Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig!

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Moderator: Sönke

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grenzton
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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von grenzton » Donnerstag 22. November 2012, 23:11

Hallo Steinkerne

Da mir jetzt zum dritten mal meine Datenbank (FossilDat) nach weit über 500 gelisteten Fossilien abgekackt ist habe ich keine Lust mehr auf diese elektische Katalogisierung.

1. Virus
2. Festplatte kaputt- Totalverlust aller darauf befindlichen Daten, Bilder, Manuskripte
3. Speicher-CD ist nicht mehr lesbar

Zum Glück habe ich meine Karteikarten behalten, und so ist das Wissen über meine Fossilien nicht verloren. (das seit 35 Jahren)
Ich gehe bereits dazu über, an jedes Fossil einen Sammlungszettel zu bappen.

Gruß, der Kalle
Zuletzt geändert von grenzton am Freitag 23. November 2012, 00:51, insgesamt 1-mal geändert.
Ich möchte schlafend sterben wie mein Großvater und nicht schreiend wie sein Beifahrer!

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Othnielia rex
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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von Othnielia rex » Donnerstag 22. November 2012, 23:18

Ui, Kalle, das ist bitter...

Datenverlust schmerzt immer, weil da viel Arbeit drinsteckt.

Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, dass ich mir wichtige Daten zusätzlich zu einer Sicherungskopie regelmäßig, zumindest nach größeren Updates, selbst maile - dann hab ich eine ganze Reihe von Versionen in der Mailbox liegen, und man kann bequem zumindest auf einen halbwegs aktuellen Datensatz zurückgreifen...
liebe Grüße, Michael

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Nils
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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von Nils » Freitag 23. November 2012, 08:51

Oh weh, das ist finster :?
Zum Glück ist Papier geduldig und nicht besonders störungsanfällig. Manchmal ist die gute, alte Karteikarte doch einfach die bessere Variante :wink:
Mir ist vor ein paar Monaten das gleiche passiert, zum Glück hatte ich den ganzen Kram auf einer externen Festplatte gespeichert. Jetzt bin ich dazu übergegangen, jedes Jahr ne zusätzliche Sicherheitskopie zu brennen. So ein Rohling kostet ja nix und erspart einem im Härtefall jede Menge Arbeit.
Ausserden kann man so recht schön die Fluktuation in der eigenen Sammlung verfolgen.
Gruß Nils
Wusstest du schon, daß der Biss eines einzigen Pferdes eine Hornisse töten kann??

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StoneMan
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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von StoneMan » Freitag 23. November 2012, 10:59

grenzton hat geschrieben:Hallo Steinkerne

Da mir jetzt zum dritten mal meine Datenbank (FossilDat) nach weit über 500 gelisteten Fossilien abgekackt ist habe ich keine Lust mehr auf diese elektische Katalogisierung.
...
Zum Glück habe ich meine Karteikarten behalten, und so ist das Wissen über meine Fossilien nicht verloren. (das seit 35 Jahren)
Ich gehe bereits dazu über, an jedes Fossil einen Sammlungszettel zu bappen.

Gruß, der Kalle
Moin Kalle,

das ist wirklich bitter, mein Mitgefühl ist Dir sicher.

Die Angst vor dererlei Datenverlust ist bei mir schon zu einer Art Phobie geworden, die bewirkt hat,
dass ich meine Daten, und (!) meine mitunter doch aufwändigen Bildbearbeitungen auf mindestens
zwei weiteren mobilen Datenträgern gesichert habe.
Bei mir sind es vor allem meine Artefakte bzw. deren mittels Text niedergeschriebenen spezifischen Bestimmungen.

Aber die elektronische Erfassung und deren Komfort möchte ich nicht missen.

@ Kalle, helfen Dir denn Deine Einträge in diesem Forum nicht, das wieder aufzuziehen?

Die Admins sind sicher in der Lage sämtliche Einträge von Dir zu selektieren und Dir zur Verfügung zu stellen (?).
Die Texte sind dann per copy&paste fix übertragen.
Ich weiß, das ist erst die "halbe Miete", aber eine Unterstützung.
Aus so einer Sache geht man sicher gestärkt wieder heraus.

