Der Steinkern: Ideen, Artikelwünsche, Lob und Kritik usw.

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Sönke
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Der Steinkern: Ideen, Artikelwünsche, Lob und Kritik usw.

Beitrag von Sönke » Donnerstag 19. April 2012, 01:33

Hallo zusammen,

in meiner Funktion als Herausgeber der Zeitschrift würde ich gerne eine vom einzelnen Heft abstrahierte Diskussion darüber anstoßen, welche Vorstellungen Ihr an ein gelungenes Steinkernheft richtet und welche Wünsche es für die Zukunft gibt.

Punkte für die Diskussion könnten sein (nicht abschließend):

- Welchen inhaltlichen Schwerpunkt sollte das Heft setzen?
Exkursionsberichte, monografische Vorstellung von klassischen und aktuellen Fundstellen, Bestimmungshilfen, Präparation, Sammlungsporträts, Meldungen aus der Wissenschaft, Vorstellungen ausgewählter Fossilgruppen ... oder welche Bereiche sollte ein Heft vorrangig abdecken? Was fehlt in den bisherigen Heften, sollte aber künftig verstärkt Berücksichtigung finden?
Findet ihr die bisherige Auswahl ausgewogen?

- Welche speziellen Themen sollten in Zukunft behandelt werden?
Klar, die Realisierung von diesbezüglichen Wünschen hängt letztlich davon ab, ob es einen Autor gibt, der darüber schreiben kann und mag. Aber zu wissen, dass ein bestimmtes Thema auf Interesse stößt, ist keineswegs von Nachteil und stellt für den potentiellen Autoren einen Anreiz dar tätig zu werden.
Übrigens kann sich jeder mit Themenvorschlägen an mich wenden, die er selbst gerne in Gestalt eines Artikels realisieren möchte. Die Zeitschrift lebt - genau wie die ganze Community - vom Mitmachen!

- Wie bewertet Ihr das fachliche Niveau der bisherigen Artikel? Wird zuviel vorausgesetzt oder könnte gar noch tiefer eingestiegen werden?
Da die Zeitschrift ein sehr breit gefächertes Publikum vom Sammelanfänger, über den eingefleischten Sammler bis hin zum Paläontologen hat, dürfte die individuelle Bewertung recht unterschiedlich ausfallen. Ich nehme an, dass durch die unterschiedlichen Hintergründe der Autoren für alle Lesergruppen etwas geboten ist, das nach Ihrem Geschmack ist.
Wenn sich aber z. B. in der Diskussion herauskristallisiert, dass bestimmte Artikel zuviel Kenntnisse voraussetzen, könnte zukünftig ggf. darauf ein Stück weit reagiert werden. Ich bemühe mich bei vielen lateinischen Fachbegriffen eine verständliche Erklärung beizufügen. Fachtermini werden aber vielfach auch verwendet, weil sie in bestimmten Zusammenhängen nahezu unersetzlich sind, möchte man eine allzu weitschweifige Formulierung vermeiden.

- Was ist vom Verhältnis Bilder / Texte zu halten?
Insgesamt ist die Zeitschrift bilderreicher und farbenfroher als man es im paläontologischen Bereich vielleicht kennt. Die meisten Artikel halte ich dennoch nicht für "bild- oder textlastig". Aber wie sehen das die Leser? Ist das Verhältnis ausgewogen?


- Was sollte sich in Zukunft ändern? Noch mehr Aktualität z.B. durch ein zusätzliches Online-Angebot für Abonnenten?
Wäre es aus Lesersicht z. B. wünschenswert künftig bestimmte zusätzliche Inhalte zum Heft online verfügbar zu machen (exklusiv für Abonnenten der Zeitschrift)? Nehmen wir den Schlangenstern aus Heft 8 (Umfang des Berichts: 1 Seite). Dazu hätte ich eine längere "Story" schreiben können und Fotos von Fundort, Bergung und Präparation vorliegen, hatte im Heft aber nur eine Seite verfügbar. So geht es mir bei vielen von mir vorgestellten Fossilien. Auch gäbe es vielleicht eine Möglichkeit das eine oder andere in Form von Videos aufzubereiten und online ggf. kurzfristige Meldungen zur Änderung der Aufschlusssituation an beschriebenen Aufschlüssen o.ä. mitzuteilen.
Wäre das im Interesse der Leser? Oder gibt es ganz andere Vorschläge?

