Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 gr.

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Moderator: boborit

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Peter Schleicher
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Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 gr.

Beitrag von Peter Schleicher » Dienstag 9. Dezember 2014, 09:58

Hallo,
vielleicht hat ein Sammlerkollege Interesse,
bei Zollauktionen wird unter diesem Link wieder einmal ein Riesen-Bernstein versteigert.

Hierzu der Link
http://www.zoll-auktion.de/auktion/aukt ... ?id=397372

1 Bernstein mit eingeschlossenem Insekt
Gewicht des Bernsteins ca. 712 Gramm Höhe ca. 12 cm / Breite ca. 10 cm / Tiefe ca. 8 cm

Grüße
Peter

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Tapir
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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von Tapir » Dienstag 9. Dezember 2014, 12:00

Ich denke nicht das der Käufer damit glücklich wird... :bg:
Glück auf!

Johannes Kalbe

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Freakshow
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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von Freakshow » Dienstag 9. Dezember 2014, 14:12

Sieht seeeeehr komisch aus!

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ML
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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von ML » Dienstag 9. Dezember 2014, 16:34

Ich denke nicht das der Käufer damit glücklich wird...
Ich auch nicht..... :|

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boborit
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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von boborit » Dienstag 9. Dezember 2014, 17:59

Da kann man ja nur sagen: Herzlichen Glückwunsch...
Nur zu was eigentlich?
Bei diesen Bildern würde ich keine 3,50 auf den "Bernstein" setzen. Zumal eine merkwürdige krautähnliche Struktur im "Stein" erkennbar ist.
Da diese großen Bernsteine in der Regel in Hohltaschen unter der Baumrinde gebildet wurden, findet man nur sehr selten überhaupt Inklusen bei den "Riesen" vor. Ausgerechnet eine große Fliege und "Flechten?" würde ich nicht erwarten.
Die ganze Struktur und Habitus überzeugen mich in keinster Weise.
Ich fürchte da wollte jemand auf gut Glück das große Geld machen. Ich wünsche ihm, dass ich mich mit meiner Einschätzung irre... :hmm:
Viele Grüße - Michael

..."Was wiederum bestätigt, dass das im Stein möglich Vorhandene sich optisch eher verbergen, als das scheinbar Sichtbare unmöglich vorhanden sein kann!"

Pleuro
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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von Pleuro » Mittwoch 10. Dezember 2014, 16:43

da würde ich sagen, selber schuld, mein Mitleid hält sich in seeehr überschaubaren Grenzen. Bessere Inklusensteine darf man grundsätzlich nicht aus der Ferne nur auf Fotogrundlage kaufen. Die Fakes sind heute so gut gemacht, das man selbst mit dem Original in der Hand Schwierigkeiten hat.
Bei diesem merkwürdigen Gebilde würde ich allerdings schon aufgrund der (mäßigen) Fotos von einem Fake ausgehen, wahrscheinlich 2 Hälften zusammengebappt. Wär mal witzig, am Original zu gucken, wie diese merkwürdige Netzstruktur zustande gekommen ist...

Vielleicht landet das Teil ja mal zu Anschauungszwecken in einem Museum - wäre die einzig sinnvolle Verwendung.

Pleuro

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Casa
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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von Casa » Mittwoch 10. Dezember 2014, 18:05

Was ich irgendwie krass finde ist, dass es sich hier ja nicht um einen Privatanbieter, sondern um die Stadt Köln handelt. Und der Käufer hat auf etwas geboten, dass die öffentliche Hand als "1 Bernstein mit eingeschlossenem Insekt Gewicht des Bernsteins ca. 712 Gramm" beworben hat. Ich finde schon, dass eine Behörde eine extreme Sorgfaltspflicht hat, nur korrekte Angebote bei Auktionen einzustellen. Auch durch Einholung von externen Expertisen _vor_ dem Anbieten, wenn man sich denn unsicher sein sollte. Selbst mir als totalem Laien kam das Objekt beim ersten Anschauen seltsam vor...(!)

