Puzzle-Präparation einer Encrinus liliiformis
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- Kategorie: Tips und Tricks
- Veröffentlicht: Dienstag, 18. Oktober 2005 13:19
- Geschrieben von Uwe Buschschlüter
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Als ich das letzte mal im Muschelkalksteinbruch von Alverdissen war, hat es den ganzen Vormittag stark geregnet und nachmittags leicht. Somit war es überall rutschig und was für die Fossiliensuche schlimmer war, es war alles voller Matsch.
Bild 1 Der Matsch erschwerte die Sache doch sehr.
Bild 2 Oberhalb der Brechstange liegt die Seelilie
Trotzdem konnte ich eine Stiel verfolgen und die Krone freilegen. Das hat gut drei Stunden gedauert. Der Bagger der mir helfen sollte war wie schon berichtet leider kaputt.
Bild 3 Teile der Krone sind schon sichtbar.
Nachdem ich die Seelilie komplett freigelegt hatte ging es ans Bergen. Bei dem ganzen Matsch stellte sich erst später heraus, das die freigelegte Fläche durch und durch gerissen war. Das einzig gute an der ganzen Sache war, das die Lilie auf einer 4 - 5 cm dünnen Schicht lag.
Bilder vom Bergen habe ich nicht, aber ich denke die drei nachfolgenden Bilder können den Frust beim Bergen vermitteln. So wie die Teile herausgekommen sind habe ich sie auf einer halbwegs schlammfreien Fläche wieder hingelegt.
Bild 4 Der obere Teil mit der Krone
Bild 5 Der mittlere Teil
Bild 6 und der untere Teil
Es waren nachher über 50 Puzzleteile, die ganz kleinen nicht mitgezählt. Für die Präparation habe ich etliche Fotos davon gemacht, damit das zusammen setzten später einfacher ist.
In Zeitungspapier verpackt und verstaut in mehreren Obstkartons ging es mit dem Fund nach Hause. Am nächsten Tag habe ich alle Teile erst einmal abgewaschen und dann zum Trocknen weggelegt.
Ein paar Tage später habe ich die Bilder vom Puzzle ausgedruckt und bin mit der Präparation angefangen
Bild 7 kleine Teile
Teile die eindeutig zusammengehörten habe ich zusammengelegt und farblich markiert (siehe Pappe).
Kleine Teile habe ich mit Sekunden Kleber geklebt, größere mit Akemi Marmorkit. Beim Abwiegen von Grundmasse und Härter habe ich die Haushaltswaage in eine Plastiktüte gesteckt.
Bild 8 Die Waage
Das erspart einem die Reinigung und Ärger
Bild 9 Die ersten Teile zum trocknen in der Wanne
Eine mit Sand gefüllte Wäschewanne hat sich beim Zusammen kleben der einzelnen Teile bestens bewährt. Ob Sekunden Kleber oder Akemi, die Teile konnten erschütterungsfrei aushärten.
Bild 10 Größer ging es nicht in der Wanne
Bei größeren Teile habe ich einen Stuhl dahinter gestellt. Zwischen Stuhllehne und Steinplatte habe ich zusammen geknäultes Zeitungspapier getan, so dass die Platte sich ganz leicht anlehnen konnte.
Es geht aber auch ohne Wanne. Wichtig ist nur das die Teile von alleine stehen oder am Umfallen gehindert sind. Zeitungspapier oder Pappe darunter nicht vergessen.
Bild 11 es geht aber auch ohne Wanne
Bild 12 Das wäre für die Wanne eh zu groß gewesen.
Als ich zwei große Teile zusammen hatte (Größe der Strahlkabine bedenken) habe ich sie einmal zusammen gelegt.
Bild 13 Probe liegen
Irgendwie kam mir die Sache komisch vor. Die rote Linie zeigt wie die Seelilie jetzt liegt. Der lila Strich zeigt wie sie liegen müsste.
Nach langen Rätseln und vergleichen meiner Bilder habe ich gemerkt das Teile fehlten.
Bild 14 die fehlenden Teile
Und zwar die blau eingezeichnete Ecke. Nach erstem Schock (vergessen in Alverdissen) habe ich die Teile in meiner Garage gefunden. Versteckt zwischen Kisten aus Mistelgau, Buttenheim, Höver und Sengenthal kamen sie zum Vorschein.
Da mir die Platte recht groß erschien hatte ich beschlossen sie zu formatieren.
Bild 15 Die blaue Linie zeigt an wo geschnitten werden soll. Die rote Linie zeigt die Lage der Lilie
Bild 16 nach dem Formatieren mit der Flex. Der obere Teil der Platte von hinten
Nun ging es an die Fugen. Hierfür habe ich Gips genommen. Mit Abtönfarbe eingefärbtes Wasser habe ich den Gips angerührt. So war der Gips schon mal nicht mehr weiß sondern beige. Ich habe alle Fugen und Löcher gefüllt und abschließend mit dem Finger die Fugen und Ecken geglättet. An dieser Stelle kam es nicht so auf Sauberkeit an, da die Platte nun gestrahlt wurde.