Ich bin gespannt auf Eure Meinungen und Vorschläge und lasse mich gerne in der Auswahl der Artikel und der Gestaltung des Hefts davon mitbeeinflussen.

Viele Grüße und danke für eine hoffentlich rege Diskussion
Sönke

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Tapir
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Re: Der Steinkern: Ideen, Artikelwünsche, Lob und Kritik usw

Beitrag von Tapir » Donnerstag 19. April 2012, 17:58

Hallo Sönke,

um mal kurz auf ein paar Deiner Punkte einzugehen:
Sönke hat geschrieben: - Welchen inhaltlichen Schwerpunkt sollte das Heft setzen?
Exkursionsberichte, monografische Vorstellung von klassischen und aktuellen Fundstellen, Bestimmungshilfen, Präparation, Sammlungsporträts, Meldungen aus der Wissenschaft, Vorstellungen ausgewählter Fossilgruppen ... oder welche Bereiche sollte ein Heft vorrangig abdecken?
Ich habe mal die Punkte die ich als gut umsetzbar für "Der Steinkern" halte und die sicherlich seine Stärke in der Gunst des Beziehenden darstellen. Für qualititive und umfassende Bestimmungshilfen (z.B. mit einem Schlüssel) ist das Medium m.E. nicht so gut geeignet, Gründe dafür: Heftumfang, Reviewmöglichkeit, und bestimmt noch einige andere. "Meldungen aus der Wissenschaft" sind +- kopierte Fülltexte, es sei denn wir bekommen sie von den Wissenschaftlern selbst. Das Vorstellen ausgewählter Fossilgruppen im Sinn von "etwas neues schreiben" das man nicht aus jedem x-beliebigen allgemeinen "Welche Versteinerung ist das"-Buch ziehen kann ist anspruchsvoll, ob das oft umsetzbar ist, bin ich mir nicht sicher.

Sönke hat geschrieben:- Welche speziellen Themen sollten in Zukunft behandelt werden?
Klar, die Realisierung von diesbezüglichen Wünschen hängt letztlich davon ab, ob es einen Autor gibt, der darüber schreiben kann und mag. Aber zu wissen, dass ein bestimmtes Thema auf Interesse stößt, ist keineswegs von Nachteil und stellt für den potentiellen Autoren einen Anreiz dar tätig zu werden.
Übrigens kann sich jeder mit Themenvorschlägen an mich wenden, die er selbst gerne in Gestalt eines Artikels realisieren möchte. Die Zeitschrift lebt - genau wie die ganze Community - vom Mitmachen!
Pleistozäne Süßwasser-Mollusken und Ostrakoden, gerne auch mit ganz ganz vielen Abbildungen. (Scherz beiseite, gerade für die erste Gruppe gibt es innerhalb und außerhalb von Deutschland viele Fundpunkte, von der Ostsee bis ins Alpenvorland, generell meist in irgendwelchen Seeablagerungen die andauernd irgendwo angschnitten werden)
Sönke hat geschrieben:- Wie bewertet Ihr das fachliche Niveau der bisherigen Artikel? Wird zuviel vorausgesetzt oder könnte gar noch tiefer eingestiegen werden?
Da die Zeitschrift ein sehr breit gefächertes Publikum vom Sammelanfänger, über den eingefleischten Sammler bis hin zum Paläontologen hat, dürfte die individuelle Bewertung recht unterschiedlich ausfallen. Ich nehme an, dass durch die unterschiedlichen Hintergründe der Autoren für alle Lesergruppen etwas geboten ist, das nach Ihrem Geschmack ist.
Ausgewogen. Und damit sind, wie Du schon erwähnst Kompromisse nötig die mitunter nicht alle gut finden. Soetwas passiert in einer Community halt.
Sönke hat geschrieben:- Was ist vom Verhältnis Bilder / Texte zu halten?
Insgesamt ist die Zeitschrift bilderreicher und farbenfroher als man es im paläontologischen Bereich vielleicht kennt. Die meisten Artikel halte ich dennoch nicht für "bild- oder textlastig". Aber wie sehen das die Leser? Ist das Verhältnis ausgewogen?
Ich finde gute Bilder prinzipiell großartig. Je nach Menge muß man halt schauen wie man sie zusammen mit dem Text arangiert (was bisher gut gelungen ist).
Was man immer ausbauen kann ist die Qualität der Abbildungen, der dabei entstehende Aufwand wird oft unterschätzt und mitunter gescheut.