Gruß

Jürgen
"Wer sich zu wichtig für kleinere Arbeiten hält, ist meistens zu klein für wichtige Arbeiten"
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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von kreidefossil » Freitag 23. November 2012, 11:02

Ich benutze Paleotax/PalCol: http://www.paleotax.de/pvn19d.htm
hab es etwas modifiziert/erweitert. Bin sehr zufrieden damit, da eben auch Literatur erfasst werden kann.
Und ganz wichtig: eine Backup-Funktion ist auch dabei.
Das ist ein absolutes K.O. Kriterium, wenn der import von Backups nicht "nativ" möglich ist.
Läuft auch auf Holzrechnern.

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grenzton
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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von grenzton » Freitag 23. November 2012, 22:47

StoneMan hat geschrieben:
grenzton hat geschrieben:Hallo Steinkerne

Da mir jetzt zum dritten mal meine Datenbank (FossilDat) nach weit über 500 gelisteten Fossilien abgekackt ist habe ich keine Lust mehr auf diese elektische Katalogisierung.
...
Zum Glück habe ich meine Karteikarten behalten, und so ist das Wissen über meine Fossilien nicht verloren. (das seit 35 Jahren)
Ich gehe bereits dazu über, an jedes Fossil einen Sammlungszettel zu bappen.

Gruß, der Kalle
Moin Kalle,

das ist wirklich bitter, mein Mitgefühl ist Dir sicher.

Die Angst vor dererlei Datenverlust ist bei mir schon zu einer Art Phobie geworden, die bewirkt hat,
dass ich meine Daten, und (!) meine mitunter doch aufwändigen Bildbearbeitungen auf mindestens
zwei weiteren mobilen Datenträgern gesichert habe.
Bei mir sind es vor allem meine Artefakte bzw. deren mittels Text niedergeschriebenen spezifischen Bestimmungen.

Aber die elektronische Erfassung und deren Komfort möchte ich nicht missen.

@ Kalle, helfen Dir denn Deine Einträge in diesem Forum nicht, das wieder aufzuziehen?

Die Admins sind sicher in der Lage sämtliche Einträge von Dir zu selektieren und Dir zur Verfügung zu stellen (?).
Die Texte sind dann per copy&paste fix übertragen.
Ich weiß, das ist erst die "halbe Miete", aber eine Unterstützung.
Aus so einer Sache geht man sicher gestärkt wieder heraus.

Gruß

Jürgen
Hallo Jürgen.

Eigentlich geht es mir um das Fossiliensuchen/sammeln, dabei möchte ich die wenigste Zeit dafür verwenden Datensicherungen, Kopieen, Backups, Updates und trallalla zu erstellen.
Paläontologie und nicht Computerwissen ist da in meinem Fokus.
Die gute alte Karteikarte hat mir als sicheres Medium in den Jahrzehnten viel unnütze Arbeit erspart.

Was meine Manuskripte angeht die lassen sich zwar ausdrucken und abheften, aber beispielsweise für das Steinkern Magazin nützen die dem Sönke nichts.
Also muss ich alles von neuem, aus meinem Gehirnschmalz schreiben. Wenn mal 30/40 Seiten Text weg sind, kann man dann schon mal die Motivation verlieren überhaupt nocheinmal von vorne anzufangen. Da ich an der Tastatur auch nicht der schnellste bin, brauche ich dafür schon mal mehrere Tage oder Wochen.

Gruß, der Kalle
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StoneMan
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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von StoneMan » Samstag 24. November 2012, 01:33

Moin Kalle,

ich verstehe Dich schon.
Wir müssen uns mal zwecks Motivation vor meinem "Giftschrank" treffen, ich habe da noch was besseres als einen "QC"...

Slàinte mhath

Jürgen
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Stefan W. 12
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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von Stefan W. 12 » Samstag 24. November 2012, 10:45

Hallo Kalle,

da kann man dich schon gut verstehen, Mist wenn so passiert!
Ich denke mal, den Meisten geht es so, dass sie lieber in Aufschlüssen
unterwegs sind, als vor der ollen Kiste abzuhängen.
Da ich auch immer befürchtet habe, dass mir sowas mal passieren könnte,
bin ich von Anfang an immer zweigleisig in der Erfassung der Fossiliendaten gefahren,
d.h. neben den üblichen Sicherungskopien hab ich wichtige Sammlungsdaten auch immer
ausgedruckt. (siehe mein Eingangs-Beitrag). Ist zwar eine kleine Mühe mehr, aber ich hab das nie bereut.

