Fossil des Monats Januar 2013
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Fossil des Monats Januar 2013
Die Abstimmung läuft!
... und zwar bis zum 16. Februar 2013, 16:25.
Wir hoffen auf eine rege Beteiligung - das illustre Teilnehmerfeld hätte sie verdient.
Gruß und viel Spaß beim Abstimmen!
Sönke
... und zwar bis zum 16. Februar 2013, 16:25.
Wir hoffen auf eine rege Beteiligung - das illustre Teilnehmerfeld hätte sie verdient.
Gruß und viel Spaß beim Abstimmen!
Sönke
- Burschi1955
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Re: Fossil des Monats Januar 2013
Ich möchte mich im Januar 2013 mit einer Inkluse beteiligen, die ich beim erneuten Durchsehen meiner alten Funde aus den Kiesgruben nördlich von Hannover kurz vor dem Jahreswechsel gefunden, geschliffen und fotografiert habe.
Das Schleifen und polieren nimmt dabei nicht die Hauptarbeit in Anspruch (ca. 30 Minuten) sondern die Vorbereitung und das fotografieren selbst ( ca. 3 Stunden )
Ich möchte heute eine im Original nur 0,6 mm große Milbe aus der Ordnung der Spinnen, der Familie der Oribatidae bzw. Hornmilben, vorstellen. Die Tiere sind nicht selten im Baltischen Bernstein anzutreffen. In diesem Fall steht aber die vorzügliche Erhaltung ein Rolle. Durch die Winzigkeit der Milben ist es jedoch trotzdem sehr schwierig, Foto`s mit genügender Tiefenschärfe geschossen zu bekommen.
Die Milbe (Bild 1) wurde mit ca. 70-facher Vergrößerung von der Ventralseite bei guter LED-Beleuchtung durch eine etwa 7mm starke Bernsteinschicht fotografiert.
Beim Bild 2 ist das Objekt von der Dorsalseite zusätzlich mit einer 3-armigen Kaltlichtleuchte ausgeleuchtet. Das Bild 3 wurde unter gleichen Lichtverhältnissen mit einer Lichtfalle (darunterliegende Kunststoffplatte angeleuchtet) fotografiert.
Ich wünsche allen Besuchern unseres Wettbewerbs ein gesundes und aus privater sowie paläontologischer Sicht erfolgreiches 2013.
Burkhard
Das Schleifen und polieren nimmt dabei nicht die Hauptarbeit in Anspruch (ca. 30 Minuten) sondern die Vorbereitung und das fotografieren selbst ( ca. 3 Stunden )
Ich möchte heute eine im Original nur 0,6 mm große Milbe aus der Ordnung der Spinnen, der Familie der Oribatidae bzw. Hornmilben, vorstellen. Die Tiere sind nicht selten im Baltischen Bernstein anzutreffen. In diesem Fall steht aber die vorzügliche Erhaltung ein Rolle. Durch die Winzigkeit der Milben ist es jedoch trotzdem sehr schwierig, Foto`s mit genügender Tiefenschärfe geschossen zu bekommen.
Die Milbe (Bild 1) wurde mit ca. 70-facher Vergrößerung von der Ventralseite bei guter LED-Beleuchtung durch eine etwa 7mm starke Bernsteinschicht fotografiert.
Beim Bild 2 ist das Objekt von der Dorsalseite zusätzlich mit einer 3-armigen Kaltlichtleuchte ausgeleuchtet. Das Bild 3 wurde unter gleichen Lichtverhältnissen mit einer Lichtfalle (darunterliegende Kunststoffplatte angeleuchtet) fotografiert.
Ich wünsche allen Besuchern unseres Wettbewerbs ein gesundes und aus privater sowie paläontologischer Sicht erfolgreiches 2013.
