Zwei "Schnorgackel" aus dem Solnhofener Plattenkal

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Moderator: Sönke

danylo
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Zwei "Schnorgackel" aus dem Solnhofener Plattenkal

Beitrag von danylo » Samstag 7. Januar 2012, 10:07

Link: http://www.steinkern.de/praeparation-un ... nkalk.html

Hallo Falk,

hier möchte ich dir erst mal zu all deinen Funden gratulieren- ist schon der Wahnsinn, was du hier so alles einstellst und auch die Präparationsleistung! Wo nimmst du nur die Zeit zum Präparieren her?

Die Bezeichnung "Allerweltsfund" frustriert so einen Plattenkalk-Hungerleider wie mich schon sehr! Plattenkalke sind für mich ja allerdings auch nur selten besuchter Nebenschauplatz, mein eigentliches Gebiet sind Juraammoniten- meist körperlich erhalten.
Wir haben uns übrigens im Herbst 1991 in Painten (Malm epsilon) kurz kennengelernt. Nach einem Bier-reichen Vorabend hast du einen Fisch gefunden, den du mir verächtlich als "Gräte" geschenkt hast. Den hänge ich mal an mit der Bitte ob du ihn bestimmen kannst- sofern das bei Gräten überhaupt geht. Länge ca. 18-19 cm. Danke nochmal dafür!
Einen Monat später habe ich dann einen Leptolepis sprattiformis gefunden (ca. 10-11 cm), den mir Peter Rüdel dankenswerterweise präpariert hat. Natürlich der allerweltlichste Fund überhaupt, aber für mich mein schönstes selbst gefundenes Plattenkalkfossil!
Die übrigen Plattenkalkfunde passen bei mir in 4 oder 5 Schubladen. Die besten Stücke habe ich für ein paar DM fast alle von Steinbrucharbeitern schamlos "geschnort"! Ob der Schnorgackel allerdings daher kommt, weiß ich nicht.
Beim Googeln stößt man zuerst auf den Gasthof "Schnorgackl"! Obs da gute Garnelen gibt?
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Leptolepis sprattiformis, Painten, Nov. 1991.jpg
Leptolepis sprattiformis, Painten, Nov. 1991.jpg (243.21 KiB) 48358 mal betrachtet
Leptolepis cf. knorri leg. Falk Starke, Painten, 13.10.1991.jpg
Leptolepis cf. knorri leg. Falk Starke, Painten, 13.10.1991.jpg (224.45 KiB) 48364 mal betrachtet
...reich ist, wer zufrieden ist mit dem, was er hat!

Liebe Grüße, Danylo

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wasur
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Beitrag von wasur » Samstag 7. Januar 2012, 10:59

Hallo Danylo,
die Bezeichnung "Allerweltsfund" bezieht sich auf die relative Fundhäufigkeit und ist keineswegs "abwertend" gemeint. Einen guten "Meco" muss man auch erst einmal finden.
Du schreibst, dass wir uns 1991 in Painten 'mal getroffen haben.
Mensch, Danylo, daran kann ich mich beim besten Willen nicht mehr
erinnern, zumal ich zu dieser Zeit nur noch äußerst selten vor Ort war. Sorry !
Dann habe ich Dir auch noch einen "Tharsis sp." in Grätenerhaltung geschenkt - tut mir leid, ist mir völlig "entfallen." :oops: Die Bezeichnung "verächtlich" bezieht sich wohl darauf, dass ich dem Fund wahrscheinlich kaum Beachtung schenkte. Kann schon sein, aber - wie gesagt - daran kann ich mich nach so langer Zeit überhaupt nicht mehr erinnern.
Was die Präsentation einiger Fossilien, bzw. deren Präparation betrifft,
so dürfte klar sein, dass es sich nicht aussschließlich um Eigenfunde handelt. Das wäre - in meinen Augen - schier ein Ding der Unmöglichkeit.
Du weißt ja selber, wie selten die meisten Teile aus dem Plattenkalk sind.
Ich wünsche Dir ein schönes Neues Jahr und viele gute Funde.
Herzliche Grüße
Falk

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Freakshow
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Beitrag von Freakshow » Samstag 7. Januar 2012, 12:03

H<allo Falk,


wie gewohnt eine saubere Arbeit!

@ Danylo,
Die Gräte sollte ein Tharsis sein, sie Sprotte aber ist ein Thrissops, kenntlich an der extrem weit hinten liegenden Rückenflosse.

