Lohnenswerte Nachpräparation eines Mecochirus rapax

Hallo Steinkerne,
 
mit diesem Kurzbericht möchte ich verdeutlichen, das präparierte Stücke, die auf Börsen angeboten werden noch lange nicht "fertig" sein müssen...
 
Wo das hier gezeigte Fossil letztendlich herkommt ist mir leider nicht bekannt. Auf jeden Fall habe ich dieses Exemplar in einer Tauschaktion von einem befreundeten Sammler bekommen und dieser hat das Fossil irgendwann vor langer Zeit auf einer Börse erworben.
 
Es handelt sich um einen Mecochirus rapax aus Sachsenhagen mittleres Valangin Schicht 36 (nach Kemper). Leider ist die Grube in Sachsenhagen seit längerer Zeit geschlossen und somit sind solche Exemplare zu begehrten und schwer zu erlangenden Sammlerobjekten geworden.
 
Auf dem ersten der nachstehend gezeigten Bilder ist das Stück so abgebildet wie ich es übernommen hatte.
 
Beim genaueren Betrachten der Geode fiel mir an deren Rand ein winzig dünner kleiner Strich auf und so kam mir der Verdacht, dass da evtl. noch mehr sein könnte. Diese sogenannten „Striche“ lassen meist darauf schließen, dass es sich entweder um Antennen oder sonstige Abdome handeln könnte, da diese sich meist hauchdünn durch die Geode ziehen. Um so wichtiger ist bei dieser Art von fossilen Decapoden ein Querbruch am Anfang der Präparation, denn nur so lassen sich die genauen Lagen der einzelnen Abdome genau lokalisieren.
 
Mit einem recht „mulmigen Gefühl“ beschloss ich dieses bereits geklebte Stück erneut zu brechen und tatsächlich konnte ich nun weitere hauchdünne Linien erkennen. Da das Rostrum ein markantes Kennzeichen dieser Arthropode darstellt - aber leider nicht sichtbar war - beschloss ich den ersten Pereiopod komplett zu lösen um diesen später teilweise freitragend wieder anzubringen. Somit war nun auch freie Sicht auf das zweite Pereiopodenpaar gegeben.
 
Zugegeben ist dieses Exemplar kein perfektes Stück aber gewonnen hat es allemal. Das Stück an der Optik und ich ein wenig mehr an Erfahrung.
 
Vielen Dank für euer Interesse!
 
Axel Cordes

 

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Der Mecochirus vor der Nachpräparation. Die Geode misst 28 x 16 cm.


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Und danach...

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Das freigelegte Rostrum mit Antennen

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