Burkhard
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- 1 Milbe ventral.jpg (46.74 KiB) 41295 mal betrachtet
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- 2 Milbe dorsal.jpg (32.06 KiB) 41295 mal betrachtet
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- 3 Milbe dorsal Lichtfalle.jpg (49.63 KiB) 41295 mal betrachtet
- tbillert
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Re: Fossil des Monats Januar 2013
Hallo zusammen,
ich beteilige mich auch dieses Mal mit einem Kelch von Encrinus cf. brahli, gefunden am 22.03.2012 bei der Nachlese nach dem Fund meiner ersten Lilienplatte. Fundort: Pennickental bei Jena/Wöllnitz, Stratigraphie: Unterer Muschelkalk, ca. 4 Meter unter Oolithbank alpha. Präpariert Ende Dezember von Sebastian Brandt.
Der Kelch liegt auf einem Hartgrund und wurde von einer Konglomeratlage ueberdeckt, welche offenbar von einem Verschüttungsereignis herrührt und zum Tode des Crinoiden geführt hat. Dabei wurde der Kelch anscheinend vom Stiel getrennt und sehr schnell eingelagert. Die wunderschöne rotviolette Fringelit-Färbung deutet ebenfalls auf eine schnelle Einlagerung hin.
Der Kelch war stark überdeckt und die Stufe mitten durch den Kelch gebrochen. Da ich das Gegenstück erst nicht finden konnte, steckte ich kurzerhand die halbe Bank in den Rucksack. Das hätte ich mir letztlich sparen können, da ich vermisste Gegenstück letztlich in einem anderen Fund erspähte, der einen isolierten Crinoiden-Arm mit zerfallenden Pinnulae auf der Oberfläche trug (dieses Detail befindet sich nun auf der Rückseite der hier vorgestellten Stufe - siehe Collage der Bilder vom Fundzustand).
Präpariert wurde von Sebastian mittels Druckluftstichel und KOH.
Viele Gruesse,
Thomas.
ich beteilige mich auch dieses Mal mit einem Kelch von Encrinus cf. brahli, gefunden am 22.03.2012 bei der Nachlese nach dem Fund meiner ersten Lilienplatte. Fundort: Pennickental bei Jena/Wöllnitz, Stratigraphie: Unterer Muschelkalk, ca. 4 Meter unter Oolithbank alpha. Präpariert Ende Dezember von Sebastian Brandt.
Der Kelch liegt auf einem Hartgrund und wurde von einer Konglomeratlage ueberdeckt, welche offenbar von einem Verschüttungsereignis herrührt und zum Tode des Crinoiden geführt hat. Dabei wurde der Kelch anscheinend vom Stiel getrennt und sehr schnell eingelagert. Die wunderschöne rotviolette Fringelit-Färbung deutet ebenfalls auf eine schnelle Einlagerung hin.
Der Kelch war stark überdeckt und die Stufe mitten durch den Kelch gebrochen. Da ich das Gegenstück erst nicht finden konnte, steckte ich kurzerhand die halbe Bank in den Rucksack. Das hätte ich mir letztlich sparen können, da ich vermisste Gegenstück letztlich in einem anderen Fund erspähte, der einen isolierten Crinoiden-Arm mit zerfallenden Pinnulae auf der Oberfläche trug (dieses Detail befindet sich nun auf der Rückseite der hier vorgestellten Stufe - siehe Collage der Bilder vom Fundzustand).
Präpariert wurde von Sebastian mittels Druckluftstichel und KOH.
Viele Gruesse,
Thomas.
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- Fundzustand (Collage)
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- Lilie2_Bild2.jpg (209.34 KiB) 41156 mal betrachtet
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www.haufwerk.com - geologisch-paläontologisches Equipment
Das Tolle am Internet ist, dass endlich jeder der ganzen Welt seine Meinung mitteilen kann – Das Furchtbare ist, dass das auch jeder tut.
- Das Känguru
Life is too short so it is all right to be a freak lol
- Tim Skippy Miller
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Re: Fossil des Monats Januar 2013
Hallo Leute,
nach langer Zeit wieder einmal ein Stück für das "Fossil des Monats".
Unpräpariert "gefunden" bei Ebay und präpariert im Dezember vergangenen Jahres ein großer Euaspidoceras ruepellense von 36 cm Druchmesser aus der Ammonitenbreckzie des Malm Gammas von Drügendorf. Das Stück hatte ich bereits in der Malm-Abteilung vorgestellt. Mit Sicherheit nicht das schönste Exemplar, aber von der Größe her ein sehr seltener Ausnahmefund.
