Ein kleiner Wurm aus dem Hobbybruch am Blumenberg bei Eichstätt

 

 

Tolle Stücke müssen nicht immer groß sein, man sollte im Zweifel immer erst ein zweites mal hinschauen bis man ein Stück der Halde überantwortet.

 

Anfang 2011 fand einer der Autoren eine auf den ersten Blick unscheinbare Versteinerung, die mancher vermutlich verworfen hätte. Anfangs waren nur ein paar unscheinbare Verfärbungen und bunte Striche zu sehen. Beim genaueren Hinsehen stellten sich diese als zu einem Borstenwurm gehörig heraus.

 

 

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Leider war das Fossil kein Split-Finish. Der Kopf scheint auf beide Seiten verrissen  zu sein. Zumindest finden sich auf Hangend- und Liegendseite „bunte Kleckse“.

 

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Unter dem Mikroskop stellen sich die bunten Kleckse als eingefärbte Kieferteile heraus, die sich so erheblich besser darstellen als auf allen anderen uns bekannten Stücken.

 

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Es galt nun die noch verdeckten Teile des Tieres freizulegen. Dies geschieht unter dem Stereomikroskop bei 50-facher Vergrößerung mittels eines CP710, ein Meißel mit einem sehr kurzen Hub und einem kräftigen Schlag, nachdem er etwas modifiziert wurde.

 

 

 

Da das Kalkhäutchen über dem Wurm sehr dünn ist, eine zitterige Angelegenheit. Das Ergebnis lässt sich jedoch als ganz gut bezeichnen. Weiter als auf den folgenden Bildern lässt sich das Stück leider nicht ohne größeren "Flurschaden" freilegen und aus dem Grund wird es im jetzigen Zustand belassen.

 

 
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Hier noch eine Detailaufnahme des Kopfes:

 

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Seinen wirklichen Gehalt an Informationen jedoch zeigt dieses Stück erst unter ultraviolettem Licht:

 

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Man sieht deutlich die organisch überlieferten Strukturen, die sich bei wissenschaftlicher Aufnahmetechnik sicher noch in feinere Strukturen auflösen lassen.

 

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

 

Daten:

Fossil:              Eunicites proavus

Fundort:           Hobbybruch am Blumenberg

Größe:             etwa 5 cm

 

 

Verwendete Werkzeuge:

 

CP710 Eigenumbau

Handgeschliffene Präpariernadeln

Arbeitsaufwand: ca. 5 Stunden

 

Udo Resch & Michael Fecke für Steinkern de, alle Rechte bei den Autoren.