Na hoffentlich bekommst du alles irgendwie wieder!

Schönes WE und Glück auf! Stefan.
Wenn wir uns etwas herausgreifen, bemerken wir, dass es mit allem
anderen im Universum zusammenhängt. John Muir

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Triassammler
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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von Triassammler » Dienstag 1. Oktober 2013, 00:24

Hallo,

ich möchte diesen Thread noch mal wiederbeleben, und zwar unter dem Eindruck der zuletzt von Kalle geschilderten Problematik, dem Datenverlust bei digitaler Inventarisierung, bzw. dessen Vermeidung.

Es wurden ja schon einige Lösungen präsentiert, und die Quintessenz ist: Man muss immer ein (möglichst aktuelles!) Backup haben, besser noch mehrere. An Möglichkeiten mangelt es ja nicht, externe Speichermedien gibt es in einem breiten Preis- und Leistungsbereich. Allerdings tendiert der gehetzte Zivilisationsmensch dazu, das tatsächliche Sichern dann immer wieder zu verschieben oder zu vergessen. Man mag ja nicht wöchentlich eine neue CD/DVD "verbrennen", und wer seine externe Festplatte wirklich als Backup-Medium benutzt, hat sie vorsichtshalber auch nicht permanent am PC angeschlossen.

Eine Abhilfe können einfache Cloud-Dienste bringen, die häufig mit einem für Backup-Zwecke völlig ausreichenden Leistungsumfang kostenlos sind. Ich möchte an dieser Stelle die von mir gewählte Lösung, Dropbox (http://de.wikipedia.org/wiki/Dropbox), exemplarisch für eine ganze Gruppe ähnlicher Dienste kurz vorstellen.

Dropbox bietet im Kern die Speicherung von Daten auf Webservern des Dienste-Betreibers ("Cloud") nebst der Synchronisierung dieser Daten auf den einzelnen Rechnern eines Nutzers. Die kostenlose Basisvariante offeriert 2 GB Cloud-Speicher.
Nach der Registrierung als Nutzer lädt man sich ein kleines Dienstprogramm (Dropbox-Client) herunter, das die Synchronisierung der Daten zwischen PC und Cloud im Hintergrund erledigt. Weiters legt man sich auf seiner Festplatte ein Verzeichnis an, das Dropbox als Basisverzeichnis dient. Innerhalb dieses Verzeichnisses kann man beliebige Dateien und weitere Unterverzeichnisse anlegen, verändern und löschen, und die Änderungen werden automatisch mit der Cloud synchronisiert.
Hat man mehrere Rechner, kann man auf diesen ebenfalls den Client installieren und sich mit den bereits vorhandenen Benutzerdaten anmelden. Die Daten aus der Cloud werden dann ebenfalls mit diesen zusätzlichen Rechnern synchronisiert.
Kurz gesagt, egal auf welchem Rechner man eine Datei im Dropbox-Verzeichnis ändert, löscht oder erstellt, diese Änderung wird sofort auf die anderen eigenen Rechner übertragen. Gerade ausgeschaltete oder vom Internet getrennte Rechner werden synchronisiert, sobald sie wieder online sind. Man hat damit auf allen Rechnern eine topaktuelle Version der Dateien, und selbst wenn das ganze Haus abbrennt gibt es Kopien der Daten immer noch in der Cloud.

Das konkrete Anwendungsszenario für eine Sammlungsverwaltungssoftware sähe also so aus, dass die Datenbank im Dropbox-Verzeichnis gespeichert wird, von wo aus sie bei jeder Änderung automatisch mit dem Cloud-Speicher und ggf. weiteren Rechnern synchronisiert wird. Man entledigt sich so manueller Zwischenschritte zur Herstellung eines Backups.

Darüber hinaus kann man den Cloudspeicher verwenden, um ausgewählte Ordner für andere Dropbox-Nutzer, z. B. Sammlerkollegen, freizugeben, um bspw. Fotos zu teilen oder gemeinsam an einem Artikel zu arbeiten. Da man den Dienst auch ohne Client über ein Web-Interface nutzen kann, hat man bei Bedarf auch auf Reisen ohne Laptop oder Netbook im Gepäck die Möglichkeit, auf Daten zuzugreifen.

