Trilobiten

„Eine Kiste voller Leichen“ - Präparation marokkanischer Trilobiten, 10. Teil: Präparation eines Ceratonurus

Details: Kategorie: Trilobiten; Veröffentlicht: Freitag, 04. August 2017 18:42; Geschrieben von Udo Resch; Zugriffe: 5651

Nachfolgend beschreibe ich die Präparation eines seltenen Lichiden, der vermutlich der Gattung Ceratonurus zugehörig ist und aus der Ihandar-Formation des Pragiums (Unterdevon, ca. 410 Millionen Jahre) des Jbel Issimour bei Mhersh stammt. Das Stück fand den Weg in einer der schon beschriebenen „Leichen-Kisten“ zu mir und war bereits anpräpariert. Der Rohling bestand aus zwei Teilen und es war dank der Anpräparation unmittelbar klar, dass das Tier ein Problem hat: Die rechte Wange war nicht da wo sie eigentlich sein sollte, aber immerhin, war sie überhaupt auf dem Stein vorhanden.

Abb. 1

Abb. 2

Nachdem der Stein zusammengesetzt und der Trilobit komplett freigelegt ist, wozu die Kopfhörner zwischenzeitlich entnommen wurden, werden erste Löcher in der Klebung gestopft.

Abb. 3

Jetzt wird die rechte Wange zur Entnahme vorbereitet. Erst wird sie gefestigt und dann vorsichtig ausgebaut. Dies gelingt in zwei Stücken, die sich gut wieder zusammenfügen lassen.

Abb. 4

Abb. 5

Abb. 6

Dann wird die Aufnahme für das Eigentransplantat vorbereitet und das Element dann mit eingefärbtem Kleber an der entsprechenden Stelle eingesetzt.

Abb. 7

Nun wird der Spot gestaltet und der Körper mit der Nadel von Hand nachgearbeitet. Anschließend werden die Kopfhörner vorsichtig auf dünne Stege geschliffen und dann aufmontiert.

Abb. 8

Dieser Vergleich, der zeigt, wie groß bzw. besser gesagt wie klein das Tier in Wirklichkeit ist:

Abb. 9

Vom Staub der Präparation befreit, aber noch nicht gestrahlt, stellt sich der Winzling schon recht ansehnlich dar. Die Körperlänge beträgt ohne Stacheln gerade einmal 13 mm.