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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von Pleuro » Mittwoch 10. Dezember 2014, 19:01

Sorgfaltspflicht der öffentlichen Hand - das kannste völlig in der Pfeife rauchen!! Sieht man doch schon bei Zwangsversteigerungen, wo die Verkehrswertgutachten teilweise gemacht werden, ohne das der "Gutachter" das entsprechende Gebäude selber angeguckt hat (im Kleingedrucktem steht dann, "eine Besichtigung des Hauses fand nicht statt"). Grundsätzlich selber angucken oder die Finger von lassen!!
Zoll, Polizei und Bundeswehr sind noch schlimmer - da wird alles ohne Gewähr verkauft, und Fahrzeuge kann man nur von außen angucken - selbst nur kurz reinsetzen und Schlüssel rumdrehen, ob das Teil überhaupt anspringt is nich...!
Eigentlich eine fahrlässige Verschwendung von Steuergeldern, weil eine besser organisierte Auktion würde wohl mehr Ertrag bringen, aber bei Behörden macht´s einfach die Masse. Natürlich kann man auch mal ein Schnäppchen machen, weil die Leute vom Zoll bei speziellen Sachen natürlich keine Ahnung haben - jaaaa, und es ist "Bernstein mit einem Insekt", verklagen kann man keinen, wenn es Preßbernstein oder geklärter Bernstein ist und das Tierchen darin recht rezent ist (auch eine 2 Jahre alte Motte ist ein Insekt...)

Diese Versteigerungen sind was für Profis, Zocker oder Leute, die genau wissen, das man z.B. bei Bundeswehr-Kübelwagen 3 Exemplare kaufen muß um nachher mit einem fahren zu können. Guckste mal bei VEBEG, die versteigern völlig abstruse Militärsachen - und dann mußt Du nachher als Privaterwerber dich darum noch kümmern und den Nachweis erbringen, daß schadstoffhaltige Teile ausgebaut werden - manchmal werden die vorher ausgebaut, aber dann so viel, das das Zeug nicht mehr funktioniert...


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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von Casa » Mittwoch 10. Dezember 2014, 19:29

Hi,

nur um das einordnen zu können: ich habe noch nie auf was geboten was Behörden versteigerten, und habe es auch in Zukunft nicht vor :wink: Ich finde so Aktionen insgesamt nicht unterstützenswert. Aber das ist ein Thema das geht eigentlich ja weit über das konkrete Beispiel hinaus.

Was ich sagen wollte ist einfach nur, dass bei offensichtlich falscher Beschreibung dem Käufer sicherlich ein Anspruch auf Rück-Abwicklung eingeräumt gehört, allein schon aus Anstand. Ob die Beschreibung in dem obigen Fall _juristisch_ falsch ist oder nicht müssten Juristen entscheiden. Nach meinem _persönlichen Empfinden_ ist sie jedenfalls nicht richtig (es sei denn es wäre doch ein echtes Fossil in natürlichem Bernstein, aber das erscheint uns ja allen extrem unwahrscheinlich), und ich finde es schade, wenn einzelne Behörden sich auf dieses Niveau begeben (auch wenn es mich nicht so richtig überrascht).

Viele Grüsse,
Dominik

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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von Icecube » Mittwoch 10. Dezember 2014, 19:56

Hallo,

so unterschiedlich sind Erfahrungen...

Ich geh gern zu den Versteigerungen von Zoll, Polizei, Pfandhäusern und den Ordnungsämtern...

Klar steht da viel was von geringem Wert ist zu spektakulären Preisen.. aber es gibt auch immer wieder Preciosen die man mit geschulten Auge auch als solche erkennt und ggf. für sehr kleines Geld bekommt.
Da es sich zumeist um Diebesgut, beschlagnahmte Ware oder dergleichen handelt kann man nicht wirklich erwarten das der Staat ein Rückgaberecht gewährt.... das würde den Sinn und Zweck dieser Auktionen auch nicht gerecht. Letztlich geht es nur darum die Lagerhallen der oben genannten zu leeren.... und es zu versteigern ist allemal besser als es einfach in den Müll zu hauen. Klar ist es doof wenn man sich drei Geländewagen der BW kaufen muss um ein fahrtaugliches gerät zu bekommen. Aber man muß auch sehen das man dort zumeist pro "Fahrzeug" nur ein paar hundert Euro bezahlt.....