Das klingt alles ziemlich kompliziert, läuft aber nach kurzer Konfiguration von selbst. Ich persönlich möchte die zusätzliche Sicherheit durch ein Cloud-Backup nicht mehr missen, und auch nicht die Möglichkeiten, auf diese Weise Informationen mit Freunden und Bekannten zu teilen und mit ihnen gemeinsam an Projekten zu arbeiten.

Anmerkung zum Datenschutz bei der Cloud-Nutzung: Bei den meisten Anbietern (u. a. Dropbox) werden die Daten bei der Übertragung zwischen PC und Webserver gemäß aktuellen Standards verschlüsselt, liegen aber sowohl auf dem PC als auch auf dem Webserver unverschlüsselt. Es obliegt dem Benutzer, seinen PC mit geeigneten Maßnahmen gegen unbefugte Zugriffe und das Ausspähen von Anmeldedaten für von ihm genutzte Online-Dienste zu sichern, aber das tut ja ohnehin jeder... Wer in seiner Inventardatenbank keine hochprivaten Geheimnisse hat, dürfte mit der Cloud keine Probleme haben - es ist fraglich, ob sich BND oder NSA für neue Fossilfundstellen interessieren.

Gruß,
Rainer
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Victor Schlampp
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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von Victor Schlampp » Samstag 12. Oktober 2013, 17:53

Liebe Steinkerne,

Kalle seine Intventarisierung ist meiner Meinung nach zeitlos gültig und sinnvoll.
Mein System ist etwas schwieriger, hat sich aber in den letzten 20 Jahren bewährt:

Als Datenerfassung verwende ich Excel alternativ inzwischen auch Open Office. Open Office kann kostenlos aus dem Internet geladen und installiert werden. Die Daten sind mit Excel kompartibel. Einmal pro Monate sichere ich alle Texte und Bilder auf zwei externen Festplatten sowie auf einem Zweitrechner, der nicht ans Internet angeschlossen ist und daher auch kaum Gefahr läuft, sich Computerviren einzufangen, die ja in aller Regel von deren Schöpfern in Programmen und nicht in Bild-oder Textformaten eingepflegt werden.

Von den Cloud-Varianten halte ich persönlich nicht viel. Ich bin kein Freund von Programmen und Daten, die nur via Internet aktualisiert werden können und habe auch immer Bedenken, bei der Verfügbarkeit meiner Daten. Was ist, wenn der Cloud-Betreiber seinen Dienst einstellt, oder aufgrund eines Virenangriffs lahmgelegt worden ist? Irgendwie erinnert mich der Name Cloud phonetisch betrachtet an geklaut :bg:
und nach der Übersetzung mit "Wolke" wird es auch nicht besser. Da kommen mir Gedanken an nebulös, verborgen und ähnliches in den Sinn.

Liebe Grüße

Victor
Ein Leben ohne fränkische Malm-Ammoniten ist möglich, aber sinnlos.

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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von Triassammler » Samstag 12. Oktober 2013, 18:14

