Farbmustererhaltung in Baltischem Bernstein
Moderator: boborit
Farbmustererhaltung in Baltischem Bernstein
Hallo Inklusenfreunde,
eine schöne Inkluse ansich gibt ja schon einen tiefen Einblick in eine Welt lange vor unserer Zeit.
Farbliche Überlieferungen dagegen sind sehr selten. Seltenst schillert da mal ein Insekt in buten Farben. Ob es sich dabei um die Originalfarben handelt ist nicht gesichert.
Manchmal aber sind Farbmuster überliefert, wie in diesem selten, schönen Fall!
Die Tanzfliege geriet mit ihren Flügeln an das klebrige Harz... ansich keine besondere Inkluse... aber schaut die Flügel!! Kleine Farbklekse haben sich bis heute dort erhalten!
eine schöne Inkluse ansich gibt ja schon einen tiefen Einblick in eine Welt lange vor unserer Zeit.
Farbliche Überlieferungen dagegen sind sehr selten. Seltenst schillert da mal ein Insekt in buten Farben. Ob es sich dabei um die Originalfarben handelt ist nicht gesichert.
Manchmal aber sind Farbmuster überliefert, wie in diesem selten, schönen Fall!
Die Tanzfliege geriet mit ihren Flügeln an das klebrige Harz... ansich keine besondere Inkluse... aber schaut die Flügel!! Kleine Farbklekse haben sich bis heute dort erhalten!
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- Tanzfliege mit Farbmustererhaltung
- farbmustererhaltung.jpg (73.8 KiB) 30857 mal betrachtet
Viele Grüße - Michael
..."Was wiederum bestätigt, dass das im Stein möglich Vorhandene sich optisch eher verbergen, als das scheinbar Sichtbare unmöglich vorhanden sein kann!"
..."Was wiederum bestätigt, dass das im Stein möglich Vorhandene sich optisch eher verbergen, als das scheinbar Sichtbare unmöglich vorhanden sein kann!"
- Jens K.
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- Registriert: Dienstag 13. November 2007, 18:06
- Wohnort: Greifswald; Porrentruy
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Hallo Boborit,
ich sehe bewusst solche Farbflecken zum ersten Mal aus dem Bernstein. Alle meine Inklusen hatten sowas nicht. Nun stellt sich für mich die Frage, ist es erhaltungsbedingt? Woraus sich mir ein Problem ergibt, denn die Erhaltung im Bernsteinharz ist ja so ziemlich ideal, es dürfte kein langer Zeitraum vergehen bis ein Insekt vollständig im Harz verschwunden ist.
Irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass das solche Flügelflecken dann einfach verschwinden, verblassen.
Beispielsweise finden sich Farbtupfer an anderen Insektenfundstellen wie der jütländischen Molerformation und auch die Insekten aus dem Lias von Grimmen und Dobbertin immer wieder mal mit Farbflecken, im Falle des Molers sogar mit ausgeprägten Farbmustern bei den Heuschrecken.
Vielleicht mal als Anregung nach Gruppen schauen von denen man weiss, dass sie Flügelzeichnungen haben und dann schauen, ob bekannte Nachweise Flecken haben oder nicht. Wäre ja interessant das mal zu beleuchten, leider habe ich nicht das Material und das Insektenwissen, aber vielleicht greift ja jemand die Anregung auf;-)
lg,
Jens
ich sehe bewusst solche Farbflecken zum ersten Mal aus dem Bernstein. Alle meine Inklusen hatten sowas nicht. Nun stellt sich für mich die Frage, ist es erhaltungsbedingt? Woraus sich mir ein Problem ergibt, denn die Erhaltung im Bernsteinharz ist ja so ziemlich ideal, es dürfte kein langer Zeitraum vergehen bis ein Insekt vollständig im Harz verschwunden ist.
Irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass das solche Flügelflecken dann einfach verschwinden, verblassen.
Beispielsweise finden sich Farbtupfer an anderen Insektenfundstellen wie der jütländischen Molerformation und auch die Insekten aus dem Lias von Grimmen und Dobbertin immer wieder mal mit Farbflecken, im Falle des Molers sogar mit ausgeprägten Farbmustern bei den Heuschrecken.
Vielleicht mal als Anregung nach Gruppen schauen von denen man weiss, dass sie Flügelzeichnungen haben und dann schauen, ob bekannte Nachweise Flecken haben oder nicht. Wäre ja interessant das mal zu beleuchten, leider habe ich nicht das Material und das Insektenwissen, aber vielleicht greift ja jemand die Anregung auf;-)
lg,
Jens
Mal eine Grundsätzliche Überlegung:
So wie ich das verstehe sind die Inklusen im baltischen Bernstein doch substanzlose Hohlräume, wo nur der Rest Kohlenstoff so etwas wie einen schwarzen Schatten erzeugt, den wir dann sehen. Das würde bedeuten das die 'Farbmuster' in den Flügeln mehr oder andere organische Materie enthalten haben, wie der Rest des Flügels. Kennt sich jemand mit der Zusammensetzugn von Farbpigmenten in Schmetterlingsflügeln aus?
