Ernährungsweise der Trilobiten |
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Ernährungsweise der Trilobiten |
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Nun allgemein wird ja davon ausgegangen dass Trilobiten Detritusfresser sind und so im Sediment rumstrudeln. An diesem Bid hat sich lange nichts getan.
Was schliesst eigent lich aus, dass nicht einige von ihnen wenigstens kleine Raptoren waren und gezielt auf die Jagt gingen? Opfer könnten Larven von anderen Trilos gewesen sein.
__________________ Und was sagen Sie als Unbeteiligter zum Thema Intelligenz?
Der Idealismus wächst mit der Entfernung zum Problem!
"Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
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23.03.2007 20:43 |
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Agnostus
Inner Circle
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Herkunft: Mecklenburg
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23.03.2007 22:07 |
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Michael
Inner Circle
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Beiträge: 892
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Hallo,
ich glaube auch nicht, dass alle Trilos nur im Schlamm rumgelutscht haben. Allein die vielen verschiedenen Formen der Hypostome spricht ja dagegen, das wird ja auch u.a. bei Sam Gon III`s triloseite ausgeführt. Wäre auch traurig wenn unsere Lieblingskrabbeltiere immer nur Opfer gewesen wären. Ich denke jedenfalls, dass die Trilos auch mal zurückgeschlagen haben und wenigstens an Kadavern von z.B. Orthoceraten "rumgeknabbert" haben.
Hoffe ich jedenfalls.
Grüße Michael
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23.03.2007 22:39 |
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Agnostus
Inner Circle
Dabei seit: 16.02.2007
Beiträge: 275
Herkunft: Mecklenburg
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Hallo Udo,
also Olenoides soll so ein Räuber gewesen sein, der auf der oben beschriebenen Art und Weise die Würmer schredderte. Man geht davon aus das es in Regel Priapuliden waren, die gejagd wurden,( die übrigens selber Karnivoren sind und aktiv jagen, die Heutigen wühlen sich in der Regel durchs Sediment, ist ja sicherer) erstens waren die damal zahlreicher als heute und hatten eine entsprechende höhere Diversität als Polychaeten. Zum anderen waren Borstenwürmer(Polychaeten )nicht so zahlreich, aber dafür wehrhafter.( Folge: heute soll die Diversiät der Polychaeten grösser sein, als am Paläozoikum) Im Kambrium/ Silur hat man sogar sogenannte "Panzerwürmer"( Palaeoscolecida) nachgewiesen( Einer der neusten Entdeckungen aus dem Unterordovizium von Colorodo hat übrigens witzigerweise den folgenden Namen Manitouscolex !!! :D bekommen, Nur mal so als Anmerkung.) Panzerwürmersclerite findet man auch gelegentlich in Schlämmrückständen von Stinkkalken.
Grüsse
Ronald
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24.03.2007 08:41 |
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Schachtratte
Member
Dabei seit: 27.01.2007
Beiträge: 1.897
Themenstarter
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Da kann man sich dann eine Walligabel als Suchorgan durchaus gut vorstellen.
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24.03.2007 10:07 |
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reedops
Dabei seit: 06.09.2007
Beiträge: 10
Herkunft: Kassel
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Der Fred ist zwar schon älter aber ich finde die Thematik trotzdem hochinteressant.
Wenn man sich die grundsätzliche Diversität und den enormen Entwicklungszeitraum von knapp 300 Mio Jahren vor Augen führt denke ich das Trilobiten so ziemlich jede Niesche besetzt haben die sich ihnen grundsätzlich darbot. Bei rezenten Organismen könnte man als Vergleich möglicherweise die Coleoptera (Käfer) heranziehen. Hier findet sich vom kleinen Destruenten bis zum effektiven Prädator auch alles was man sich so vorstellen kann. Eine Beschränkung auf das Abräumen toten Materials oder das ausschließliche jagen von Würmern am Meeresgrund greift meines Erachtens zu kurz. Warum sollte Erbenochile zum beispiel nicht im Sediment vergraben auf kleinere Artgenossen gelauert haben? Die turmartig erhöten Augen bieten sich ja förmlich dazu an.
Der komplexe Sehaparat einiger Arten macht für (marine) nekrophage Organismen m.E wenig Sinn. Mich würde mal interessieren was man über die anderen Sinnesorgane der Trilos so geschrieben hat? Gibt es spezielle Untersuchungen zu den Fühlern oder den Tasthaaren von denen ich bei Fortey mal was gelesen habe? Ich habe hier einige Vogelspinnen sitzen (natürlich im Terrarium) die trotz bescheidener Augen aber mit sehr präzise arbeitenden Sinneshaaren ausgesprochen effektiv jagen.
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08.09.2007 11:09 |
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Rudolf
Inner Circle
Dabei seit: 29.01.2007
Beiträge: 653
Herkunft: Bayern jetzt Bensheim
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Willkommen und Zustimmung |
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Willkommen Dennis,
da die Trilos unsere Erde über einen extrem langen Zeitraum bevölkert haben bin ich auch der Meinung das sie sich alle möglichen Nischen erschlossen haben.Auch die Elektrosensorik ist im Wasser weit verbreitet,was im Faller der Triloauswüchse auch für eine aktive Jagt spricht .Was fehlt ist der entgültige Beweis.
Viele liebe Grüße
Rudolf :D
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09.09.2007 22:12 |
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Schachtratte
Member
Dabei seit: 27.01.2007
Beiträge: 1.897
Themenstarter
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RE: Willkommen und Zustimmung |
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Zitat: |
Original von Rudolf
Willkommen Dennis,
da die Trilos unsere Erde über einen extrem langen Zeitraum bevölkert haben bin ich auch der Meinung das sie sich alle möglichen Nischen erschlossen haben.Auch die Elektrosensorik ist im Wasser weit verbreitet,was im Faller der Triloauswüchse auch für eine aktive Jagt spricht .Was fehlt ist der entgültige Beweis.
Viele liebe Grüße
Rudolf :D |
Ich denke der wird auch schwer zu erbringen sein. Aber nichts ist unmöglich.
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10.09.2007 19:18 |
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Ja sicher, in der Paläontologie lässt sich nur sehr wenig endgültig beweisen.
Dafür sind einige Dinge einfach wahrscheinlicher als andere.
Ich denke das Funktionsmorphologie den besten Ansatz zur Deutung der Ernährungsweise bietet. Auch Population Verteilungen könnten einen Ansatz bieten.
Z.b. müssten dann aktive Jäger selten sein.
Grüße
Heiko
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22.09.2008 00:31 |
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Jens
Moderator
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 2.167
Herkunft: HGW, momentan Jura, Schweiz
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Hi,
hier eine Arbeit von Thomas Hegna, der die Funktionsmorphologie und mögliche Ernährungsweise von asaphiden Trilobiten mit einem Isotelus-typ Hypostom untersucht hat.
Er hat z.B. festgestellt, dass die Anzahl der Terassenlinien auf dem Hypostom mit der Grösse des Trilobiten ansteigt, was er mit einem gesteigerten Nahrungsbedarf deutet. Das Hypostom diente seiner Meinung bei diesen Trilobiten (Asaphus und Co.) als eine Art Reibebrett, welches im Zusammenspiel mit spezialisierten Gliedmassen des Kopfes den Nahrungserwerb sicherte.
http://www.academia.edu/213012/The_funct...ilobite_feeding
lg,
Jens
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17.10.2012 10:53 |
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