Hallo Victor,
Victor Schlampp hat geschrieben:kaum Gefahr läuft, sich Computerviren einzufangen, die ja in aller Regel von deren Schöpfern in Programmen und nicht in Bild-oder Textformaten eingepflegt werden.
Makroviren in Textverarbeitungsdateien, Exploits in Grafikdateien - alles verbreitet und kein Problem. Jede Datei, deren Inhalt nicht aus reinem Text besteht, kann prinzipiell Schadcode enthalten. Das wird für Virenentwickler sogar immer wichtiger, weil mittlerweile auch der Vorletzte kapiert haben dürfte, dass man ausführbare Dateien nicht einfach frisch, fromm, fröhlich, frei anklickt. Bei "lustiger_Hund_witzig.jpg" im Mailanhang haben aber die Wenigsten Hemmungen.
Von den Cloud-Varianten halte ich persönlich nicht viel. Ich bin kein Freund von Programmen und Daten, die nur via Internet aktualisiert werden können und habe auch immer Bedenken, bei der Verfügbarkeit meiner Daten. Was ist, wenn der Cloud-Betreiber seinen Dienst einstellt, oder aufgrund eines Virenangriffs lahmgelegt worden ist?
Darauf bin ich ja oben eingegangen. Wie ich am Beispiel erläutert habe, liegen die Daten eben nicht nur in der Cloud, sondern gleichzeitig vollumfänglich lokal auf jedem Rechner des Benutzers. Den Vorteil eines derartigen Cloud-Dienstes sehe ich tatsächlich primär in seiner Funktion als Replikationsdienst für lokale Rechner und nicht in der als ausgelagerter Speicherplatz, denn diesbezüglich teile ich Deine Bedenken.
Irgendwie erinnert mich der Name Cloud phonetisch betrachtet an geklaut :bg:
und nach der Übersetzung mit "Wolke" wird es auch nicht besser. Da kommen mir Gedanken an nebulös, verborgen und ähnliches in den Sinn.
Freie Begriffsassoziation bringt uns aber auch nicht weiter bei der Beurteilung der grundsätzlichen Verwendbarkeit einer Software :wink: So bin ich sicher, dass Du, Victor, Deine Sammlungsstücke nicht verSchlamp(p)st, und von mir wird niemand verAlbert :lol:

Gruß,
Rainer
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pm.diebelshausen
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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von pm.diebelshausen » Sonntag 22. Juni 2014, 11:35

Hallo,

mir fiel die Entscheidung, wie ich meine Sammlung erfassen will, sehr schwer. Schließlich will ich nicht nach Monaten bemerken, dass ich Zahlen auf die Stücke gepinselt habe und das System eigentlich doch nicht praktikabel für mich ist. Und ich habe im Abstand von vielen Jahren schonmal zwei Systeme ausprobiert (das erste als Kind mit simpel fortlaufender Nummer, das zweite vor ca. 9 Jahren mit einem ziemlich komplizierten Schlüssel, der versuchte, zu viele Aspekte mit einzubeziehen). Die kamen zum Glück jeweils nicht weit, so dass ich jetzt auch nicht viel aufzuräumen und wegzuschaben hätte.

Die Grundstrategie ist bei mir nun ganz altbacken: eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen auf dem Stück, ein Karteikasten und ein Ordner mit ggf. vorhandenen ausführlicheren Dokumenten. Die Numerierung folgt, was meinem Interesse an vergangenen Lebensräumen und Zeiten entspricht, den Systemen der Erdgeschichte, also Kambrium, Ordovizium, Silur, Devon usw. Die Anordnung der Karteikarten ist entsprechend erdgeschichtlich chronologisch. Starke Schwerpunkte sind dabei zwar Eifel-Devon und der Muschelkalk von Rüdersdorf, aber ich wollte da keine Substruktur anlegen zumal diese Fossilien allein optisch schon relativ klar zu identifizieren sind.

Mein Nummernschlüssel ergibt sich aus einem vorangestellten Kürzel für das System und jeweils darin einer fortlaufenden Nummer. Dann ist z.B. Kar-024 das vierundzwanzigste in der Sammlung erfasste Fossil aus dem Karbon, Neo-003 ist das dritte Artefakt aus dem Neolithikum usw. Diese Nummer kommt auf das Fossil (bei kleineren auf zugehörige Schachtel/Kästchen), die Karteikarte und ggf. zugeordneten Dokumenten im Ordner.

Zusätzlich arbeite ich mit verschiedenfarbigen Karteikarten: Pflanzenfossilien grün, Wirbeltiere gelb, Wirbellose rosa, Artefakte blau, Diverse (Gesteine, Mineralien, Rezente sonstwas) weiß. Auf die Karten kommen neben der Nummer folgende Infos:

- Bezeichnung bzw. Gattung/Art
- ggf. genauer erläuternder Zusatz in Klammern
- Fundschicht/Stratigraphie
- System und ungefähre Altersangabe
- Fundort

Auf der Rückseite ist Platz für besonders nennenswerte Details wie Maße, Fundortinfos, ggf. Besonderheiten etc. oder auch mal ein aufgeklebtes Zettelchen, wenn es Vorbesitzer gab, die einem derlei mitgeben.