Mit ganz wenig Druck und Eisenpulver habe ich die Seelilie, Muscheln, einen kleinen Stiel und etliche Steilglieder freigestrahlt. Ich hätte noch weitere Detail freilegen können, aber meiner Meinung nach wäre das zuviel für die Platte gewesen. Der Kontrast zur Lilie wäre nicht mehr so schön gewesen. Den zuviel aufgetragenen Gips habe ich mit dem Eisenpulver wieder weggestrahlt.
Nach dem Strahlen habe ich den Gips in mehreren Durchgängen mit stark wässerigen Acrylfarben koloriert. Teils mit einem kleinen Pinsel und teils mit einem kleine Schwamm aufgetupft.
Zwischenzeitlich habe ich verschieden farbige Steine pulverisiert. Das kann man in einem Mörser machen oder man nimmt so wie ich einen Fäustel, legt die Steinchen darauf und schlägt mit einem anderen Hammer die Steine zu Pulver.
Bild 17 Steinpulver in verschiedenen Farben
Das Pulver habe ich zusammen gefegt und mit dem Sieb vom Eisenpulver gesiebt. Jede Farbe für sich. Dieses Pulver habe ich abschließend auf die kolorierten Stellen verrieben, je nach Farbton. Nur ganz leicht, denn sonst kommt der Farbton vom Gips wieder durch. So kann man noch ein bisschen die Fugen retuschieren.
Bild 18 fast fertig Die Endbehandlung mit Fluat fehlt noch
Aus Angst, das mir die Platte zerbricht habe ich die Rückseite dann noch mit einer Glasfasermatte verstärkt. Das habe ich bei beiden Teilen gemacht.
Bild 19 Der obere Teil
Bild 20 und der untere Teil
Bild 21 Der obere Teil (mit der Krone) mit den verschlossenen Fugen und der untere Teil bei dem nur der Stiel frei gestrahlt ist.
Da die gesamte Platte ein Länge von ca. 130 cm hat, und ich im Moment noch nicht so recht weiß wohin damit habe ich nur den oberen Teil fertig präpariert.
Zu aller Letzt habe ich die Seelilie und einige Trochiten und Muscheln / Austern mit Fluat eingelassen. Das Fluat von Rember ist zwar giftig (am besten im Freien verarbeiten), meiner Meinung nach erreicht man damit aber den besten Effekt.
Bild 1 Der Matsch erschwerte die Sache doch sehr.
Bild 2 Oberhalb der Brechstange liegt die Seelilie
Trotzdem konnte ich eine Stiel verfolgen und die Krone freilegen. Das hat gut drei Stunden gedauert. Der Bagger der mir helfen sollte war wie schon berichtet leider kaputt.
Bild 3 Teile der Krone sind schon sichtbar.
Nachdem ich die Seelilie komplett freigelegt hatte ging es ans Bergen. Bei dem ganzen Matsch stellte sich erst später heraus, das die freigelegte Fläche durch und durch gerissen war. Das einzig gute an der ganzen Sache war, das die Lilie auf einer 4 - 5 cm dünnen Schicht lag.
Bilder vom Bergen habe ich nicht, aber ich denke die drei nachfolgenden Bilder können den Frust beim Bergen vermitteln. So wie die Teile herausgekommen sind habe ich sie auf einer halbwegs schlammfreien Fläche wieder hingelegt.
Bild 4 Der obere Teil mit der Krone
Bild 5 Der mittlere Teil
Bild 6 und der untere Teil
Es waren nachher über 50 Puzzleteile, die ganz kleinen nicht mitgezählt. Für die Präparation habe ich etliche Fotos davon gemacht, damit das zusammen setzten später einfacher ist.
In Zeitungspapier verpackt und verstaut in mehreren Obstkartons ging es mit dem Fund nach Hause. Am nächsten Tag habe ich alle Teile erst einmal abgewaschen und dann zum Trocknen weggelegt.
Ein paar Tage später habe ich die Bilder vom Puzzle ausgedruckt und bin mit der Präparation angefangen
Bild 7 kleine Teile
Teile die eindeutig zusammengehörten habe ich zusammengelegt und farblich markiert (siehe Pappe).
Kleine Teile habe ich mit Sekunden Kleber geklebt, größere mit Akemi Marmorkit. Beim Abwiegen von Grundmasse und Härter habe ich die Haushaltswaage in eine Plastiktüte gesteckt.
Bild 8 Die Waage
Das erspart einem die Reinigung und Ärger
Bild 9 Die ersten Teile zum trocknen in der Wanne
Eine mit Sand gefüllte Wäschewanne hat sich beim Zusammen kleben der einzelnen Teile bestens bewährt. Ob Sekunden Kleber oder Akemi, die Teile konnten erschütterungsfrei aushärten.