Aber anders könnte ich die Muster auch nicht erklären.
Auf alle Fälle ein tolles Stück!
Thomas
So wie ich das verstehe sind die Inklusen im baltischen Bernstein doch substanzlose Hohlräume, wo nur der Rest Kohlenstoff so etwas wie einen schwarzen Schatten erzeugt, den wir dann sehen. Das würde bedeuten das die 'Farbmuster' in den Flügeln mehr oder andere organische Materie enthalten haben, wie der Rest des Flügels. Kennt sich jemand mit der Zusammensetzugn von Farbpigmenten in Schmetterlingsflügeln aus?
Aber anders könnte ich die Muster auch nicht erklären.
Auf alle Fälle ein tolles Stück!
Thomas
Das ist so nicht immer richtig... Da sind, je nach Erhaltung auch kleine Mumien mit Muskulatur, etc., drin...Thomas_ hat geschrieben: So wie ich das verstehe sind die Inklusen im baltischen Bernstein doch substanzlose Hohlräume, wo nur der Rest Kohlenstoff so etwas wie einen schwarzen Schatten erzeugt, den wir dann sehen.
Glück auf!
Johannes Kalbe
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Disclaimer: Die Beiträge können Spuren von Ironie, Fiktion, Laienmeinung oder persönlicher Einschätzung enthalten, ohne dass dies textlich oder durch bunte Kleckse kenntlich gemacht wird. Bitte gleichen Sie den entsprechenden Beitrag immer mit anderen Ihnen zugänglichen, thematisch verwandten Quellen ab.
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Neudeutsch 2.0: VERSTIMMUNGSKANONE (Subst. fem.): Hingebungsvoll Unmut verbreitende Person
Johannes Kalbe
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Danke Johannes, dann war der Artikel den ich vor Jahren gelesen hatte vermutlich etwas zu allgemein. Könnte es dann sein das dieses Tier einfach besser erhalten ist, wie der Durchschnitt und kann man das sehen, z.B. unter dem Mikroskop?Da sind, je nach Erhaltung auch kleine Mumien mit Muskulatur
Thomas
Hallo Thomas, das ist meist nur sichtbar wenn Du das Insekt aufbrichst und außerdem ein sehr gutes Mikroskop oder ein REM zur Verfügung hast.
McNamarra et al 2009 Organic preservation of fossil musculature with ultracellular detail
Smejkal et al 2009 Will amber inclusions provide the first glimpse of a Mesozoic proteome?
Koller et al 2005 Cellular fine structures and histochemical reactions in the tissue of a cypress twig preserved in Baltic amber
Ascaso et al 2003 New applications of light and electron microscopic techniques for the study of microbiological inclusions in amber
Wier et al 2003 Spirochete and protist symbionts of a termite (Mastotermes electrodominicus) in Miocene amber
Poinar et al 1996 Ultrastructure of 30-40 million year old leaflets from Dominican amber (Hymenaea protera, Fabaceae: Angiospermae)
Briggs 1995 Experimental taphonomy
Poinar & Hess 1985 Preservative qualities of recent and fossil resins - Electron Micrograph studies on tissue preserved in Baltic Amber
Poinar & Hess 1982 Ultrastructure of 40-million-year-old insect tissue
Henwood 1982 Soft-part preservation of beetles in tertiary amber from the Dominican Republic
Poinar & Hess 1981 Ultrastructural investigation of fossilized insect tissue in Baltic Amber
Nur mal als kleine Literaturempfehlung
Ob man bei diesem Tier etwas besonders erhaltenes unter dem Mikroskop sehen kann, kann vermutlich nur jemand sagen der es sich durch ein (sehr gutes) Mikroskop angesehen hat. Dafür müßte die Vergrößerung aber um ein Vielfaches besser sein als das hier gezeigte, was nur mit professioneller Ausrüstung möglich ist (wenn überhaupt).
McNamarra et al 2009 Organic preservation of fossil musculature with ultracellular detail
Smejkal et al 2009 Will amber inclusions provide the first glimpse of a Mesozoic proteome?
Koller et al 2005 Cellular fine structures and histochemical reactions in the tissue of a cypress twig preserved in Baltic amber
Ascaso et al 2003 New applications of light and electron microscopic techniques for the study of microbiological inclusions in amber
Wier et al 2003 Spirochete and protist symbionts of a termite (Mastotermes electrodominicus) in Miocene amber
Poinar et al 1996 Ultrastructure of 30-40 million year old leaflets from Dominican amber (Hymenaea protera, Fabaceae: Angiospermae)
Briggs 1995 Experimental taphonomy
Poinar & Hess 1985 Preservative qualities of recent and fossil resins - Electron Micrograph studies on tissue preserved in Baltic Amber
Poinar & Hess 1982 Ultrastructure of 40-million-year-old insect tissue
Henwood 1982 Soft-part preservation of beetles in tertiary amber from the Dominican Republic
Poinar & Hess 1981 Ultrastructural investigation of fossilized insect tissue in Baltic Amber
Nur mal als kleine Literaturempfehlung
Ob man bei diesem Tier etwas besonders erhaltenes unter dem Mikroskop sehen kann, kann vermutlich nur jemand sagen der es sich durch ein (sehr gutes) Mikroskop angesehen hat. Dafür müßte die Vergrößerung aber um ein Vielfaches besser sein als das hier gezeigte, was nur mit professioneller Ausrüstung möglich ist (wenn überhaupt).