Sönke hat geschrieben:- Was sollte sich in Zukunft ändern? Noch mehr Aktualität z.B. durch ein zusätzliches Online-Angebot für Abonnenten?
Wäre es aus Lesersicht z. B. wünschenswert künftig bestimmte zusätzliche Inhalte zum Heft online verfügbar zu machen (exklusiv für Abonnenten der Zeitschrift)? Nehmen wir den Schlangenstern aus Heft 8 (Umfang des Berichts: 1 Seite). Dazu hätte ich eine längere "Story" schreiben können und Fotos von Fundort, Bergung und Präparation vorliegen, hatte im Heft aber nur eine Seite verfügbar. So geht es mir bei vielen von mir vorgestellten Fossilien. Auch gäbe es vielleicht eine Möglichkeit das eine oder andere in Form von Videos aufzubereiten und online ggf. kurzfristige Meldungen zur Änderung der Aufschlusssituation an beschriebenen Aufschlüssen o.ä. mitzuteilen.
Wäre das im Interesse der Leser? Oder gibt es ganz andere Vorschläge?
Hmm.. das mit dem zusätzlichen Onlineangebot für Abonnementen halte ich nicht für sinnvoll ("2-Klassen-Gesellschaft"), besser wäre es Artikel hier im Forum zu diskutieren und in diesem Fall noch andere Bilder und Informationen nachzureichen.

Mal sehen was noch für Meinungen kommen.....
Glück auf!

Johannes Kalbe

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Disclaimer: Die Beiträge können Spuren von Ironie, Fiktion, Laienmeinung oder persönlicher Einschätzung enthalten, ohne dass dies textlich oder durch bunte Kleckse kenntlich gemacht wird. Bitte gleichen Sie den entsprechenden Beitrag immer mit anderen Ihnen zugänglichen, thematisch verwandten Quellen ab.
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Neudeutsch 2.0: VERSTIMMUNGSKANONE (Subst. fem.): Hingebungsvoll Unmut verbreitende Person

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Frank
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Beitrag von Frank » Donnerstag 19. April 2012, 18:18

Im letzteren kann ich Johannes beipflichten, eine "Vorstellung" der aktuellen Arbeiten mit ein wenig Diskussion und dem Beisteuern von Bildern oder weiteren Infos kann im Einzelfall schon sinnvoll sein.

Sollte nur nicht aus dem Ruder laufen, primär würde ich eine fachliche Überprüfung und Qualität begrüssen, aber keine grösseren oder pienzigen Eingriffe in Stile und/oder Formulierungsweisen. Zumindest, solange diese verständlich sind.

Eine redaktionelle Freigabe mit festen Terminen kann auch förderlich sein, wenn hier Disziplin herrscht. D.h., was bis zum Tag x nicht angemerkt wurde, fliesst nicht ein. Ggf. lassen sich ja die Moderatoren oder "freiwillige, fachlich gut fundierte" für die Korrektur heranziehen, die ja mit dem Zeitalter, der Fossilgruppe oder der Fundstelle vertraut sind.

Der Zuwachs an Mitgliedern und Lesern zeigt doch, das der Weg der richtige ist und die Qualität stimmt.