Da ist ebay und Co. schlimmer.. dort stehen auch immer wertfreie Dinge die zu unverschämten Preisen feil geboten werden... und auch verkauft.
Wenn wir alle etwas weniger "deutsch" werden... haben alle mehr vom Leben.

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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von Casa » Mittwoch 10. Dezember 2014, 20:06

Hi,

sicherlich sind wir uns aber einig, dass es kein Ruhmesblatt für eine Behörde ist, wenn diese eine Auktion erstellt, die selbst im "EBAY Auktionen, immer wieder zum Schreien" Thread dieses Forums als bemerkenswert durchgehen würde, oder?

Viele Grüsse,
Dominik

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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von Triassammler » Mittwoch 10. Dezember 2014, 22:34

Hallo,

was mir noch ein bisschen zu denken gibt:
Anbieter: Stadt Köln, Vollstreckungsabteilung
Da hat also jemand seine Schulden mit einem wahrscheinlich ziemlich wertlosen Stück Kunsthandwerk begleichen müssen. Kein großer Verlust für den Schuldner... Aber immerhin: Das Dingens hat einen Käufer gefunden, ein Gläubiger konnte befriedigt werden. Das ist doch was, im Sinne der sozialen Gerechtigkeit :wink:

Gruß,
Rainer
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Peter Schleicher
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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von Peter Schleicher » Donnerstag 11. Dezember 2014, 08:59

Hallo,
ich hatte diese Auktion hauptsächlich eingestellt,
weil es mich wunderte, dass z.B. bei Kunst-Schmuckobjekten, Antiquitäten oder Fahrzeugen stets ein Sachverständigengutachten als PDF anhängt und ausgerechnet bei diesem fragwürdigen Stück eben nicht.
Weiter hat mich die enorme Größe des Bernsteins und das seltsame Aussehen des Insekts gewundert.
Danke für die zahlreichen Antworten.

Grüße
Peter

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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von Seimän » Donnerstag 11. Dezember 2014, 13:42

Hi,
Casa hat geschrieben:sicherlich sind wir uns aber einig, dass es kein Ruhmesblatt für eine Behörde istk
ein Ruhmesblatt ist es vielleicht nicht. Andererseits ist auch ein Bieter ein mündiges und hoffentlich vernunftbegabtes Wesen, das nicht einfach mal so X-tausend Euro hinblättert, ohne sich das genau überlegt zu haben. Und wenn doch... nun ja.
Und wer weiß, vielleicht wissen die Bieter ja auch etwas über das angebotene Stück, was ihr nicht wisst?

Es soll ja schon so mancher auf dem Flohmarkt einen echten Chagall-oder-was-weiß-ich, den keiner sonst haben wollte, für zweifuffzig gekauft haben.

Grüße
Simon

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Re: Zoll-Auktion Bernstein mit eingeschlossenem Insekt 712 g

Beitrag von Casa » Donnerstag 11. Dezember 2014, 15:04

Hi,

mich irritiert auch nicht, dass jemand sich aus freien Stücken entschieden hat viel Geld dafür auszugeben. Sondern dass die Beschreibung die geliefert wurde meiner Meinung nach etwas anderes suggeriert(!) als es (wahrscheinlich) ist.

Nochmal anders formuliert: Ich habe die Befürchtung, auf einem Flohmarkt hätte das gleiche Objekt nur einen winzigen Bruchteil der nun erzielten Summe erbracht. Ich habe weiters die Befürchtung, diese Differenz könnte daher kommen, dass der Käufer viel Vertrauen in "den Staat" hat(te), und sowas dachte wie "wenn die schreiben Bernstein und Insekt, dann ist das alles echt, da muss ich kein kreatives Marketing fürchten und auch keine Unwissenheit des Verkäufers". Und dann wäre dieser Vertrauensvorschuss meiner persönlichen Meinung nach enttäuscht worden. Dann wäre ich, als nicht Käufer aber Bürger dieses Landes von betreffender Behörde (die den Bürgern ja dienen soll!) mindestens schwerst enttäuscht.

Viele Grüsse,
Dominik

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