruben; wo sammeln?
Verfasst: Donnerstag 7. November 2019, 14:23
Liebe Mitsammelnden!
Auch wenn ich schon ein paar Tage im Forum angemeldet bin, geziemt es sich vielleicht, mich in Bezug auf Bernstein kurz vorzustellen:
Bis vor wenigen Tagen nahm Bernstein eine etwas untergeordnete Rolle meiner Sammelleidenschaft ein. Ich interessierte mich mehr für "richtige" Fossilien.
Meinen ersten intensiveren Kontakt mit Bernstein hatte ich, von gelegentlichen Urlaubsreisen an die Ostsee abgesehen, in einer Kiesgrube. Während meine Eltern im Badesee der stillgelegten Grube schwammen, durchwühlte ich als Kind die Steinhaufen der danebenliegenden bauenden Grube. Dabei fielen mir auch über zwei, drei Tage ein halbes Dutzend größere Bernsteine (ca. 5 g) in die Hände. Das war ein tolles Erlebnis, irgendwie ist aber nicht das ganz große Fieber ausgebrochen, vielleicht auch der kindlichen Immobilität geschuldet.
Unlängst verbrachte ich (nun mit den eigenen Kindern ) einen Urlaub an der Ostsee. Nachdem meine Frau und ich nach kurzem Stochern im Tang kleine Bernsteinsplitter fanden, waren wir infiziert und suchten, so es die Zeit erlaubte, für den Rest des Urlaubs.
Zurück aus dem Urlaub erinnerte ich mich an meine Kindheitserfahrungen bzgl. der Kiesgruben, machte am letzten Wochenende zwei unsicher und fand auch ein Stück mit ca. 7 g.
Die Kiesgruben, die ich besuchte, betrieben Nassabbau. Ich suchte in der Nähe der Maschinen, was leider aber auch etwas willkürlich war, da sich der verfahrenstechnische Ablauf noch meiner Kenntnis entzog. Mittlerweile habe ich etwas recherchiert und glaube nun zumindest theoretisch halbwegs gut Bescheid zu wissen. Demnach wird die Leichtfraktion aus dem Kies mittels Setzmaschinen und Aquamatoren durch das Überlaufwasser abgeschieden. Etwas unklar ist mir allerdings, ob dieses zwingend nochmal entwässert und der Festbestandteil dann aufgehaldet wird, oder ob das Überlaufwasser komplett mit den Leichtstoffen wieder in den Baggersee gepumpt wird. Im ersten Fall wäre wohl der beste Platz zum Suchen eine Halde unmittelbar in Maschinennähe. Im zweiten Fall wären dann wohl eher Spülrinnen des Ablaufwassers interessant.
Des Weiteren wird dem Baggergut vor seinem Weg ins Kieswerk im ersten Schritt das Wasser entzogen, welches dann wieder zurück in den See geleitet wird. Wie sind Eure Erfahrungen in Bezug auf die Funde an dieser Stelle der Prozesskette? Oder ganz knapp: an welcher Stelle der Prozesskette sammelt ihr?
Über Rückmeldungen würde ich mich riesig freuen!
Viele Grüße und vielen Dank schon mal im Voraus!
Haiko
Auch wenn ich schon ein paar Tage im Forum angemeldet bin, geziemt es sich vielleicht, mich in Bezug auf Bernstein kurz vorzustellen:
Bis vor wenigen Tagen nahm Bernstein eine etwas untergeordnete Rolle meiner Sammelleidenschaft ein. Ich interessierte mich mehr für "richtige" Fossilien.
Meinen ersten intensiveren Kontakt mit Bernstein hatte ich, von gelegentlichen Urlaubsreisen an die Ostsee abgesehen, in einer Kiesgrube. Während meine Eltern im Badesee der stillgelegten Grube schwammen, durchwühlte ich als Kind die Steinhaufen der danebenliegenden bauenden Grube. Dabei fielen mir auch über zwei, drei Tage ein halbes Dutzend größere Bernsteine (ca. 5 g) in die Hände. Das war ein tolles Erlebnis, irgendwie ist aber nicht das ganz große Fieber ausgebrochen, vielleicht auch der kindlichen Immobilität geschuldet.
Unlängst verbrachte ich (nun mit den eigenen Kindern ) einen Urlaub an der Ostsee. Nachdem meine Frau und ich nach kurzem Stochern im Tang kleine Bernsteinsplitter fanden, waren wir infiziert und suchten, so es die Zeit erlaubte, für den Rest des Urlaubs.
Zurück aus dem Urlaub erinnerte ich mich an meine Kindheitserfahrungen bzgl. der Kiesgruben, machte am letzten Wochenende zwei unsicher und fand auch ein Stück mit ca. 7 g.
Die Kiesgruben, die ich besuchte, betrieben Nassabbau. Ich suchte in der Nähe der Maschinen, was leider aber auch etwas willkürlich war, da sich der verfahrenstechnische Ablauf noch meiner Kenntnis entzog. Mittlerweile habe ich etwas recherchiert und glaube nun zumindest theoretisch halbwegs gut Bescheid zu wissen. Demnach wird die Leichtfraktion aus dem Kies mittels Setzmaschinen und Aquamatoren durch das Überlaufwasser abgeschieden. Etwas unklar ist mir allerdings, ob dieses zwingend nochmal entwässert und der Festbestandteil dann aufgehaldet wird, oder ob das Überlaufwasser komplett mit den Leichtstoffen wieder in den Baggersee gepumpt wird. Im ersten Fall wäre wohl der beste Platz zum Suchen eine Halde unmittelbar in Maschinennähe. Im zweiten Fall wären dann wohl eher Spülrinnen des Ablaufwassers interessant.
Des Weiteren wird dem Baggergut vor seinem Weg ins Kieswerk im ersten Schritt das Wasser entzogen, welches dann wieder zurück in den See geleitet wird. Wie sind Eure Erfahrungen in Bezug auf die Funde an dieser Stelle der Prozesskette? Oder ganz knapp: an welcher Stelle der Prozesskette sammelt ihr?
Über Rückmeldungen würde ich mich riesig freuen!
Viele Grüße und vielen Dank schon mal im Voraus!
Haiko