Zur Qualität und fachlichen FUndiertheit der Einzelberichte finde ich, das dieser Querschnitt an "für den eingelesenen Anfänger" bis zum "Beinahe-Profi" sehr schön ist, so werden doch viele Leser erreicht und diejenigen, die über ein wachsendes Wissen verfügen, lernen schnell vieles neues dazu. Diesen Mix würde ich beibehalten.

Was ich gut fände, wäre, die Berichte des Heftes hier im Forum weiterzuführen nach einiger Zeit. So hätten wir die Print-Medie mit dem 5 oder 15 Seiter "Intro" und im Forum wird dieser Artikel immer weiter gefüllt mit Bildern und Infos. EIn wenig wie die Homepage-Berichte.

Viele Grüsse, Frank

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Beitrag von Sönke » Freitag 27. April 2012, 23:23

Hallo Frank und Johannes,

ich will nicht versäumen, Euch für die Diskussionsbeiträge zu danken!

Das mit redaktionellen Prüfung funktioniert übrigens schon recht gut. Die meisten Artikel wurden entweder bereits vom Autor einem oder mehreren Experten vorgelegt oder sie werden nach dem Einreichen nochmals an Experten weitergegeben. An diejenigen, die sich für die Durchsicht die Zeit nehmen, an dieser Stelle mein herzlicher Dank (gilt auch für Euch beide, die Ihr ja schon Artikel durchgesehen habt). Das trägt enorm zur Qualität bei.
Schleicht sich doch mal ein Fehler ein, ist eine Richtigstellung im folgenden Heft möglich (so z.B. war in Heft 7 ein Ammonit aus Bonenburg fälschlich als Prodactylioceras angesehen worden, stellte sich dann aber als pathologisches Metaderoceras heraus) und wünschenswert.

Eine Fortführung von Berichten im Forum ist technisch jederzeit möglich. Einige Überschneidungen gibt es ja. Manche Heftthemen sind aber auch so speziell, dass das Potential für Diskussionen begrenzt ist, da nur vereinzelt weiteres Sammlungsmaterial vorliegt. Bei wieder anderen (nehmen wir Buttenheim) existieren schon reichlich Diskussionsfäden, da ist eine direkte Verknüpfung nicht unbedingt vonnöten.

Die (bisher?) spärliche Beteiligung an der Diskussion interpretiere ich - hoffentlich zutreffend - als grundsätzliche Zufriedenheit mit der bisherigen Gestaltung / Themenauswahl der Zeitschrift unter den Lesern.

Ich bin neugierig, ob das kommende Sonderheft dagegen mal für gespaltene Meinungen sorgen wird. :wink:

Gruß
Sönke

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erikb
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Re: Der Steinkern: Ideen, Artikelwünsche, Lob und Kritik usw

Beitrag von erikb » Sonntag 2. September 2012, 10:51

Ein artikel uber die Trias im Weserbergland war geil. Funde, stratigraphie und fundstellen

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Frank
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Re: Der Steinkern: Ideen, Artikelwünsche, Lob und Kritik usw

Beitrag von Frank » Dienstag 4. September 2012, 20:44

Hallo Erik
eine gute Idee :D . Wann kannst du ihn fertig stellen...?
Liebe Grüsse, Frank
"Hoffentlich unterläuft dem Irrtum ein Fehler. Dann kommt alles von selbst in Ordnung"

(Stanislav Jercy Lec: Das große Buch der unfrisierten Gedanken)

Du bist nicht für das Universum verantwortlich: du bist verantwortlich für dich selbst (Arnold Bennett)

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Re: Der Steinkern: Ideen, Artikelwünsche, Lob und Kritik usw

