Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

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Moderator: Sönke

Blackmarl
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Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Blackmarl » Sonntag 17. Februar 2013, 16:18

Beidseitige Präparation eines Androgynoceras aus einer Konkretion der Green Ammonite Beds von Dorset

http://www.steinkern.de/berichte/914-an ... hitcount=0

Hallo Sönke, Gratulation

Superbericht! Die Arbeit, die Du Dir gemacht hast kann ich natürlich recht gut nachvollziehen, da ich ja auch schon einige dieser Prachtkerle präpariert habe. Hier nur noch zwei Fragen. Wie lange hast du insgesamt an dem Ammoniten gearbeitet und mit welchem Maximaldruck hast Du gestrahlt?
Ich arbeite bei diesen Stücken manchmal mit bis zu 13 Bar, dann ist aber vollste Konzentration erforderlich um keine Löcher zu erzeugen.

Liebe Grüße

Bernhard

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Stenodactylina
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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Stenodactylina » Sonntag 17. Februar 2013, 16:41

Prima Bericht, Sönke! Auch die Referenz zum neuen Treatise Ausgabe ist wichtig. Man, ich sehne mich wieder nach salzige Luft!
Grüße vom Bodensee! Roger.

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Sönke
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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Sönke » Sonntag 17. Februar 2013, 19:09

Hallo Bernhard und Roger,

danke für Eure netten Kommentare!

Mein Kompressor liefert bis zu 10 bar, ich habe jedoch bisher maximal mit 8 bar gestrahlt. Solange ein ordentlicher Abtrag sichtbar ist, reicht mir das von der Geschwindigkeit her. Hier habe ich im Wesentlichen mit 6 bis 8 bar gearbeitet, bei den Innenwindungen auf 4 bar gedrosselt - bei der Seite mit dem Pyrit tat sich dabei dann allerdings nicht soviel... hier habe ich dann länger draufgehalten, ohne allzu großen Erfolg - was nicht ist, kann man auch nicht freilegen...
Die Präparationsdauer habe ich nicht genau erfasst, es dürften aber rund 10 Stunden gewesen sein. Auf jeden Fall zirka genau doppelt solange, wie wenn ich nur eine Seite rausgeholt hätte. :wink:

Bernhard, bei Deinen Stücken kann ich nur über die gute Freilegungsqualität staunen, mit soviel Druck! Allerdings wirken ja eine Menge unterschiedlicher Faktoren: Druck, Geschick des Präparators, Fossil- und Gesteinssubstanz, Strahlgerät, Düsendurchmesser, verwendetes Pulver und vor allem auch der Abstand vom Strahlgriffel zum Fossil sowie der Winkel beim Strahlen...
Mit mehr Druck von weiter weg ... kann durchaus gut gehen und vielleicht durch den etwas weiter streuenden Strahl auch entsprechend schneller!

Viele Grüße
Sönke

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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von schdeidel » Montag 18. Februar 2013, 10:06

Hi Söhnke,

ist der Bericht gebührenpflichtig, oder warum werde ich (und wahrscheinlich noch einige andere) ausgesperrt? :hmm: :? :(
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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Tapir » Montag 18. Februar 2013, 11:11

Hallo Schdeidel,

schon seit einiger Zeit erscheinen ab und an Berichte, die quasi "Ergänzungen" zu Artikeln aus dem Heft sind.

Sieh auch:
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Sie sind praktisch ein "Dankeschön" an die Leute, die uns mit einem Abonnement Planungssicherheit geben, weitere Hefte zu machen. Extra "Gebühren" kosten diese Berichte den Leser (mit Abonnement) nicht. Die Berichte sind nicht die Mehrzahl auf der Homepage, so dass das Gros der Berichte auch weiterhin für jeden Steinkern-Nutzer einsehbar bleibt, wie zum Beispiel die beiden sehr schönen Berichte von Jürgen und Udo, die unlängst hochgeladen wurden.

Die hast Du aber bestimmt schon gelesen und den Autoren dafür ein Dankeschön per PN geschickt, gelle? ;)
Glück auf!

Johannes Kalbe

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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Karsten » Montag 18. Februar 2013, 12:00

Hallo,

Klasse Bericht und tolle Präparation!

Sönkes Ausführungen kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Mein Kompressor liefert auch nur max. 10 bar, was in denmeisten Fällen auch ausreicht. Es gibt aber auch ein paar Stücke bei denen komme ich mit 10 bar (oder knapp darunter) nicht weiter, hab z.B. gerade einen Nautilus von Lyme Regis auf dem Tisch, da ist die Matrix partiell zu hart. Auch bei den Oistoceraten gibt es oft Exemplare, die mehr Druck erfordern würden.....

Ich halte überigens den zeitlichen Aufwand bei diesen Stücken für absolut gerechtfertigt.
Grüße aus Kirchhellen,
Karsten

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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Sönke » Montag 18. Februar 2013, 13:36

Hallo zusammen!

Danke Johannes für die Antwort zur Frage von schdeidel, ich kann dem Gesagten nur beipflichten.
Es ist ein Dankeschön an die, die mit ihrer Aktivität (Redakteure) und/oder einem Abonnement (Zeitschrift) dazu beitragen, dass so ein in dieser Form in Deutschland einzigartiges Projekt wie Steinkern in all seinen Facetten überhaupt möglich wird. Eigentlich sollte es auch allen großzügigen Spendern für die Unterhaltung der Website zugänglich sein, aber hier kenne ich nicht alle Namen und Benutzernamen, weil ich das Serverkonto nicht führe.
Vielleicht ist es hin und wieder auch ein Gedankenanstoß, ob man selbst als Leser und Nutzer von Steinkern auch unterstützen möchte - für 29 Euro (plus Versandkosten) bekommt man immerhin 272 gut recherchierte und professionell gestaltete Seiten Zeitschrift pro Jahr, plus eben gelegentlich auch mal einen exklusiven Homepagebericht, neben dem umfangreichen kostenlosen Angebot.
Ich glaube, einen Grund zum Klagen, gibt es derzeit diesbezüglich für keinen Nutzer.