Viele Grüße
Volker
nach langer Zeit wieder einmal ein Stück für das "Fossil des Monats".
Unpräpariert "gefunden" bei Ebay und präpariert im Dezember vergangenen Jahres ein großer Euaspidoceras ruepellense von 36 cm Druchmesser aus der Ammonitenbreckzie des Malm Gammas von Drügendorf. Das Stück hatte ich bereits in der Malm-Abteilung vorgestellt. Mit Sicherheit nicht das schönste Exemplar, aber von der Größe her ein sehr seltener Ausnahmefund.
Viele Grüße
Volker
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- Ammonit unpräpariert
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- Ammonit anpräpariert
- DSC_2874 (Small).JPG (119.09 KiB) 40771 mal betrachtet
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- Fertig präparierter Euaspidoceras aus dem Malm Gamma von Drügendorf mit 36 cm Durchmesser
- DSC_2895 (Small).JPG (147.09 KiB) 40771 mal betrachtet
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- DSC_2893 (Small).JPG (138.17 KiB) 40771 mal betrachtet
Re: Fossil des Monats Januar 2013
Hallo Kollegen,
auch ich möchte wieder einmal etwas aus dem untersten Lias zur Wahl stellen. Ich habe am 6.1.2013 in der Nähe von Tübingen in der Psilonotenbank geklopft und in einem losen Block (im Waldboden) in dichtem Kalk an der Basis folgendes gefunden:
Psiloceras plicatulum (POMPECKJ 1893) , 80 mm, Planorbis-Zone, Plicatulum-Biohorizont, Unter-Hettangium, he 1, Unterer Lias
Der Fund wurde in den folgenden Tagen weiter freipräpariert und geringfügig geklebt. Auf der Rückseite (Unterseite) ist er im Bereich der Wohnkammer etwas verdrückt, allerdings zeigt er auf der Seite sehr schön die innersten Windungen.
Diese Fundstelle zeigt regelmäßig ausschließlich Ps. plicatulum (95%), über Jahre hinweg ist dort nur 1 glattschaliger Ps. psilonotum zu Tage gekommen; Ps. plicatulum vertritt einen etwas jüngeren Bio-Horizont als Ps. psilonotum, was in Aufschlüssen wie diesem erkennbar ist. Im Gegensatz dazu stehen Aufschlüsse mit Massen-Vorkommen von Ps. psilonotum (z.B. historischer Fundort Nellingen) oder viele Württembergische Aufschlüsse mit Mischfauna (Ps. psilonotum+plicatulum), was vermutlich der Kondensation geschuldet ist.
Gruß Steffen
auch ich möchte wieder einmal etwas aus dem untersten Lias zur Wahl stellen. Ich habe am 6.1.2013 in der Nähe von Tübingen in der Psilonotenbank geklopft und in einem losen Block (im Waldboden) in dichtem Kalk an der Basis folgendes gefunden:
Psiloceras plicatulum (POMPECKJ 1893) , 80 mm, Planorbis-Zone, Plicatulum-Biohorizont, Unter-Hettangium, he 1, Unterer Lias
Der Fund wurde in den folgenden Tagen weiter freipräpariert und geringfügig geklebt. Auf der Rückseite (Unterseite) ist er im Bereich der Wohnkammer etwas verdrückt, allerdings zeigt er auf der Seite sehr schön die innersten Windungen.
Diese Fundstelle zeigt regelmäßig ausschließlich Ps. plicatulum (95%), über Jahre hinweg ist dort nur 1 glattschaliger Ps. psilonotum zu Tage gekommen; Ps. plicatulum vertritt einen etwas jüngeren Bio-Horizont als Ps. psilonotum, was in Aufschlüssen wie diesem erkennbar ist. Im Gegensatz dazu stehen Aufschlüsse mit Massen-Vorkommen von Ps. psilonotum (z.B. historischer Fundort Nellingen) oder viele Württembergische Aufschlüsse mit Mischfauna (Ps. psilonotum+plicatulum), was vermutlich der Kondensation geschuldet ist.