Beitrag von Seimän » Dienstag 4. September 2012, 21:29

Hi,
mal ein paar erste (spontane) Ideen:
Ich persönlich mag Artikel, die einen "bleibenden Wert" haben, das heißt:
- Vorstellung von lokalen Fundstellen interessieren mich eigentlich nur, wenn die Einordnung der Fundstelle in den größeren Rahmen (chronologisch, geografisch/lokal etc.) einen deutlichen Teil des Artikels einnimmt oder wenn anhand dieser Fundstelle ein Spezialproblem erläutert wird. Dann kann man den auch später noch mit Gewinn lesen. Vorstellungen, die sich auf "Es gab da mal eine coole Baustelle, die ist jetzt vorbei, aber ich zeige trotzdem (oder gerade deswegen) mal ein paar Bilder" beschränken, finde ich witzlos.
- Präparationsvorstellungen finde ich interessant, aber nur, wenn sie so gemacht sind, dass auch Leser (= ich), die mit der vorgestellten Methode/dem behandelten Material nicht vertraut sind, alle Schritte nachvollziehen können. Wenn da z.B. steht "Ich habe dann a auf b transferiert", dann reicht mir das nicht (ich möchte wissen, was genau da wie gemacht wurde & fände es gut, wenn es so erklärt wäre, dass ich es gegebenfalls sogar nachmachen könnte).
- Sammlungsvorstellungen finde ich generell uninteressant (meist auch deprimierend :wink: )
- Die meisten Artikel, die aktuelle Themen aufgreifen (z.B. die oben erwähnten aktuellen Forschungsergebnisse) finde ich auf der Hp besser aufgehoben, das gilt generell für 90% der Kurzmeldungen. Interessant fände ich aber eine Art "Rückblick" in Telegrammform ("Was gab es Neues seit der letzten Ausgabe - eine Auswahl").

Warnung: Mir fällt garantiert noch mehr ein :bg:

Simon

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Re: Der Steinkern: Ideen, Artikelwünsche, Lob und Kritik usw

Beitrag von Othnielia rex » Dienstag 4. September 2012, 22:40

Frank Wittler hat geschrieben:Hallo Erik
eine gute Idee :D . Wann kannst du ihn fertig stellen...?
Liebe Grüsse, Frank
Ich glaube, das ist der Grund, warum das Feedback bezüglich Artikelvorschlägen bisher relativ überschaubar ist... ;-)
liebe Grüße, Michael

__________________
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Re: Der Steinkern: Ideen, Artikelwünsche, Lob und Kritik usw

Beitrag von Sönke » Dienstag 4. September 2012, 23:53

Hi zusammen,

schön, dass dieser ältere Beitrag wieder aufgegriffen wurde und eine Diskussion aufkommt. Ein Teil des oben Gesagten wurde ja in der Zwischenzeit schon umgesetzt.
Danke an alle, die sich hier gemeldet haben.

Generell möchte ich sagen: Ein Vorschlag an dieser Stelle bringt natürlich nicht die Pflicht mit sich ihn selbst zu realisieren. Jeder Vorschlag ist willkommen, es soll dazu dienen ein wenig die Interessenlage der Leser abzuklären. Ich denke, dass jedem Leser völlig klar ist, dass es weit einfacher ist hier einen Vorschlag einzubringen, als diesen in die Tat umzusetzen. Deswegen wird auch niemand enttäuscht sein, wenn nicht jeder Vorschlag am Ende umgesetzt werden kann. Viele Autoren des Steinkerns lesen aber an dieser Stelle mit und auch ich als Herausgeber, so dass die aufkommenden Ideen durchaus gehört werden und vielleicht auch hin und wieder wirklich einen Anreiz setzen ein bestimmtes Themengebiet tatsächlich in den Heften zu behandeln.

Beim Muschelkalk des Lipper Landes wäre es nicht mal unrealistisch, ihn in den nächsten Jahren einmal in den Fokus zu rücken. Da es absehbar nun doch keine Neuauflage des vergriffenen Buches von Kurt Peter Flohr über diese Gegend geben wird, würde es besonderen Sinn machen diese Gegend im Steinkern zu behandeln. Da ich es nicht selbst kompetent darstellen kann, natürlich unter Vorbehalt. Ich kenne aber Sammler, die dort mehr zu Hause sind und werde es mal ansprechen. So ein Gesamtüberblick lässt sich aber nicht mal eben aus dem Hut zaubern, sondern erfordert einigen Aufwand.