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wasur
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Beitrag von wasur » Samstag 7. Januar 2012, 20:34

Hallo Danylo,
ich bin es noch einmal. Warst Du damals mit Peter vor Ort? Vielleicht kommt dann wieder "scheibchenweise" die Erinnerung zurück.
Was Painten betrifft, möchte ich noch einige ergänzende Anmerkungen machen.
Als wir Ende der siebziger, bzw. Anfang der achtziger Jahre dort auftauchten, haben wir bei dem Besitzer dieses Steinbruchs, Herrn Rygol sen., um Erlaubnis gefragt, dort graben zu dürfen.
Diese wurde uns auch umgehend erteilt. Der sympathische Herr zeigte uns noch einen Platz auf seinem Betriebsgelände, wo wir unser Zelt aufbauen konnten ( abgeschirmt, nicht einsichtig von der Straße ... )Anschließend wies er uns eine Fläche zu ( übrigens die besten Schichten in diesem Bruch ), wo wir nach Belieben unbefristet graben könnten. Das hätte für Jahre gereicht ... .
Dann waren wir dort natürlich "Dauergäste", aßen in der Kantine, klönten mit den Arbeitern und ließen am Abend unsere Funde "mundgerecht" zusägen ... ; das waren "paradiesische Zustände" sozusagen, zumal wir seinerzeit nie einem anderen Sammler begegnet sind - schon komisch.
Irgendwann "kippte" die Stimmung, weil u. a. andere "Fossilienfreunde" der Belegschaft wegen eines "Platzverweises" Prügel angedroht hatten.
Dann gab es da noch ein paar andere "Ungereimtheiten", unter denen wir auch zu leiden hatten ... .´- leider.
Typisch für die Toleranz des Herrn Rygol sen. war folgende Begebenheit:
Abends standen wir an der Straße und beobachteten eine riesige Sprengung der 1. Sohle in diesem Bruch. Unbemerkt kam der Besitzer aus seiner Villa und gesellte sich zu uns. Wie gebannt, verfolgten wir das grandiose Schauspiel. Anschließend fragten wir Herrn Rygol ( wohlgemerkt, das müsste in den späten "Achtzigern" gewesen sein, als der Bruch für Sammler "Tabu" war ), ob wir nicht einmal nachschauen könnten. Der gute Mann sagte daraufhin: " Nein, das ist viel zu gefährlich.
Ihr seid aber viele Kilometer gefahren, um hier bei uns zu suchen. Ich gehe jetzt zurück in mein Haus und wenn Ihr da sucht, seid bitte vorsichtig. Ich weiß von nichts... " Ja, so war er, der gute Mann - hatte irgendwie immer ein Herz für Sammler ...
Anbei 'mal ein altes Bild, wo die "fossilienträchtigen Schichten" bis an die Straße heranreichten - einen Zaun gab es damals noch nicht.
Schöne Grüße
Falk
PS. Jetzt habe ich mich wieder 'mal "verquatscht", aber wenn so alte Sachen angesprochen werden, dann kommen eben die Erinnerungen wieder... .
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danylo
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Painten

Beitrag von danylo » Samstag 7. Januar 2012, 22:21

Hallo Falk, hallo "Freakshow",

herzlichen Dank fürs Bestimmen!

Falk, ich war glaube ich im Leben nur 3 oder 4 mal in Painten, eben Ende 1991, Ärger gabs da zum Glück keinen. Ich hab zwei mal mit Peter Rüdel und seinem Freund Ben geklopft. Peter hatte ne Wahnsinns-Sammlung, ich hab leider später den Kontakt verloren.
Das war sogar mein letztes Plattenkalk-Erlebnis überhaupt!
Mein erstes hatte ich mit 19 und war dann einige Male in Solnhofen und der Langenaltheimer Hardt. Den Weg zum Campingplatz, bepackt mit Platten, legten wir radelnd zurück. Mann, warn die Berge steil!
Dann überwältigten mich Bilder von Mistelgauer Silberschnecken, von Goldschnecken und das Deckblatt vom Richter-Südfrankreich-Buch.
Über die Jahre ist eine Jura-Ammonitensammlung (v.a. Franken, ferner Südfrankreich und Normandie) zusammengekommen, die ein Zimmer füllt.
Aber die Erinnerung ans Plattenkalk-Sammeln bleibt schön!
...reich ist, wer zufrieden ist mit dem, was er hat!

Liebe Grüße, Danylo

blaculla
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Beitrag von blaculla » Sonntag 8. Januar 2012, 18:49

Hallo,

das waren schon paradiesische Zeiten, die ich selber leider nicht erlebt habe, da ich damals noch nicht vom Plattenkalkfieber befallen war.....
Diese "Geschichten" sind aber immer interessant und (im wahrsten Sinne) aufschlussreich.....