Gruß Steffen
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- Psiloceras plicatulum, 80 mm, Psilonotenbank, Unter-Hettangium/Unter-Lias, bei Tübingen
- DSCF1344.JPG (257.69 KiB) 40721 mal betrachtet
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- Psiloceras plicatulum, 80 mm, Rückseite, leicht verdrückt im Wohnkammerbereich
- DSCF1357.JPG (238.75 KiB) 40721 mal betrachtet
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- Fundstelle, Psilonotenbank-Brocken vor Bergung und Klopferei
- DSCF1335.JPG (258.39 KiB) 40721 mal betrachtet
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Re: Fossil des Monats Januar 2013
Hier mein Beitrag für das Fossil des Monats Januar:
Pemphix sueuri (DESMAREST) und unbekannte Decapoden
Oberer Muschelkalk, spinosus-Zone, Bucha
Präparation (mechanisch, ca. 80h), Sammlg., Bildrechte: Sebastian Brandt
Länge der Konkretion 17,5cm
Dieses einmalige Fossil ist in dreierlei Hinsicht etwas ganz Besonderes:
1. Im September letzten Jahres bat mich Thomas Billert um Hilfe bei der Horizontierung einer Fundlage von mehreren Ceratites spinosus in Bucha. Wir wollten deshalb ein Detail-Profil aufnehmen – ganz nebenbei bemerkte ich eher im Spaß, dass es in diesem Bereich in Süddeutschland und im Weserbergland ab und zu Pemphix-Fossilien zu finden gibt – in Thüringen bisher allerdings fast nicht (es gibt bisher meines Wissen nur vier Fragmente von Exhuvien). Dabei griff ich lustlos in die Wand und es kam wie es kommen sollte…
Die unförmige Konkretion war schon im Anstehenden in vier Teile gebrochen und durch diese durch den Bagger teilweise abgestürzt - doch alle fanden wieder zusammen. Ich hielt die Stücke aneinander und war zuerst total perplex aufgrund der für einen Muschelkalk-Krebs gigantischen Größe des Fundes (17,5cm!).
Wie benebelt erstellten Thomas und ich das Profil und Maßen den Fund ein. Das Ganze dauerte von der Ankunft bis zum „angesagten“ Fund des Krebses keine zwei Minuten…
2. Zuhause ging es an die aufwendige Präparation, die in Etappen bis Mitte Dezember fertiggestellt werden konnte. Es stellte sich heraus, das in der Konkretion ein adulter, in allen Details vollständiger und dreidimensional erhaltener Pemphix sueuri steckt.
Folgende Elemente sind sichtbar:
Cephalotorax und vollständiger Abdomen mit Pleopoden, subchelate Pereiopoden 1-5 rechts (P 5 vorhanden, aber nur teilweise freigelegt), Antennen und Antennulen rechts, Antennulen links, 3. Maxilarfuß rechts, Facettenauge rechts.
Der Nachweis der Augen und die Artikulation des Tieres belegen eindeutig, dass es sich hierbei um eine Leiche handelt. Alles in Allem stellt dieser Fund alles in Schatten, was ich bisher von Pemphix sueuri gesehen habe.
3. Die Präparation war nach etwa 40 Stunden beinahe abgeschlossen, als ich in vermeintlichen Nahrungsresten des Krebses eine wirklich sensationelle Entdeckung machte. Zwischen den Gliedern des Pemphix wurden mindestens sechs weitere Decapoden einer bisher unbekannte Art eingebettet von denen ich zwei sehr gut erhaltene Exemplare in weiteren 40 Stunden herauspräparieren konnte. Diese neue Spezies wird im Laufe diesen Jahres wissenschaftlich bearbeitet und publiziert – ich werde zur gegebenen Zeit darauf hinweisen.