Auch Stellungnahmen wie die von Simon (danke dafür) helfen beim Abschätzen "was ist gefragt, was weniger".
Dazu auch einige eigene Überlegungen:

@Simon:
Vorstellung von lokalen Fundstellen
Was ist eine lokale Fundstelle? Für den einen ist Gräfenberg lokal, für den nächsten Bielefeld, für den übernächsten Winterswijk. Oder ist all das was "überregional" besucht wird, z.B. Butenheim nicht mehr lokal sondern überregional. Oder schaut man dabei darauf, ob es sich um eine Konservatlagerstätte oder eine Fundstelle mit bescheideneren Überlieferungsbedingungen handelt? Müssen schon mindestens zwanzig neue Arten nachgewiesen worden sein oder reicht eine neue Schneckenspezies?
Vor mehreren Jahren hatte ich mal einen Artikel für eine andere unter Sammlern bekannte Zeitschrift eingereicht, der zunächst mit Verweis auf die "lediglich regionale Bedeutung" abgelehnt wurde. Bald darauf wurde er zwar dann überraschend nochmals angefragt, aber da war es schon zu spät ihn doch noch an dieser Stelle zu veröffentlichen, da er bereits anderswo abgedruckt war.
Schon damals war für mich nicht schlüssig warum die eine Fundstelle regionale Bedeutung haben soll und die andere überregionale?
Meiner Meinung nach hat jede Fossilfundstelle eine überregionale Bedeutung, allein schon wegen der häufig überregional bis sogar global vorkommenden Fossilien.
Vielleicht ist es sogar mindestens genauso interessant "lokale" Fundstellen vorzustellen, wie nur die schon aus anderen Publikationen bekannten Lokalitäten zu behandeln.
Man muss dabei bedenken, dass es für den Autor weitaus schwieriger ist über diese Lokalitäten einen profunden Bericht zu erarbeiten, als über die bekannteren Fundorte, da man hier viel mehr auf eigene Beobachtungen angewiesen ist und aus der Literatur nur wenig schöpfen kann. Kleine "Monographien" wie z. B. über Bonenburg (bisher ist nur Teil 1 erschienen), soll es daher durchaus öfter mal im Steinkern geben.

Berichte bezüglich Baustellen: In einem Print-Medium ist es natürlich schwierig bis unmöglich über eine Baustelle tagesaktuell zu berichten. Auch aus diesem Grund gibt es den zusätzlichen Abonnenten-Service auf der Homepage, wo aktuelle Informationen nötigenfalls schnell übermittelt werden können. Derzeit gibt es einen Baustellenaufschluss in Bielefeld, der aber nur über wenige Wochen Einblicke bot / bietet. Für den Print bliebe dann tatsächlich nur ein Nachbericht (allerdings ist da eh nicht so schnell Platz für :wink: ), dafür aber dann mit präparierten Fundstücken und einem besseren Überblick als man ihn während laufender Arbeiten gewinnen kann.
Um das "Es gab da mal eine coole Baustelle, die ist jetzt vorbei, aber ich zeige trotzdem (oder gerade deswegen) mal ein paar Bilder" geht es also nicht, obwohl man im Einzelfall verstehen muss, warum Autoren vorsichtig sind bestimmte Fundstellen in der "prime time" öffentlich zu machen. Gerade die Dokumentation solcher temporärer Aufschlüsse finde ich besonders wichtig, da hier manchmal einzigartige "Fenster in die Erdgeschichte" entstehen, die danach für Jahrzehnte oder länger wieder in der Versenkung verschwinden.