Glück auf!
Johannes Kalbe
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Disclaimer: Die Beiträge können Spuren von Ironie, Fiktion, Laienmeinung oder persönlicher Einschätzung enthalten, ohne dass dies textlich oder durch bunte Kleckse kenntlich gemacht wird. Bitte gleichen Sie den entsprechenden Beitrag immer mit anderen Ihnen zugänglichen, thematisch verwandten Quellen ab.
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Johannes Kalbe
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Hallo Michael,ML hat geschrieben:Hallo,
ein sehr interessantes Stück. Solche fleckigen Muster auf den Flügeln hab ich bisher noch nicht gesehen. Ist der helle Bereich im Vodergrund unterhalb des Flügels ein Lufteinschluss?
Meine erste Idee war, dass das Tier vielleicht von einem Pilz befallen sein könnte?
Schöne Grüße
Michael
nein, es handelt sich um ein feines Pyrithäutchen.
Und tatsächlich, auch in meiner Sammlung befindet sich nur noch eine Mücke mit Farbtupfern auf den Flügeln - es handelt sich also um ein wirklich seltenes Phänomen.
Zuletzt geändert von boborit am Mittwoch 15. Februar 2012, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße - Michael
..."Was wiederum bestätigt, dass das im Stein möglich Vorhandene sich optisch eher verbergen, als das scheinbar Sichtbare unmöglich vorhanden sein kann!"
..."Was wiederum bestätigt, dass das im Stein möglich Vorhandene sich optisch eher verbergen, als das scheinbar Sichtbare unmöglich vorhanden sein kann!"
Hallo Inklusianer,
also, ich habe mal im Net geschaut, konnte aber keine Flügelfarbmuster bei Tanzfliegen ausfindig machen
Rezente Tanzfliegen haben zwar schon Farbmuster, dann aber eben wabenförmig, dem Flügelgeäder folgend (zumindest was ich bisher gesehen habe).
Trotzdem schein es sich beim Betrachten um eine tatsächliche Flügelfarberhaltung zu handeln und(!)... auch die Beinchen scheinen schwarze Makel zu haben, die sich mit dem "normalen" Braun zu gleichmäßigen Mustern formen!
Im Net habe ich leider nur diese Seite zum Thema gefunden: http://www.ambertop.de/tipps/tipp39.htm
Leider ist kaum etwas zum Thema zu finden... aber wir bleiben dran!
also, ich habe mal im Net geschaut, konnte aber keine Flügelfarbmuster bei Tanzfliegen ausfindig machen
Rezente Tanzfliegen haben zwar schon Farbmuster, dann aber eben wabenförmig, dem Flügelgeäder folgend (zumindest was ich bisher gesehen habe).
Trotzdem schein es sich beim Betrachten um eine tatsächliche Flügelfarberhaltung zu handeln und(!)... auch die Beinchen scheinen schwarze Makel zu haben, die sich mit dem "normalen" Braun zu gleichmäßigen Mustern formen!
Im Net habe ich leider nur diese Seite zum Thema gefunden: http://www.ambertop.de/tipps/tipp39.htm
Leider ist kaum etwas zum Thema zu finden... aber wir bleiben dran!
Viele Grüße - Michael
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Johannes Kalbe
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Neudeutsch 2.0: VERSTIMMUNGSKANONE (Subst. fem.): Hingebungsvoll Unmut verbreitende Person
danke!Tapir hat geschrieben:Tanzfliege
Viele Grüße - Michael
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..."Was wiederum bestätigt, dass das im Stein möglich Vorhandene sich optisch eher verbergen, als das scheinbar Sichtbare unmöglich vorhanden sein kann!"
Wer lange sucht wird endlich fündig!!
Hier eine weitere Raubfliege aus meiner Sammlung mit - FARBMUSTERERHALTUNG!
Hier eine weitere Raubfliege aus meiner Sammlung mit - FARBMUSTERERHALTUNG!
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- Raubfliege mit Farbmustererhaltung
- Raubfliege mit Farbmuster.jpg (42.59 KiB) 30671 mal betrachtet
Viele Grüße - Michael
..."Was wiederum bestätigt, dass das im Stein möglich Vorhandene sich optisch eher verbergen, als das scheinbar Sichtbare unmöglich vorhanden sein kann!"
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