Bericht: Steinbruch Nr. 08/15

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Moderator: Sönke

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amaltheus
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Bericht: Steinbruch Nr. 08/15

Beitrag von amaltheus » Montag 30. November 2009, 12:30

Betrifft:
http://www.steinkern.de/fundorte/bayern ... -wert.html

Hallo Michael,

ich finde es ganz toll und wichtig, dass Du den Artikel über den
kleinen "Allerwelts-Steinbruch" gebracht hast.

Allzuoft glauben "Sammler" (und die, die es werden wollen), dass man nur in den allseits bekannten Brüchen und Gruben fündig wird.

Dabei liegen die besonderen Funde oft nur um die Ecke ... also direkt
vor der eigenen Haustür.

Man muss nicht immer in der Ferne schweifen ... !
Eine tolle Lokalsammlung (oder eine Schwerpunktsammlung) ist mir zudem viel lieber, als ein Sammelsurium aus der ganzen Welt.

Tolle Seeigel die du da gefunden hast !
Die hätte ich auch nicht liegen gelassen ... .

Gruss Thomas

P.S. Wie sieht es denn mit Acker- oder Baustellenfunden dieser Gegend
aus. Werden da die Weißjuraschichten auch ab und zu angeschnitten ?
Zuletzt geändert von amaltheus am Montag 30. November 2009, 13:06, insgesamt 1-mal geändert.

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wasserfloh
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Beitrag von wasserfloh » Montag 30. November 2009, 13:01

Servus Thomas,

Danke für Dein Lob! Was Baustellenfunde betrifft: Ich klettere kaum in Baugruben oder Straßenbaustellen herum, und wenn ich es doch einmal gemacht habe, dann gab´s keine Funde, weil die fossilführenden Schichten nicht erreicht wurden - nicht einmal in Nattheim.

Ich krame zuweilen auch in Steinbrüchen herum, die als Aushubdeponie genutzt werden. Aber auch da findet sich fast nichts. Am meisten Erfolg hat man in meiner Gegend noch beim Durchwühlen von Lesesteinhaufen neben den Felden oder beim Absuchen von ausgetrockneten Bachbetten. Und in Steinbrüchen gäbe es bestimmt auch mehr zu holen, wenn man nicht wie ich zu faul zum systematischen Aufschlagen von größeren Steinen ist. Klar, wo etwas rausguckt, da haue ich schon mit Hammer und Meißel drauf... Aber am liebsten gehe ich mit dem Eimer in den Hand und der Tabakspfeife im Mund über die Felder oder suche die Halden und Mergelwände von Steinbrüchen ab.

Beste Grüße

Michael

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Infulaster
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Beitrag von Infulaster » Montag 30. November 2009, 13:30

Auch von mir: Besten Dank für diesen interessanten Bericht. In vielen alten und vergessenen Brüchen auch hier in Norddeutschland läßt sich nach langer Sammlerabstinenz so manches schöne "Kleinvieh" finden. Es müssen in der Tat nicht immer die üblichen Klassiker sein.

Gruß Olli

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Stephan
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Beitrag von Stephan » Montag 30. November 2009, 15:11

Lieber Michael,
danke für deinen bericht!
Meine kleine Geschichte stammt zwar nicht aus dem Jura, gehört aber doch hierhin, finde ich.


Als ich 2004 anfing mein fossiles Interesse (wieder) zu entdecken, habe ich von einem mir bekannten Lokalsammler, geradezu den Kopf gewaschen bekommen.
Was hatte ich "verbrochen"? Ich war zum Sammeln, aus dem Bergischen rund 400 Km, in die Kreide Hannovers gefahren, vorbei an sämtlichen Lokalfundstellen aus Devon und Karbon :lol: Da ich diesen Menschen über viele Jahre aus anderen Zusammenhängen kannte und respektierte, dachte ich wohl: "So blöd ist das nicht lokal zu sammeln." Heute bin ich meinem Freund sehr dankbar für diesen unwirschen Hinweiß, was ist es für eine Freude durch die heimatliche Landschaft zu Wandern und immer ein wenig mehr von ihrer Geologie zu verstehen. So hat das Rheinische Devon einen Sammler mehr und interessante Funde haben sich mitlerweile auch ergeben :wink:

LG Stephan
Fossiliensammeln, ich kann jederzeit damit aufhören, ährlisch!

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wasserfloh
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Beitrag von wasserfloh » Montag 30. November 2009, 16:42

Servus Stephan,

Danke für Dein Feedback. Ich weiß aber gar nicht, ob ich ein Lokalsammler bin. Wie weit geht der Radius um den eigenen Wohnort, damit man sich noch als Lokalsammler bezeichnen kann?

Ich sammle im West-Nord-Ost-Halbkreis von 80 km um Leipheim herum, also von Ulm und Bad Urach bis Göppingen über Aalen, Donauwörth und Dillingen - und das vom Schwarzjura bis ins Miozän und Quartär. Und wenn ich beruflich ins Nördlinger Ries muss, die Zeit zum Sammeln habe und das Wetter passt, dann richte ich es so ein, dass ich auch am Hesselberg auf Tour gehen kann. Keine Ahnung, ob man mich noch einen Lokalsammler nennen kann - zumal ich im Urlaub auch in Frankreich und im Frankenjura von Bayreuth bis Regensburg und Eichstätt sammle.

Aber am liebsten ist mir halt der Oberste Oberjura zwischen Ulm und Heidenheim.

Beste Grüße

Michael

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Stephan
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Beitrag von Stephan » Montag 30. November 2009, 17:05

wasserfloh hat geschrieben: Ich weiß aber gar nicht, ob ich ein Lokalsammler bin. Wie weit geht der Radius um den eigenen Wohnort, damit man sich noch als Lokalsammler bezeichnen kann?
Ich sammle im West-Nord-Ost-Halbkreis von 80 km um Leipheim herum...l
Ich denke doch das man dich bei diesem Radius als lokalsammler bezeichnen kann.
Und da es bei mir Daheim eher so ist das die schönsten Stellen längst bebaut sind, zieht es mich dann auch öfters mal weiter weg:wink:
Unten übrigens ein klassischer Fundpunkt für Schwelmer-Kalk in der Wuppertaler Innenstadt, eher traurig, und mit Unrat verfüllt:evil:

LG Stephan
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Beitrag von wasserfloh » Montag 30. November 2009, 17:21

Servus Stephan,

also wenn die klassischen Fundpunkte bei Euch oben sooo aussehen, dann bleib ich doch lieber bei mir unten und mache weiter als Lokalsammler... :wink:

Lokal-Sammler war ich übrigens schon in meiner Studentenzeit in Regensburg. Aber manche dieser Lokalitäten sahen damals gegen Mitternacht zu auch nicht besser aus als die in Wuppertal. :wink:

Nochmals liebe Grüße

Michael

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