Viele Berichte setzen - ganz klar - schon in einer ziemlichen Detailtiefe an. Eine kurze Einordnung (z. B. unter Berücksichtigung der Paläogeografie) ist realistisch und wird auch schon jetzt oft vom Autor vorgenommen. Z.B. bei einem Artikel über Gräfenberg allerdings erst die globale Entwicklung von Tier- und Pflanzenarten während des Oberen Jura zu thematisieren, würde m.E. zu weit führen. Dafür gibt es andere Bücher.
Toll ist es natürlich, wenn ein Autor über seine "heimatlichen Jagdgründe" veröffentlicht und es schafft in seinem Artikel die Quintessenz dessen, was er über Jahrzehnte an Wissen angelesen hat, kompakt zum Ausdruck zu bringen. Diese Berichte können dann weitaus tiefer schürfen. Sie sind natürlich auch etwas schwerer verständlich beim ersten Lesen, als solche die lediglich den einmaligen Besuch einer Fundstelle mehr oder weniger in unterhaltendem Stil beschreiben. Aber auch diese Berichte haben mit Lage und Anfahrtsbeschreibung und den wichtigsten erdgeschichtlichen Eckdaten sowie Fotos der typischen Fossilien ihre Daseinsberechtigung, denn es soll in den Heften auch darum gehen dem Leser immer wieder Fundorte an die Hand zu geben, die er selbst bereisen und besammeln kann. Ich denke hier gilt: Die Mischung macht´s, so ist mit jeder Präferenz eine gewisse Schnittmenge vorhanden!

Sammlungsporträts: :) Okay... das kann man unter diesem Blickwinkel sehen, muss man aber nicht. Ich persönlich finde sie grundsätzlich sehr interessant, einfach um mal die unterschiedlichen Philosophien der Sammler, ihre Sammlungs-Schwerpunkte, besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten und über das was am Ende dabei herumgekommen ist zu gewinnen. Dass Sammlerporträts gerne angesehen werden, kann man an den Aufrufszahlen auf der Steinkern.de Homepage ansehen. Ich glaube solche Berichte, wie die über die Sammlung von Ede Bernt, Reinhart Veit usw. werden aus recht heteronomen Motiven heraus angeklickt. Ich bin mir aber recht sicher, dass echte Bewunderung bis hin zum fassungslosen Staunen hier gegenüber dem Masochismus das verbreitere Motiv ist.
Wenn man für sich selbst die unterschiedlichen Porträts wertet, kann man vielleicht auch als Sammler in einem Anfänger- oder Fortgeschrittenenstadium schon mal überlegen, wo man am besten seine eigenen Schwerpunkte setzen sollte, um irgendwann mal sagen zu können: ich habe alles richtig gemacht, anstatt z.B. irgendwann in hohem Alter festzustellen, dass man eigentlich den Fehler gemacht hat, nie systematisch zu suchen oder ausschließlich Rohmaterial gehortet und nichts präpariert zu haben.

Zur Präparation/Bergung könnte ich mir gut vorstellen, dass jenseits der Fallbeispiele auch mal die eine oder andere Methode vorgestellt wird, seien es Techniken der Blockbergung, die Vorstellung chemischer Präparationsverfahren, die Transfermethode oder Techniken zum Härten bestimmter Matrizes. Vielleicht auch Abgusstechniken usw. Wenn sich jemand aus diesem Bereich etwas darzustellen zutraut, kontaktiert mich bitte!

Gruß
Sönke

Seimän
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Re: Der Steinkern: Ideen, Artikelwünsche, Lob und Kritik usw

Beitrag von Seimän » Mittwoch 5. September 2012, 00:54

Hi Sönke,

danke für deinen Kommentar, den ich gleich mal aufgreife.

> Was ist eine lokale Fundstelle?

"Eine lokale Fundstelle" ist zunächst mal eine saudumme Formulierung von mir ;-) (ist mir auch gleich ins Auge gesprungen, nachdem ich den Beitrag gepostet hatte). Was ich meinte war eine "temporäre Fundstelle" (im Sinne von: eine Fundstelle, die nur kurze Zeit zugänglch ist). Hatte mich vertippt. Auf "lokal" bin ich vermutlich deswegen gekommen, weil solche Fundstellen in erster Linie für die lokalen (= ortsansässigen) Kollegen zu entdecken & zu besammeln sind.