Viele Grüße
Sebastian Brandt
www.reco-brandt.com
Pemphix sueuri (DESMAREST) und unbekannte Decapoden
Oberer Muschelkalk, spinosus-Zone, Bucha
Präparation (mechanisch, ca. 80h), Sammlg., Bildrechte: Sebastian Brandt
Länge der Konkretion 17,5cm
Dieses einmalige Fossil ist in dreierlei Hinsicht etwas ganz Besonderes:
1. Im September letzten Jahres bat mich Thomas Billert um Hilfe bei der Horizontierung einer Fundlage von mehreren Ceratites spinosus in Bucha. Wir wollten deshalb ein Detail-Profil aufnehmen – ganz nebenbei bemerkte ich eher im Spaß, dass es in diesem Bereich in Süddeutschland und im Weserbergland ab und zu Pemphix-Fossilien zu finden gibt – in Thüringen bisher allerdings fast nicht (es gibt bisher meines Wissen nur vier Fragmente von Exhuvien). Dabei griff ich lustlos in die Wand und es kam wie es kommen sollte…
Die unförmige Konkretion war schon im Anstehenden in vier Teile gebrochen und durch diese durch den Bagger teilweise abgestürzt - doch alle fanden wieder zusammen. Ich hielt die Stücke aneinander und war zuerst total perplex aufgrund der für einen Muschelkalk-Krebs gigantischen Größe des Fundes (17,5cm!).
Wie benebelt erstellten Thomas und ich das Profil und Maßen den Fund ein. Das Ganze dauerte von der Ankunft bis zum „angesagten“ Fund des Krebses keine zwei Minuten…
2. Zuhause ging es an die aufwendige Präparation, die in Etappen bis Mitte Dezember fertiggestellt werden konnte. Es stellte sich heraus, das in der Konkretion ein adulter, in allen Details vollständiger und dreidimensional erhaltener Pemphix sueuri steckt.
Folgende Elemente sind sichtbar:
Cephalotorax und vollständiger Abdomen mit Pleopoden, subchelate Pereiopoden 1-5 rechts (P 5 vorhanden, aber nur teilweise freigelegt), Antennen und Antennulen rechts, Antennulen links, 3. Maxilarfuß rechts, Facettenauge rechts.
Der Nachweis der Augen und die Artikulation des Tieres belegen eindeutig, dass es sich hierbei um eine Leiche handelt. Alles in Allem stellt dieser Fund alles in Schatten, was ich bisher von Pemphix sueuri gesehen habe.
3. Die Präparation war nach etwa 40 Stunden beinahe abgeschlossen, als ich in vermeintlichen Nahrungsresten des Krebses eine wirklich sensationelle Entdeckung machte. Zwischen den Gliedern des Pemphix wurden mindestens sechs weitere Decapoden einer bisher unbekannte Art eingebettet von denen ich zwei sehr gut erhaltene Exemplare in weiteren 40 Stunden herauspräparieren konnte. Diese neue Spezies wird im Laufe diesen Jahres wissenschaftlich bearbeitet und publiziert – ich werde zur gegebenen Zeit darauf hinweisen.
Viele Grüße
Sebastian Brandt
www.reco-brandt.com
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- fertiges Präparat
- Pemphix 1.jpg (99.32 KiB) 40589 mal betrachtet
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- fast Fundzustand (geklebt, leicht anpräpariert)
- pemphix roh.jpg (129.62 KiB) 40589 mal betrachtet
Re: Fossil des Monats Januar 2013
Hallo,
möchte mich auch nochmal beteiligen. Es handelt sich um einen ca. 60 cm großen Arietites sp. Gefunden habe ich ihn am 15.Januar 2013 in der Pinhay Bay westlich von Lyme Regis in Dorset. Er stammt aus dem sogennannten Blue Lias und ist ins Hettangium zu stellen.
Der Block mit dem Ammoniten war gemeinsam mit anderen Blöcken, bis zu 6 m² groß und bis zu 40 cm dick, relativ frisch auf den Strand gestüzt.Zum Zeitpunkt des Fundes habe ich leider nicht das richtige Werkzeug dabei gehabt um ihn zu bergen. Als wir ein paar Tage später noch einmal vorbeikamen, war der Ammonit von weiterem Material begraben, so dass er jetzt immer noch an derselben Stelle liegen dürfte.
möchte mich auch nochmal beteiligen. Es handelt sich um einen ca. 60 cm großen Arietites sp. Gefunden habe ich ihn am 15.Januar 2013 in der Pinhay Bay westlich von Lyme Regis in Dorset. Er stammt aus dem sogennannten Blue Lias und ist ins Hettangium zu stellen.