Danke Karsten!
Karsten, wie kam es eigentlich zu Deinem aktuellen England-Aufenthalt - wie lange warst Du da und war es ergiebig? :)

Viele Grüße
Sönke

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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Karsten » Montag 18. Februar 2013, 14:19

Das kam ziemlich kurzfristig, habs zu Weihnachten geschenkt bekommen :-)

Bin 1 Woche dort gewesen und mit der Ausbeute recht zufrieden, werde immer wieder mal was einstellen von den neuen Sachen...
Grüße aus Kirchhellen,
Karsten

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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Sönke » Montag 18. Februar 2013, 14:58

Hi Karsten,

das nenne ich mal ein super Geschenk! :)
Ich freue mich auf Bilder der Stücke - viel Spaß und Erfolg beim Präparieren!

Viele Grüße
Sönke

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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Karsten » Montag 18. Februar 2013, 18:29

Danke Dir, ja, werde mir viel Zeit nehmen... in dem Nauti, der ist so um die 30 cm...., stecken bis jetzt schon 13 Stunden Arbeit drin, und die erste Seite ist noch nicht komplett frei :-)
Grüße aus Kirchhellen,
Karsten

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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Blackmarl » Dienstag 19. Februar 2013, 16:29

Sönke hat geschrieben:
Bernhard, bei Deinen Stücken kann ich nur über die gute Freilegungsqualität staunen, mit soviel Druck! Allerdings wirken ja eine Menge unterschiedlicher Faktoren: Druck, Geschick des Präparators, Fossil- und Gesteinssubstanz, Strahlgerät, Düsendurchmesser, verwendetes Pulver und vor allem auch der Abstand vom Strahlgriffel zum Fossil sowie der Winkel beim Strahlen...
Mit mehr Druck von weiter weg ... kann durchaus gut gehen und vielleicht durch den etwas weiter streuenden Strahl auch entsprechend schneller!
Ich arbeite ja auch nicht immer mit diesem Druck und außerdem versuche ich, beim Strahlen soweit es geht das Fossil nur im spitzen Winkel zu treffen, oder wenn möglich sogar parallel zur Oberfläche zu strahlen.

Grüße

Bernhard
Zuletzt geändert von Blackmarl am Sonntag 24. Februar 2013, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Karsten » Dienstag 19. Februar 2013, 19:58

Was hast Du denn für einen Kompressor? Die Teile, die ich so kenne, machen maximal 10 bar, und die sind schon recht teuer, wenn man was gescheites haben möchte...
Grüße aus Kirchhellen,
Karsten

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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Blackmarl » Donnerstag 21. Februar 2013, 16:10

Hi Karsten

Ja, das ist ein ordentlicher Brummer. Hört auf den Namen Agre Twister 4615 D, wird mit 3 Phasen Wechselstrom gefüttert, bringt bis zu 15 bar und liefert 390 l Pressluft pro Minute bei 12 bar. Das Gerät hat zwei Kolben und arbeitet relativ leise, bei etwa 70 dB. Durch den großen 90 l Tank springt er bei normalem Verbrauch auch nur ca. alle 10 bis 15 Minuten für etwa 2 - 3 Minuten an. Das Gerät war nicht ganz billig, ich glaube, ich habe um die 1200 Euro bezahlt. Der damalige Listenpreis lag aber bei fast 1600 Euro, den hatte einer im Lagerhaus bestellt und wollte ihn dann doch nicht.

Liebe Grüße

Bernhard
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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Karsten » Sonntag 24. Februar 2013, 13:32

Hallo Bernhard,

vielen Dank für Deine Antwort, lese sie leider erst jetzt. Das wäre genau das Richtige für meine Stücke, die ich im Moment präpariere. Einen Liparoceras aus den harten Knollen vom Golden Cap, und wie schon geschrieben ein Nautilus, bei dem das Sediment stellenweise so harte ist, dass ich bei 10 bar und Eisenpulver nicht weiter komme. Eine Option habe ich noch in der Hinterhand: Ich habe noch eine kleine Restmenge Schlacke als Strahlmittel, das macht zwar auch die Schale nicht schöner, aber wenn ich da mit entsprechend geringerem Druck rangehe, müsste ich da evtl. eine Chance haben.
Grüße aus Kirchhellen,
Karsten

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Re: Beidseitige Präparation eines Androgynoceras ...

Beitrag von Blackmarl » Sonntag 24. Februar 2013, 14:46

Hi Karsten

Liparoceras in harten Gestein klingt gut. Ich habe sie bisher meist in eher weichem Gestein gefunden. Die waren dann auch entsprechend verdrückt. Der einzige aus harter Matrix vom Golden Cap war leider nicht komplett, dürfte aber schon vor der Einlagerung von was auch immer zur Jause auserkoren worden sein. Aber die Präparation war ein Hammer, da habe ich auch mit Maximaldruck gearbeitet. Der hat mich viel Zeit und Nerven gekostet. Bis auf das fehlende Teil kann sich das Ergebnis aber sehen lassen, denke ich.
Schick mir doch ein Bild von deinem im aktuellen Zustand, vielleicht fällt mir ja was dazu ein.

Beste Grüße

Bernhard
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