@ Falk: Jeder, der schon mal einen Meco präpariert hat, der weiß, dass Du da "ganze Arbeit" geleistet hast......... :top:

Viele Grüße,
Norbert

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mesolimulus
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Beitrag von mesolimulus » Mittwoch 11. Januar 2012, 17:05

Bezüglich des Namens Schnorrgackel... ich hatte vor Jahren schon mal versucht herauszufinden woher der Name "Schnorrgackel" als Trivialname kommt, allerdings (leider) ohne nennenswerten Erfolg (Es gab einige Ansätze zur Erklärung, aber nichts definitives)...

Auf der einen Seite könnte man denken der langen „Finger“ wegen wie ein Schnorrer (Bettler). Wenngleich die Armhaltung schon was von einem "bettelnden" hat.

Gackel kommt wohl von Gockel (Abgeleitet, wird im Bayrischen oft so genannt), aber das Schnorr... Bettelnder Hahn .. irgendwie passt das nicht so ganz denke ich...oder doch?

Eventuell hat es auch mit Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld zu tun, der auch im Bereich der Lithographie tätig war. Aber das ist Spekulation denke ich, da bisher nicht nachweisbar... also dem Schnorr sein Hahn....

Ist aber alles Spekulation ...

Gruß
Martin

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wasur
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Beitrag von wasur » Mittwoch 11. Januar 2012, 19:46

Ja, Martin,
du sagst es. Bleiben alles nur - trotz ( weitgehend ) nachvollziehbarer Ansätze - Vermutungen; letztendlich.
Vielleicht gibt es ja unter den Usern einen Sprachwissenschaftler, der für Aufklärung sorgen könnte ? Würde mich schon interessieren.
Grüße
Falk

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reinhardt
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Beitrag von reinhardt » Mittwoch 11. Januar 2012, 20:20

Hallo,

eine gute Frage. Evtl. hat's ja mit der Spur des Krebses zu tun die sich wie eine Schnur (seitlich) hinter diesem herzieht.

Das dieser Krebs dann so typische Beine ausgebildet hat (so lang eben, aber wofür eigentlich) spricht für sein Wesen - er plustert sich auf.

Unter der Annahme (oder auch anders herum) hätte man:

von niederdeutsch Schnoor, Snoor = Schnur

schwadronieren, [viel] erzählen/reden/sprechen; (umgangssprachlich) gackeln, kakeln, plappern, schnattern,

wobei

Ursprünglich stammt der Begriff „schwadronieren“ aus dem Vokabular der Fechtschule: Wildes Fuchteln mit dem Säbel oder dem Degen, um die Feinde abzuhalten.

D.h. evtl. ist hier auch die Verteidigung des Krebses gemeint und die Beine dazu hinterlassen eben die Spur.

Wie wär das?
mesolimulus hat geschrieben:Bezüglich des Namens Schnorrgackel... ich hatte vor Jahren schon mal versucht herauszufinden woher der Name "Schnorrgackel" als Trivialname kommt, allerdings (leider) ohne nennenswerten Erfolg (Es gab einige Ansätze zur Erklärung, aber nichts definitives)...

Auf der einen Seite könnte man denken der langen „Finger“ wegen wie ein Schnorrer (Bettler). Wenngleich die Armhaltung schon was von einem "bettelnden" hat.

Gackel kommt wohl von Gockel (Abgeleitet, wird im Bayrischen oft so genannt), aber das Schnorr... Bettelnder Hahn .. irgendwie passt das nicht so ganz denke ich...oder doch?

Eventuell hat es auch mit Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld zu tun, der auch im Bereich der Lithographie tätig war. Aber das ist Spekulation denke ich, da bisher nicht nachweisbar... also dem Schnorr sein Hahn....

Ist aber alles Spekulation ...

Gruß
Martin
Gruss Reinhardt

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Beitrag von mesolimulus » Donnerstag 12. Januar 2012, 08:24

Hallo,

das finde ich ebenfalls einen guten Ansatz.. da fällt mir ein .. die Redewendung "Du gackelst aber heute hin und her" (Im Sinne von "rumeiern") gibt es ja auch.. wenngleich ich das eher aus dem Sächsischen Sprachraum kenne.

Was mich an dem Ansatz ein wenig stört ist aber das es ja eher aus den norddeutschen oder eben sächsischen kommt, und ich mir eher denken könnte das es aus dem bayerischen oder eben alt-bayrischen herkommen müsste... aber wer weiß.