Bild 10 Größer ging es nicht in der Wanne
Bei größeren Teile habe ich einen Stuhl dahinter gestellt. Zwischen Stuhllehne und Steinplatte habe ich zusammen geknäultes Zeitungspapier getan, so dass die Platte sich ganz leicht anlehnen konnte.
Es geht aber auch ohne Wanne. Wichtig ist nur das die Teile von alleine stehen oder am Umfallen gehindert sind. Zeitungspapier oder Pappe darunter nicht vergessen.
Bild 11 es geht aber auch ohne Wanne
Bild 12 Das wäre für die Wanne eh zu groß gewesen.
Als ich zwei große Teile zusammen hatte (Größe der Strahlkabine bedenken) habe ich sie einmal zusammen gelegt.
Bild 13 Probe liegen
Irgendwie kam mir die Sache komisch vor. Die rote Linie zeigt wie die Seelilie jetzt liegt. Der lila Strich zeigt wie sie liegen müsste.
Nach langen Rätseln und vergleichen meiner Bilder habe ich gemerkt das Teile fehlten.
Bild 14 die fehlenden Teile
Und zwar die blau eingezeichnete Ecke. Nach erstem Schock (vergessen in Alverdissen) habe ich die Teile in meiner Garage gefunden. Versteckt zwischen Kisten aus Mistelgau, Buttenheim, Höver und Sengenthal kamen sie zum Vorschein.
Da mir die Platte recht groß erschien hatte ich beschlossen sie zu formatieren.
Bild 15 Die blaue Linie zeigt an wo geschnitten werden soll. Die rote Linie zeigt die Lage der Lilie
Bild 16 nach dem Formatieren mit der Flex. Der obere Teil der Platte von hinten
Nun ging es an die Fugen. Hierfür habe ich Gips genommen. Mit Abtönfarbe eingefärbtes Wasser habe ich den Gips angerührt. So war der Gips schon mal nicht mehr weiß sondern beige. Ich habe alle Fugen und Löcher gefüllt und abschließend mit dem Finger die Fugen und Ecken geglättet. An dieser Stelle kam es nicht so auf Sauberkeit an, da die Platte nun gestrahlt wurde.
Mit ganz wenig Druck und Eisenpulver habe ich die Seelilie, Muscheln, einen kleinen Stiel und etliche Steilglieder freigestrahlt. Ich hätte noch weitere Detail freilegen können, aber meiner Meinung nach wäre das zuviel für die Platte gewesen. Der Kontrast zur Lilie wäre nicht mehr so schön gewesen. Den zuviel aufgetragenen Gips habe ich mit dem Eisenpulver wieder weggestrahlt.
Nach dem Strahlen habe ich den Gips in mehreren Durchgängen mit stark wässerigen Acrylfarben koloriert. Teils mit einem kleinen Pinsel und teils mit einem kleine Schwamm aufgetupft.
Zwischenzeitlich habe ich verschieden farbige Steine pulverisiert. Das kann man in einem Mörser machen oder man nimmt so wie ich einen Fäustel, legt die Steinchen darauf und schlägt mit einem anderen Hammer die Steine zu Pulver.
Bild 17 Steinpulver in verschiedenen Farben
Das Pulver habe ich zusammen gefegt und mit dem Sieb vom Eisenpulver gesiebt. Jede Farbe für sich. Dieses Pulver habe ich abschließend auf die kolorierten Stellen verrieben, je nach Farbton. Nur ganz leicht, denn sonst kommt der Farbton vom Gips wieder durch. So kann man noch ein bisschen die Fugen retuschieren.
Bild 18 fast fertig Die Endbehandlung mit Fluat fehlt noch
Aus Angst, das mir die Platte zerbricht habe ich die Rückseite dann noch mit einer Glasfasermatte verstärkt. Das habe ich bei beiden Teilen gemacht.
Bild 19 Der obere Teil
Bild 20 und der untere Teil
Bild 21 Der obere Teil (mit der Krone) mit den verschlossenen Fugen und der untere Teil bei dem nur der Stiel frei gestrahlt ist.
Da die gesamte Platte ein Länge von ca. 130 cm hat, und ich im Moment noch nicht so recht weiß wohin damit habe ich nur den oberen Teil fertig präpariert.
Zu aller Letzt habe ich die Seelilie und einige Trochiten und Muscheln / Austern mit Fluat eingelassen. Das Fluat von Rember ist zwar giftig (am besten im Freien verarbeiten), meiner Meinung nach erreicht man damit aber den besten Effekt.
Zum Schluss noch ein paar Details von der oberen Platte
Bild 22 dünner Stiel oben rechts auf der Platte
Bild 23 der untere Teil des Stieles mit mehreren Stielgliedern
Bild 24 Die Krone
Bild 25 Das Endresultat. Die Platte ist 50 cm breit und im Mittel 65 cm lang.
Dafür das ich beim Bergen zeitweilig die ganzen Teile schon wegschmeißen wollte weil die Stücke immer kleiner wurden, ist das Endergebnis doch noch ganz nett geworden.
Uwe Buschschlüter