Der Block mit dem Ammoniten war gemeinsam mit anderen Blöcken, bis zu 6 m² groß und bis zu 40 cm dick, relativ frisch auf den Strand gestüzt.Zum Zeitpunkt des Fundes habe ich leider nicht das richtige Werkzeug dabei gehabt um ihn zu bergen. Als wir ein paar Tage später noch einmal vorbeikamen, war der Ammonit von weiterem Material begraben, so dass er jetzt immer noch an derselben Stelle liegen dürfte.
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- Fundsituation eines 60 cm großen Arietites aus dem Blue Lias von Lyme Regis.
- photo3.JPG (86.16 KiB) 40421 mal betrachtet
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- Um den Block in diese Position zu bewegen bemächtigten wir uns eines ca. 3 m langen Baumstammes, der als Treibgut angeschwemmt herumlag.
- photo2.JPG (81.46 KiB) 40421 mal betrachtet
Grüße aus Kirchhellen,
Karsten
Karsten
Re: Fossil des Monats Januar 2013
Hallo liebe Jury,
wie wär´s mit vegetarischer Kost? Die vorgestellte Tonplatte zeigt "Sauropodenfutter" aus der Oberfränkischen Rhätolias-Flora. Sie vereint auf 20x45 cm typische Elemente feuchtwarm-tropischer Artenvielfalt: Farne, Farnsamer und Gnetaleshäcksel. Zu sehen sind
Dictyophyllum nilssonii
Farn mit ungewöhnlich netzförmiger Nervatur (links oben)
Marattiopsis intermedia
Farn, hier mit Sporenträgern an den fertilen Blattspitzen (rechts oben)
Pachypteris (al. Thinnfeldia) rhomboidalis
Farnsamer mit sehr variabler Beblätterung, hier gelappte Blätter am 30 cm langen Wedel
Desmiophyllum gothannii
Gnetales-Blatthäcksel mit paralleladriger Nervatur (unsichere Systematik zwischen Nackt- und Bedecktsamern)
Fund: 2012, Präparation: letztes Wochenende
Nach der Formatisierung wurde die Oberflächenmatrix mit Zahnbürste, Glasradierer und Pinsel leicht angeraut, um sie farblich ausgeglichener erscheinen zu lassen und um Transportschäden zu kaschieren. Danach erfolgte- soweit notwendig- die restliche Freilegung der Pflanzen mittels Stichel und Schaber. Abschließend wurden die Pflanzen mit verdünntem Ponal überzogen, um sie zu stabilisieren und etwas kräftiger von der Matrix abzuheben.
Schöne Grüße und besten Dank an J.M. für die Exkursion und Nachbestimmung!
butt
wie wär´s mit vegetarischer Kost? Die vorgestellte Tonplatte zeigt "Sauropodenfutter" aus der Oberfränkischen Rhätolias-Flora. Sie vereint auf 20x45 cm typische Elemente feuchtwarm-tropischer Artenvielfalt: Farne, Farnsamer und Gnetaleshäcksel. Zu sehen sind
Dictyophyllum nilssonii
Farn mit ungewöhnlich netzförmiger Nervatur (links oben)
Marattiopsis intermedia
Farn, hier mit Sporenträgern an den fertilen Blattspitzen (rechts oben)
Pachypteris (al. Thinnfeldia) rhomboidalis
Farnsamer mit sehr variabler Beblätterung, hier gelappte Blätter am 30 cm langen Wedel
Desmiophyllum gothannii
Gnetales-Blatthäcksel mit paralleladriger Nervatur (unsichere Systematik zwischen Nackt- und Bedecktsamern)
Fund: 2012, Präparation: letztes Wochenende
Nach der Formatisierung wurde die Oberflächenmatrix mit Zahnbürste, Glasradierer und Pinsel leicht angeraut, um sie farblich ausgeglichener erscheinen zu lassen und um Transportschäden zu kaschieren. Danach erfolgte- soweit notwendig- die restliche Freilegung der Pflanzen mittels Stichel und Schaber. Abschließend wurden die Pflanzen mit verdünntem Ponal überzogen, um sie zu stabilisieren und etwas kräftiger von der Matrix abzuheben.