Die meisten Trivialnamen stammen ja eher aus dem Jargon der Steinbrecher, oder beschreiben das Tier (so z.B. Stockkrebs oder Mondfisch), warum sollte es hier großartig anders sein.

Vielleicht sollte man mal einen anderen Weg beschreiten, und sich mal die originale Beschreibung holen und sehen ob man da einen Ansatz findet. Mal sehen ob das möglich ist...

Gruß
Martin

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Beitrag von mesolimulus » Donnerstag 12. Januar 2012, 12:38

OK, da steht gar nichts in Bezug auf den Trivialnamen.. leider.. wird also ein Mysterium bleiben fürchte ich....

Gruß
Martin

lurchi2110
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Beitrag von lurchi2110 » Samstag 12. Mai 2012, 09:53

In Eichstätt sagt man, dass der Name von "Schnurdackel" kommt. Weil er mit seiner Spur, die ja ziemlich lang sein kann, an einen Dackel an der Leine erinnert. Hier in diesem fränkisch-schwäbisch und bajuwarischen Sprach-Melting-Pot wird dann leicht ein Schnorgackl draus.

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reinhardt
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Beitrag von reinhardt » Samstag 12. Mai 2012, 10:39

Hallo,

interessanter Hinweis. Eine deutsche Hunderasse namensgebend für einen Krebs aus den Plattenkalken. Weisst Du ob sich die namentliche Erstbenennung mit dem Auftreten des ersten Dachshundes deckt?


lurchi2110 hat geschrieben:In Eichstätt sagt man, dass der Name von "Schnurdackel" kommt. Weil er mit seiner Spur, die ja ziemlich lang sein kann, an einen Dackel an der Leine erinnert. Hier in diesem fränkisch-schwäbisch und bajuwarischen Sprach-Melting-Pot wird dann leicht ein Schnorgackl draus.
Gruss Reinhardt

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Beitrag von mesolimulus » Montag 14. Mai 2012, 08:46

Das ist natürlich sehr interessant... von wem kommt die Erklärung? Steinbrecher? Würde mich interessieren...

Danke
Martin

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wasur
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Re: Zwei "Schnorgackel" aus dem Solnhofener Plattenkal

Beitrag von wasur » Sonntag 9. Februar 2014, 18:52

Hallo,
ich habe vor einigen Tagen von einem aufmerksamen Leser eine - wie ich finde- recht schlüssige Information bezüglich des Namens "Schnorgack(e)l" bekommen.
Diese möchte ich den Mitgliedern nicht vorenthalten. Nochmals besten Dank an den Absender.
Schöne Grüße
Falk

Zitat:
Guten Tag! Bin auf Ihren Artikel zur Präparation eines Schnorgackls auf dem Forum Steinkern.de durch Google gekommen. Eventuell habe ich einen Hinweis zur Namensgebung von einer bayerischen Freundin, sie hat mir das so erklärt:

Schnorrgockl

Der Beiname "Schnorrgackl" war mir sofort verständlich, zumal es sich
hier um eine Namensgebung der Steinbrucharbeiter handelt.
Er ist typisch fränkisch - man würde sagen Schnorrgockl, eine kleine
Abweichung, die wohl mit dem örtlichen Dialekt erklärt werden könnte -
Gackl - Gockl - fränkische Bezeichnung für Hahn.
Da ich, bevor ich nach München zog, in Bamberg gelebt habe, ist mir
das fränkische sehr vertraut und das Altmühltal ist ja nicht bayrisch
sondern eher mittelfränkisch, vom bajuwarischen ziemlich weit entfernt,
sowohl dialektisch als auch von der Mentalität her gesehen.
Ein Schnorrgockl ist eindeutig ein Mann! der schnorrt, der sich bei
sagen wir Einladungen auf Kosten des Gastgebers vollschlägt oder auch
ansonsten immer da ist wo er kostenlos zum Zuge kommt, die Schnorr von
Carolsfeld waren ja fränkische Ritter, vielleicht war ein Ahn ein
armer Schnorrer?
Ein Gockl ist ein aufgeblasener Mann!, wie halt auch der Hahn in seiner
Hühnerschar sich aufbläst und stolz umher steigt, und so haben die
Steinbrucharbeiter das unbekannte Wesen nach seinen langen Fangarmen
als schnorrendes aufgeblasenes Etwas identifiziert, mit langen Armen zugreifend, und der Körper mit dem Hinterteil erinnert auch ein wenig an die prächtigen Schwanzfedern des Hahn´s - sehe ich das richtig ? Also, haben die Arbeiter sich gedacht- schaut aus wie ein schnorrender Gockl!

Soviel zur Namensgebung "Schnorrgockl".

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