> Berichte bezüglich Baustellen: In einem Print-Medium ist es natürlich schwierig bis unmöglich über
> eine Baustelle tagesaktuell zu berichten.

Genau das muss auch für mich nicht sein. Ich finde nur oft die reinen Nachlese-Berichte ziemlich uninteressant. Interessant werden sie für mich erst durch das "Drumherum", das über das Zeigen von Funden hinausgeht.

> obwohl man im Einzelfall verstehen muss, warum Autoren vorsichtig sind bestimmte Fundstellen in > der "prime time" öffentlich zu machen. Gerade die Dokumentation solcher temporärer Aufschlüsse
> finde ich besonders wichtig,

Da sind wir einer Meinung. "Dokumentation" schließt für mich aber im Idealfall das oben erwähnte "Drumherum" ein.

>Aber auch diese Berichte haben (...) ihre Daseinsberechtigung,

eine Daseinsberechtigung hat letzten Endes alles. Wir diskutieren hier ja nur über persönliche Vorlieben.

> Zur Präparation/Bergung könnte ich mir gut vorstellen, dass jenseits der Fallbeispiele auch mal die > eine oder andere Methode vorgestellt wird,

Das fände ich ziemlich gut. Wir haben dazu zwar sehr viel an Diskussionen im Forum, es ist bei manchen Themen aber zwischenzeitlich schon schwer, aus den vielen Beiträgen noch schlau zu werden - glaube ich.

Überhaupt wäre zu überlegen, ob sich die Zeitschrift (oder zumindest eine Rubrik darin) nicht auch als ein Medium verstehen könnte, das die eine oder andere ausufernde Forendiskussion abschließend in einem schönen Aufsatz bündelt. In den threads steckt ja oft viel Potential an Wissen & Erfahrung, das dann aber etwas im Chaos einer lebhaften Diskussion verpufft und dann mehr oder inder in den Tiefen des www versumpft.

Simon

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Re: Der Steinkern: Ideen, Artikelwünsche, Lob und Kritik usw

Beitrag von paul93 » Mittwoch 5. September 2012, 07:13

Moin!

Also vorweg möchte ich sagen, dass mir der Steinkern so ziemlich gut gefällt und
der bisherige Mix an Beiträgen beibehalten werden sollte.
Was ich persönlich sehr spannend und auflockernd finde sind Berichte über interessante Funde, bei denen
die Fundsituation und Bergung, dann die Präparation und schließlich eine Auseinandersetzung mit dem Fund
beschrieben wird. Soetwas belebt das Heft um einiges.
Auch möchte ich sagen, dass ich es sehr gut finde, dass nicht nur Jura aus den bekannten, hier im Forum häufig dikutierten
Fundstellen auftaucht, sondern dass Fossilien aus allen Erdzeitaltern und vielen verschiedenen Gegenden gezeigt werden.
Das belebt das Heft und macht es sehr lesenswert.
Seimän muss ich bei den Sammlungs-(sammler)porträts widersprechen. Ich finde es äußerst interessant, wenn
andere Sammler ihre Fossilien vorstellen. Da möchte ich mich Sönkes Meinung anschließen.
Jede Sammlung hat einen anderen Schwerpunkt und ist individuell. Das allein macht sie schon vorstellungswürdig, finde ich.

Liebe Grüße aus Rostock!
Paul
https://freitag-fossils.com/

Bei Fragen oder Hilfe zum Thema Präparation, gerne melden.

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Re: Der Steinkern: Ideen, Artikelwünsche, Lob und Kritik usw

Beitrag von strolch » Samstag 19. Oktober 2013, 16:52

Heute bekam ich Post, einen ganzen Stapel steinkern Hefte.
Ich hatte nur kurz Zeit und konnte nur ganz kurz blättern.
Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt, ein tolles werk, super Bilder und einen verständlichen Text, was will man mehr.
Mein dank an alle mitwirkenden.

Gruß strolch

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