Ob sich das wirklich bewährt, wird die Zeit zeigen (und der Elchtest mit grenzwertigen Fällen), und so richtig zeitgemäß ist das Ganze nicht, wenn man elegant am Laptop Sammlungen verwalten und dadurch auch schnellen Zugriff zu vielen Aspekten haben kann. Geschriebenes scheint mir aber immernoch dauerhafter als Gespeichertes, das immer wieder von Technikentwicklung zu Technikentwicklung transferiert werden muss. Insgesamt denke ich, so entspricht das System meinem eigenen Blick und meinen vorrangigen Interessen an Fossilien, Natur, Geschichte und überhaupt.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.
(Johann Georg August Galletti)

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Stefan W. 12
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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von Stefan W. 12 » Sonntag 22. Juni 2014, 14:43

Hallo pm.diepelshausen,

vielen Dank, dass du uns Einblick in deine Archivierungsstrategie gegeben hast!
Diese hat Vor-und Nachteile, wie alle anderen auch. Das will ich aber nicht bewerten, sondern
nur soviel sagen, dass es vor allem wichtig ist, wenn überhaupt eine sinnvolle Erfassung erfolgt,
denn der Wert und die Aussagekraft einer Sammlungen steigen auch damit, nicht unerheblich.
Da ich selber zweigleisig fahre, also analog und digital, denke ich, dass man so das Angenehme mit
dem Nützlichen ganz gut verbinden kann. Natürlich ist ein gewisses Maß an Zeit dafür notwendig, dass
ja nicht jeder hat. Ich habe die digitale Erfassung nie bereut, weil u.a. Änderungen doch sehr schnell
eingepflegt werden können und bei Bedarf schnell ausgedruckt sind. Sicherung der Daten ist natürlich ein Muss.
Kalle kann ein Lied davon singen! :roll:

Liebe Grüße, Stefan.
Wenn wir uns etwas herausgreifen, bemerken wir, dass es mit allem
anderen im Universum zusammenhängt. John Muir

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Michel B
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Re: AW: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwe

Beitrag von Michel B » Sonntag 22. Juni 2014, 21:50

Hi!

Ich bin immer wieder dankbar über diesen Thread, denn ich muss zu meiner Schande gestehen, das ich meine Sammlung immer noch nicht katalogisiert habe.
Hier gibt es aber sehr viele interessante Beiträge, die mir den Weg zur Katalogisierung leichter machen. Ich denke es wird auch ein Karteikarten-System werden. Mit den Programmen zur Katalogisierung konnte ich mich noch nicht so recht anfreunden, wenn auch die Fülle an einzupflegenden Informationen dort weitaus größer ist als bei den Karteikarten. Vielleicht schreckt mich aber auch gerade das ab. Auf jeden Fall auch die Zeit die ich zum einpflegen der Informationen benötige. Auf eine Karteikarte sind die nötigen Informationen schnell eingetragen.
Was ich noch überlege ist wie und vor allem womit ich die Fossilien nummeriere. Ich denke es wird eine Buchstaben/Zahlenfolge, beginnend mit Fundortinitialen und einer fortlaufenden Nummer. Bei dem Gedanken meine Fossilien zu bepinseln fühle ich mich aber unwohl. Ich würde lieber kleine Aufkleber nutzen, jedoch ist da auch die Gefahr groß das sie irgendwann ab fallen. Über die Beschriftungssache muss ich nochmal nachdenken.

Viele Grüße:
Michel

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Stefan W. 12
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Re: Sammlungskatalogisierung - wenig geliebt, aber notwendig

Beitrag von Stefan W. 12 » Mittwoch 25. Juni 2014, 09:50

Hi Michel,

freut uns, dass du dir hier Anregungen holen konntest! Wie du letztlich an die Sache herangehst, ist ganz dir und deinem Zeitlimit und Geschmack überlassen-und du musst es vor allem selber nachvollziehen können. Gut wäre auch, wenn später mal 3. Personen dies könnten. Nur noch soviel: je länger du mit dem Beginn wartest, um so aufwändiger wird es logischerweise. :wink:

Beste Grüße, Stefan. :)
Wenn wir uns etwas herausgreifen, bemerken wir, dass es mit allem
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