Schöne Grüße und besten Dank an J.M. für die Exkursion und Nachbestimmung!
butt
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- Rhätolias-Flora 45x20 cm.JPG (188.76 KiB) 40267 mal betrachtet
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- Detail Dictyophyllum nilssonii.JPG (272.06 KiB) 40267 mal betrachtet
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- Detail Pachypteris rhomboidalis.JPG (290.63 KiB) 40267 mal betrachtet
- Sönke
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Re: Fossil des Monats Januar 2013
Erst 100 abgegebene Stimmen?
Wenn wir noch auf dem übliche Level an Stimmabgaben kommen, ist trotz des sich abzeichnenden Ergebnisses noch nichts entschieden...
Ihr habt noch bis zum 16. Februar 2013 um 16:25 Uhr Zeit abzustimmen!
Gruß und fürs Abstimmen
Sönke
Wenn wir noch auf dem übliche Level an Stimmabgaben kommen, ist trotz des sich abzeichnenden Ergebnisses noch nichts entschieden...
Ihr habt noch bis zum 16. Februar 2013 um 16:25 Uhr Zeit abzustimmen!
Gruß und fürs Abstimmen
Sönke
- Sönke
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Re: Fossil des Monats Januar 2013
Die Schlussphase läuft!
Der Wettbewerb hätte noch mehr als 123 abgegebene Stimmen verdient.
Gruß
Sönke
Der Wettbewerb hätte noch mehr als 123 abgegebene Stimmen verdient.
Gruß
Sönke
- Miroe
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Re: Fossil des Monats Januar 2013
Der Wettbewerb ist entschieden.
Herzliche Gratulation dem Sieger Sebastian, auch den weiteren Teilnehmern zu ihren schönen Fossilien!
Dank allen Teilnehmern, den aktiven für´s Vorstellen ihrer Kandidaten, den passiven für´s Abstimmen.
Beste Grüße!
Michael
Herzliche Gratulation dem Sieger Sebastian, auch den weiteren Teilnehmern zu ihren schönen Fossilien!
Dank allen Teilnehmern, den aktiven für´s Vorstellen ihrer Kandidaten, den passiven für´s Abstimmen.
Beste Grüße!
Michael
Re: Fossil des Monats Januar 2013
Glückwunsch Sebastian zum
LG Christian
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suche Zähne aus der Trias und dem Jura Mitteleuropas, sowie Trittsiegel
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suche Zähne aus der Trias und dem Jura Mitteleuropas, sowie Trittsiegel
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-
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Re: Fossil des Monats Januar 2013
Vielen Dank für die Glückwünsche, danke an alle Teilnehmer und Abstimmenden.
Viele Grüße
Sebastian
Viele Grüße
Sebastian
- klausrd
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Re: Fossil des Monats Januar 2013
Auch von mir ein Dank an allen, die Ihre tollen Funde hier eingestellt haben.
Hallo Sebastian,
Glückwunsch zum Fossil des Monats, ein wirklich heißer Kandidat zu Fossil des Jahres. Ich bin gespannt auf weitere Infos zu Deinem Fund.
Gruß Klaus
Hallo Sebastian,
Glückwunsch zum Fossil des Monats, ein wirklich heißer Kandidat zu Fossil des Jahres. Ich bin gespannt auf weitere Infos zu Deinem Fund.
Gruß Klaus
Re: AW: Fossil des Monats Januar 2013
Was für ein geiles Stück!
Meinen Glückwunsch dazu und zum FdM!!!
Viele Grüße:
Michel
Meinen Glückwunsch dazu und zum FdM!!!
Viele Grüße:
Michel