Kleinfauna aus dem Devon: Die Koralle Petronella pygmaea

[Thomas_]

Zu dem Artikel auf der Homepage:
http://www.steinkern.de/fossilien-aller ... -1885.html


Hallo Nils!

Deine Kleinfunde finde ich immer wieder spannend, auch wie du die Hintergründe dazu aufbereitest.

Die Fotos muss man so auch erst einmal hin bekommen

Bin mal gespannt, ob jetzt noch ein paar andere Funde dieser Art bei den üblichen Verdächtigen

auftauchen



Danke für den Artikel!




Thomas

[Nils]

Hallo Thomas,

vielen Dank für dein Feedback
Würde mich freuen, wenn noch weitere Exemplare auftauchen sollten; dann fühlt sich mein Korällchen nicht so alleine
Kleinvieh macht einfach Spaß, da gibt es unheimlich viel zu entdecken.

LG Nils

[Bellerophon]

Würde mich freuen, wenn noch weitere Exemplare auftauchen sollten...

Hallo Nils,

interessanter Artikel und sehr informativ gemacht .
Das Korällchen kommt mir zwar irgendwie bekannt vor, aber eine Razzia in meinen Schubladen hat bisher nichts gebracht. Naja, wir wissen ja jetzt, wo sie wohnt...

Habe da übrigens kürzlich eine interessante Zwerg-Brachiopode ausgegraben.

Danke!
Helmut

[Stephan]

Moin Nils,

danke für den interessanten Bericht!
Ich habe zwar die Arbeit von Birrenheide 1965 aber die Vermutungen zur Lebensweise waren mir bisher
gänzlich unbekannt. Ich denke nicht das eine Sichtung meiner Bestände solch eine Koralle zu Tage fördert,
denn das Bohnert-Mb. besammel ich nur sehr sporadisch, aber ich schau mal nach.

LG Stephan

[Nils]

Hallo Helmut und Stephan,

vielen Dank für eure Kommentare
Ich denke mal, das läuft so wie immer: irgendwann kommt der richtige Aufschluss und dann purzeln die Dinger.
Eigentlich wollte ich die Schlämmerei an dieser Ecke ja schon längst einstellen, jetzt mach ich noch ein bisschen weiter

@Helmut: Ich hab letztens meine erste "Seimtchania sp." im Schurf 2 gefunden. Vielleicht sollten wir den Zwerg-Brachiopoden auch mal ein Kapitel widmen; dazu fehlt mir allerdings ein bisschen die Ahnung.

Gruß,
Nils

[I. Hirsch]

Hallo zusammen!

Im Schlämm-Material aus dem Bohnert-Member der Hillesheimer Mulde (Auf den Eichen) fand ich kürzlich diese kleine rugose Koralle (Bild 1-3). Sie ist nur 3 mm groß und hat eine mauerfreie, kegelförmige Spitze mit 12 freiliegenden Septen: Offenbar eine Petronella pygmaea.
Da wäre ich ohne den schönen Bericht von Nils nie drauf gekommen.

Es kommen dort auch immer wieder etwas größere Rugosa, ebenfalls mit freier Spitze und freiliegenden Septen vor (Bild 4-6). Diese hier ist 10 mm lang. Die freie Spitze ist bei den rugosen Korallen offenbar ein recht seltenes Merkmal. Nils hat vergleichbare Stücke von der Fundstelle. Zur Bestimmung kann ich nur wenig sagen. Birenheide beschreibt eine Adradosia barroisi aus dem spanischen Unterdevon, mit mauerfreier Spitze. Aktuellere Literatur habe ich nicht.

Gruß Ingo

[Nils]

Hallo Ingo

Toll, dass du deine Funde hier vorstellst
Es freut mich riesig, dass mein kleiner Bericht dich auf die richtige Spur gebracht hat. Mission erfüllt

Dein erstes Stück würde ich auch bei Petronella pymaea (SCHLÜTER, 1885) einsortieren. Besonders die Ansicht auf die Spitze ist wie aus dem Bilderbuch. Gratuliere!
Zu dem zweiten Stück: Birenheide hat, wie du bereits geschrieben hast, Adradosia barroisi aus dem Unterdevon von Spanien beschrieben. Ich hab mal ein bisschen weiter gesucht und bin in dieser Arbeit fündig geworden:

LÜTTE, BERND-PETER 1990a. Senck.leth.70 (4/6): 297-395, 45Abb., 4Tab., 8Taf. ; Frankfurt a.M. Horn- und kegelförmige rugose Korallen aus dem Mittel-Devon der Eifel

Adradosia gibt es demnach auch im Mitteldevon der Eifel, hier heißt sie Adradosia incurva (SCHLÜTER, 1884). Das passt optisch ganz gut zu den Stücken aus Nollenbach. War mir bisher noch gar nicht aufgefallen, von daher also vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und für den Hinweis

Ich möchte dazu kurz ein Zitat aus o.g. Publikation anfügen, zu finden auf Seite 319

Die ursprüngliche Diagnose von BIRENHEIDE & SOTO (1977:9) hatte als ein wesentliches Kriterium die Ausbildung einer "mauerfreien Polyparspitze". Demgegenüber hält WEYER (1984: 42-45, 1985: 17-23) dieses, lediglich auf Querteilungsprozesse beruhendes, Merkmal für taxonomisch unrelevant und ordnete zahlreiche bislang überwiegend zu Hapsiphyllum gestelle Taxa aus dem Emsium/Eifelim der Gattung Adradosia zu. Dieser Auffassung schliesst BIRENHEIDE sich an (mündl. Mittelung)

Die entsprechenden Arbeiten von Weyer werde ich mir beizeiten mal besorgen.
Ich denke, mit der Bezeichnung als Adradosia machen wir nichts falsch (Falls sich seitdem nichts mehr geändert hat, die Publikation ist ja nun auch schon 25 Jahre alt )

LG Nils

PS: Hab grad gesehen; laut Lütte liegt die Anzahl der Hauptsepten bei Adradosia incurva zwischen 25 und 33, bei Adradosia barroisi liegt sie zwischen 24 und 30. Hmm, das passt so gar nicht zu unseren Funden Also vielleicht doch besser Adradosia(?) sp. dranschreiben